Am letzten Wochenende im April war es endlich wieder soweit. Auch dieses Jahr wurde die recht kleine und ländliche Gemeinde Meerhout in Belgien zum Mekka für alle Punk-, Hardcore- und Rock-Liebhaber. Fans aus ganz Europa machten sich am Freitag schon auf den Weg um bei der 22. Edition des Groezrock Festivals dabei zu sein.
Festivalhopperin Jennifer war für uns beim Groezrock 2013 vor Ort und hier kommt ihr Bericht vom Festival.
Mit Regenponchos und Gummistiefeln ausgestattet, trotzten bereits hunderte Hartgesottene dem nicht allzu guten Wetter um die besten Plätze auf dem Campingplatz ergattern zu können. Gegen 18:00 Uhr öffnete dieser und alles lief wunderbar. Sobald man es geschafft hatte sein Zelt so schnell und trocken wie möglich aufzubauen, ging es für die meisten Leute weiter zum Monster Energy Partyzelt, wo es schon mal einen kleinen Vorgeschmack aufs Line Up gab.
Außerdem fand ein paar Meter weiter neben dem Grillplatz zum dritten Mal das von Fans organisierte „Acoustic Punk Meeting“ statt. Eigentlich war es nichts weiter als ein Holzblock auf dem ein paar (unbekannte) Musikanten abwechselnd mit ein oder zwei Gitarren einige Songs spielten. Ob es nun am Wetter lag oder an den sogenannten Auftritten – mehr als 30 oder 40 Zuschauer ließen sich nicht blicken. Nachdem dann um 01:00 Uhr die Musik im Partyzelt stillgelegt wurde, feierten viele noch ein paar Stunden zwischen den Zelten weiter oder machten sogar die Nacht durch.
Am nächsten Morgen wurde es dann Zeit das Festivalgelände zu erkunden. Leider stellte sich sehr schnell heraus, dass es nur Dixi’s gab, die jeweils am Rande des Campingplatzes stationiert waren und wir ziemlich weit laufen mussten. Dazu gab es auf dem ganzen Gelände nur eine kleine Stelle mit Waschbecken und Duschen. Wer also auch während des Festivals auf seine Hygiene achten möchte, hatte es hier nicht ganz einfach.
Samstag, 27. April 2013.
Die Ehre das Groezrock Festival eröffnen zu dürfen hatte die australische Metalcore Band BURIED IN VERONA, gefolgt von Bands sowie ATTILA, CROSSFAITH und CHELSEA GRIN. Für viele Besucher war das erste Highlights des Tages jedoch die fünfköpfige Melodic-Hardcore Band A WILHELM SCREAM, die bei einem ihrer bisher größten Auftritte mit viel Charisma und sehr guter (musikalischer) Performance das Publikum überzeugen konnte.
Für eine ordentliche Portion Punkrock sorgten am Samstag Bands wie PULLEY und natürlich PENNYWISE. Diejenigen, die es etwas härter mögen, konnten am frühen Abend bei EMMURE oder HATEBREED die Sau rauslassen. Ein Muss für viele Hardcore Fans war die kanadische Band COMEBACK KID, die leider in einem viel zu kleinen Zelt auf der Etnies Stage spielten. Ein großer Fehler der Organisation, denn schon bevor Comeback Kid überhaupt die Bühne betreten hatten, platzte das Zelt aus allen Nähten und es standen noch hunderte Menschen draußen auf der Weide um die Show zu sehen. Einer der Gründe hierfür war sicher, dass die Band dieses Jahr ihr 10-jähriges Jubiläum feiert und aus diesem Anlass mit Scott Wade (Ex-Frontman) in Originalbesetzung tourt. Es ist dann also auch logisch, dass die Setlist nur aus Songs der ersten beiden Alben Turn It Around und Wake The Dead bestand.
Headliner am Samstag waren RISE AGAINST, für die einige Fans schon den ganzen Tag in der ersten Reihe vor der Monster Stage warteten. Aber: Es hat sich gelohnt! Wie gewohnt legten die Jungs eine super Show hin und dabei gab es zahlreiche Gänsehaut-Momente. Bei ihren Hits wie Heaven Knows oder ReadyTo Fall stimmten alle mit ein und spätestens bei Give It All flippten die Leute komplett aus und wirklich keiner stand mehr still. Zufrieden und mit einem dicken Grinsen im Gesicht ging es danach wieder Richtung Campingplatz um noch weiter zu feiern und um mit Hilfe von zwei, drei Bier die Kälte auszuschalten um einigermaßen gut schlafen zu können.
Sonntag, 28. April
Erstaunlicherweise machten sich die meisten Leute am nächsten Morgen, egal ob mit oder ohne Kater, wieder früh auf den Weg zum Festivalgelände. Die Sonne ließ sich auch endlich blicken und mit dem ersten Bier des Tages oder ’ner Dose Monster Energy konnte es dann wieder losgehen. Die Shows von STICK TO YOUR GUNS und STRUNG OUT haben definitiv jeden wieder wachgerüttelt und die Stimmung war wie am Vortag großartig. Nachmittags wurde es Zeit um einen der allerletzten Auftritte der amerikanischen Metalcore Band ATTACK ATTACK! mitzuerleben. Die Jungs gaben wirklich ihr Bestes um ihren Fans in Belgien noch einmal ein unvergessliches Erlebnis zu bescheren und powerten sich total aus. Nachdem das Publikum darum gebeten wurde noch ein letztes Mal ’ne ordentliche Wall of Death zu bilden, stellte einer der Roadies zwei große Kartons mit Merchandise-Artikeln in die Mitte des Zeltes und einige Leute schafften es Shirts, Mützen und sogar Hoodies der Band zu ergattern. Irgendwie war der Auftritt viel zu schnell vorbei, schade!
Ein ordentliches Trostpflaster hierfür war jedoch die christliche Metalcore Band AUGUST BURNS RED, die musikalische Topqualität lieferte und von dessen Drummer viele Musiker noch was lernen können.
Eine der weiteren Bands, auf die sich viele gefreut hatten, war THE USED mit ihrem verrückten Frontman Bert McCracken. Leider konnte dieser die Erwartungen der Zuschauer so gar nicht erfüllen und strömte das große Zelt der Monster Stage nach nur wenigen Liedern fast komplett leer. Im Gegensatz dazu lieferten die Jungs von BILLY TALENT eine halbe Stunde später im gleichen Zelt eine so geniale Performance, dass sie sicherlich viele neue Fans dazugewonnen haben und man den Rest des Abends wirklich fast nur noch über den vielleicht besten Auftritt des Festivals geschwärmt hat.
Zum Abschluss ging es dann mit KILLSWITCH ENGAGE auf der Impericon Stage nochmal richtig zur Sache und die langen Mähnen der Metalheads wirbelten durch die Luft. Wer allerdings weniger headbangend und dafür lieber tanzend den zweiten Festivaltag beenden wollte, war bei der Punk-Legende BAD RELIGION bestens aufgehoben – ein würdiger Abschluss für ein sehr gelungenes Wochenende! Wir freuen uns jetzt schon auf GROEZROCK 2014!
9. November 2013 um 14:43
[…] geht es zu unserem Groezrock Rückblick 2013: “Ein würdiger Auftakt in die Festivalsaison” von unserer Reporterin Jennifer – ausserdem führte sie ein Interview mit Kyle von […]