Rototom Sunsplash 2012 – 50 years of Reggae music

News am 5. September 2012 von Matze

IMG_6908Bei traumhaft sommerlichen Temperaturen fand vom 16. – 22. August das 19. Rototom Sunsplash in Benicássim (Castellon, Spanien) mit dem Motto „50 Years of Reggae music“, unter Anlehnung an 50 Jahre Unabhängigkeit Jamaikas, statt.

Wie jedes Jahr seit dem Umzug des Festivals nach Spanien wurde auch die 19. Ausgabe des Rototom einen Tag vor dem eigentlichen Festival mit einem kostenlosen Pre-Festival eingeleitet. Dafür wurde in der Innenstadt von Benicassim für einen Tag eine Bühne aufgebaut, auf der die Mighty Diamonds, Pablo Moses, Dennis Alcapone und Winston Reedy die Besucher auf die nächsten sieben Tage Rototom vorbereiteten.

Da dieser Pre-Festivaltag in ganz Spanien Feiertag war, herrschte auf dem gut gefüllten Plaza de les Corts Valencianes ohnehin schon eine ausgesprochen gute Stimmung. Nach den Konzerten konnte man dann in mehreren Bars und Pubs die Nacht ausklingen lassen oder bis in die frühen Morgenstunden feiern.

TaquillasBereits zwei Tage vor Beginn des Rototom Sunsplash füllte sich der Vorplatz des Festivalgeländes mit Campern aus den unterschiedlichsten Ländern. Bei entspannter Atmosphäre knüpfte man dort schnell Kontakte, machte erste Bekanntschaften und traf alte Freunde wieder. Schon kurz bevor die Ticketschalter öffneten bildete sich eine endlos scheinende Warteschlange auf dem Vorplatz des Festivalgeländes. Nachdem das Festivalbändchen getauscht werden konnte, ging es auch gleich auf den Campingplatz.

SONY DSCWährend wir in den letzten Jahren immer mit dem Flugzeug anreisten und zelteten, entschieden wir uns es dieses Jahr mit dem Campingbus zu versuchen und darin zu schlafen. Wenn man mit dem Auto auf den Campingplatz wollte, musste man auf einen separaten Caravanplatz, denn der Platz ist für Zelte und Wohnmobile aufgeteilt. Da auf dem Caravanplatz auch Strom verfügbar ist und damit auch eine aktive Kühlbox und ein kleiner Lüfter betrieben werden kann, war das bei dem Gedanken an das Zelten bei knapp 40°C in den letzten Jahren doch sehr verlockend. Als Hinweis ist allerdings zu bemerken, dass man dafür neben dem Festivalticket inklusive Camping noch ein extra Ticket für den Caravanplatz bezahlt und für den Strom ein weiteres. Außerdem ist der Caravanplatz in einen Bereich mit und ohne Strom getrennt. Möchte man mit Freunden und mehreren Autos nebeneinander Campen, so geht dies nur wenn man für alle Autos ein Ticket für den Strom erwirbt oder für keins.

Während man sich auf dem Zeltplatz nach Belieben ein Platz für sein Zelt aussucht und es wesentlich enger, chaotischer, lauter aber keines Wegs ungemütlicher zugeht, bekommt man auf dem Caravanplatz eine geräumige Parzelle zugewiesen und man fühlt sich als wäre man im Erholungsurlaub auf einem Campingplatz.

campingDa aufgrund der großen Hitze die Benutzung von Campingkochern verboten ist, standen wie auch in den letzten Jahren wieder ausreichend Küchenzelte zur Verfügung. Auch wenn das Festival mit offiziell 260’000 Besuchern immer größer zu werden scheint, waren ausreichend Duschen und Toiletten vorhanden so dass man nie lange anstehen musste. Generell hat man bei dem Rototom Sunsplash immer das Gefühl dass an alles gedacht wurde und das Festival sehr gut organisiert ist.

AlborosieAuch in diesem Jahr hatte das Rototom musikalisch wieder einiges zu bieten. Den Anfang machte am Donnerstag Abend das Reggae-Urgestein Derrick Morgan gefolgt von Sly & Robbie die als besonderen Gast Bitty McLean dabei hatten. Als krönenden Abschluss des ersten Festivaltages standen Morgan Heritage auf der Hauptbühne, die schon viele Jahre nicht mehr in Spanien gespielt hatten. Alborosie and Friends waren als ein weiteres Highlight am Freitag auf der Hauptbühne zu sehen. Alborosie, der auch schon im letzten Jahr das Rototom beehrte, kam in diesem Jahr mit Etana, Kymani Marley und Michael Rose an seiner Seite auf die Bühne und gab ein Konzert, dass wie ein einziges Medley all seiner Hits daher kam. Für den im Line-Up angekündigten Protoje, stand am Freitag Abend Etana auf der Bühne. Ein eher ruhiges, aber dank ihrer kräftigen Stimme ein mitreisendes Konzert.

Beenie ManEin großer Dancehall-Headliner im Line-Up des diesjährigen Rototom war für viele sicherlich Beenie Man. Als großartiger Entertainer verstand er es das inzwischen schon etwas müde gewordene Publikum von Beginn an in seinen Bann zu ziehen und erhöhte bei seinem Auftritt kontinuierlich das Tempo seiner Songs. Das Konzert war auf jeden Fall noch einmal das Sahnehäupchen auf dem Line-Up, dass sich wie das „Who is Who“ der Reggae Szene ließt.

Mit Obrint Pas stand auch eine lokale Band aus Valencia auf der Hauptbühne. Viele ihrer Songs haben das Publikum zwar zum tanzen animieren können, aber generell war die Band wohl zu schnell und punkig für dieses Festival.

Dub StationDoch während die Konzerte auf der Haupütbühne meist kurz nach Mitternacht zuende waren, ging es auf den übrigen Bühne und Arealen erst so richtig los. Durch das Rototom habe ich mich vor ein paar Jahren für die Dub Musik begeistern können und umso mehr freut es mich natürlich, dass die Dubstation jedes Jahr immer weiter wächst. Obwohl die Dubstation schon im letzten Jahr unter einem riesigen Iglo-Zelt vergrößerte wurde, bekam sie dieses Jahr ein noch größeres Areal spendiert. Inzwischen ist die Dubstation nach der Hauptbühne der zweitgrößte Bereich auf dem Rototom. Auch in diesem Jahr wurde die Dubstation vom französischen Soundsystem Blackboard Jungle mit ihrer riesigen Anlage unterstützt und eröffneten fast alle Abende. Wie auch in den letzten zwei Jahren waren wieder die Iration Steppas dabei, die als würdiger Teil der englischen Dub Tradition schon zu einem festen Bestandteil der Dubstation auf dem Rototom geworden zu sein scheinen. Neben Sister Aisha, die unter anderem durch ihre Zusammenarbeit mit den Mad Professors bekannt wurde, brachten auch die Dubateers unterstützt von Kenny Knots, Mungos Hifi, O.B.F und Gussie P mit ihren schweren Basslines die Erde zum beben. Ein weiteres Highlight war unbestritten die Extended Session von Jah Shaka der das Publikum mit seiner Auswahl an Platten durch eine Nacht von Beginn bis zum Sonnenaufgang führte und den Geist und unbeschreibliche Fastzination des Dub näher brachte.

Ein wenig schade war, dass es in diesem Jahr keine Lion Stage mehr gab. Auf dieser Bühne konnten in den letzten Jahren auch unbekanntere oder lokale Bands spielen unter denen auch sehr viele Highlights zu finden waren.

CircoNeben den vielen Konzerten in der Nacht darf man aber auch die unzähligen Aktivitäten und möglichkeiten am Tag nicht vergessen. So bot das Rototom Sunsplash mit dem House of Rastafari, der Reggae University und einem sozialen Forum auch Orte an denen der Informationsaustausch und damit die Bildung im Vordergrund stand. Außerdem gab es sowohl auf dem Festivalgelände als auch am Strand Tanz-Workshops, Yoga- und Meditationskurse und Instrumenten-Workshops. Mit dem Magicomundo und dem Rototomzirkus zeigte sich das Rototom auch sehr Kinder- und Familienfreundlich und unterstreicht dabei dass es sich bei dem Rototom Sunsplash um ein entspanntes und äußerst friedliches Festival handelt. Denn fast viel wichtiger als die Konzerte ist Rototom-Sunsplash14das allgemeine Ambiente auf dem Rototom. Das Gefühl der Verbundenheit und der Respekt den sich die Gäste entgegenbringen. Wohl auch weil das Festival so lange geht, hat man hier eher das Gefühl dem Alltag zu entfliehen und in eine andere Welt zu ziehen. Auch lässt es jeder ein wenig ruhiger angehen wodurch die Gäste weniger gestresst und viel offener sind als auf einem 3-Tage-Festival.

Das Rototom Sunsplash ist definitiv eines der ergreifensten und unvergesslichsten Festivals und wir freuen uns jetzt schon wieder auf das nächste Jahr.

3 Kommentare zu “Rototom Sunsplash 2012 – 50 years of Reggae music”

  1. Nummer 1: Rototom Sunsplash – 20th love edition sagt:

    […] wissen will wie’s war kann sich unseren Rototom Rückblick von 2012 anschauen “50 years of Reggae music“. Für weitere wichtige Informationen über das Rototom schaut hier bei uns oder auf die […]

  2. Nummer 2: Nati sagt:

    Hallo, wer kann mir weitere Infos bezüglich Rototom Sunsplash mit Wohnmobil geben. Fahren dieses Jahr mit Womo dahin und ich habe ein paar Fragen. Danke

  3. Nummer 3: Matze sagt:

    Hallo Nati, wir fahren auch wieder mit dem Camper (jetzt zum fünften Mal) zum Rototom und kann dir vielleicht weiterhelfen. Schreib deine Fragen einfach hier oder an info@festivalhopper.de. Sie leiten deine Anfrage dann an mich weiter.
    Viele Grüße und schonmal ein schönes Festival

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