Das fokus Festival geht an diesem Samstag in seine siebte Auflage. Der Second Attempt e.V. präsentiert auf dem alten Schlachthof in Görlitz wieder eine Plattform für junge Kunst und Kultur aus Deutschland und Polen. Die Industriebrache im Stadtzentrum wird dafür zur Bühne für Streetart, Graffiti und Visuals, Skateboarding und BMX, Breakdance und Parkour, Workshops und Filme, Präsentationen zu Jugendkultur und jugendlichem Engagement in der Region und Musik zwischen Indie und Electro, Rare Grooves und House.
Bei der Gestaltung des Programms und der verschiedenen Themenareale auf dem Festivalgelände setzen die Macher vor allem auf ein Netzwerk regionaler Initiativen und Institutionen. So wird u.a. das „Urban Gardening“ als Thema mit innovativen Ideen und Konzepten auf dem Gelände präsentiert. In einem Alternative Space organisieren verschiedene Vereine Workshops für Upcycling, Jonglage oder Stencil Graffiti sowie eine Open Stage für Musik und Kleinkunst. Ein Funsport-Areal lädt zu Contests, Demonstrationen und Workshops im BMX, Bike-Trial und Skateboarding. Im Vita Cola Battle Ground werden B-Boys und B-Girls ihre akrobatischen Tricks und spektakulären Moves zeigen und ihr Können im Breakdance-Battle messen. Künstler aus Deutschland, Polen und Argentinien bemalen, bekleben und gestalten das Festivalgelände mit Graffiti und Wandmalereien, Paste Ups und Installationen. Und auch Angebote für Kinder und Familien zwischen Kinderschminken, Malstraße, Sport, Spiel und Musik sind geplant.
Am Abend wir dann im Club Nostromo auf dem Festivalgelände gefeiert. Auf der Livebühne sind ab 22 Uhr drei Bands zu erleben. Très.B aus Polen, ein internationales Trio mit der polnischen Sängerin Misia Furtak, dem dänisch-englischen Schlagzeuger Thomas Pettit und dem niederländisch-amerikanichen Gitarristen Anthony Chorale, präsentiert in Görlitz melancholischen Pop zwischen Björk und PJ Harvey. Die drei Kölner von Tourist spielen charmant mit Versatzstücken aus Pop-Balladen und House Music. Heraus kommt der selbsternannte Streetpop – deepe, tanzbare und doch poppige elektronische Musik, die an Portishead, Hundreds und ein bisschen auch an Massive Attack erinnert. Bei Lilabungalow(Foto) aus Erfurt trifft Pop auf Electro, House, Country, Hip Hop und irgendwie auch Indie. Trotz dieser Vielfalt geht es dabei aber nicht um ein Sammelsurium der Popmusik. Die sechs Musiker schreiben Songs, deren Klangwelten, Arrangements und Texte ebenso frei sind die Instrumentierung der Band. Am Ende kommt dabei Popmusik ohne die handelsüblichen Klischees und Hörgewohnheiten heraus.
Dazu sorgen Jackname Trouble (Olsztyn, Polen), Chmara Winter (Warschau, Polen), La Boum Fatale (Berlin) und Aroma Pitch (Köln) für tanzbare Beats von House bis Electro – live und vom Plattenteller. Und das Projekt „Soultribe“ serviert mit Livemusikern, DJ´s, Visual Artists und Tänzern einen Cocktail aus Funk und Soul, Ultimate Grooves und Alltime Classics.
Rahmenprogramm mit Film, Party und Parade
Bereits vor dem Festival gibt es in Görlitz ein Rahmenprogramm. So ist ab Donnerstag in einem lokalen Programmkino der Film „This Ain’t California” zu sehen. Der Streifen erzählt in einem Mash-Up zwischen heute und gestern, zwischen Super 8-Heimvideo, Dokumentation und Animationen, die Geschichte einer wahren DDR-Skaterszene mit Hilfe einer fiktiven Hauptfigur. Am Freitag ist dann bei der offiziellen Warm Up Party im Club Basta! u.a. die polnische Band Jabbadub zu erleben. Und am Festivalsamstag selbst führt ab 10 Uhr eine Parade mit Fahrrädern, BMX, Inlinern, Skate- und Longboards vom polnischen Zgorzelec durch Straßen von Görlitz bis zum Festivalgelände.
Gefördert wird das fokus Festival 2012 u.a. von der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen, der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit, dem Deutsch-Polnischen Jugendwerk, der Doris Wuppermann Stiftung, der Jugendstiftung Sachsen, der Stadt Görlitz sowie dem Lokalen Aktionsplan im Landkreis Görlitz (kurz LAP) im Rahmen des Bundesprogramms „Toleranz fördern – Kompetenz stärken“.
Der Eintritt zum Tagesprogramm des Festivals und die Teilnahme an den meisten Veranstaltungen im Rahmenprogramm sind kostenlos.
Zuletzt gab’s hier Infos zu Spenden für das Focus Festival, weitere Informationen gibt es auf der offiziellen Homepage www.fokusfestival.eu oder auf www.facebook.com/fokusfestival.
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