Zum Wacken Open Air 2012 können wir hier einen Bericht und auch wieder tolle Bilder vom größten Metal Festival der Welt präsentieren. Wir Festivalhopper waren zwar nicht selbst vor Ort aber wie schon beim Wacken 2011 hat uns freundlicher Weise Dirk Jacobs seine Bilder und einen passenden Bericht (auch online auf blog.3base.de) zur Verfügung gestellt.
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Es ist jedesmal erstaunlich wie sehr man den Wandel des Wacken Open Air spüren kann. Allerdings geht es nicht nur um die Kleinigkeiten und großen Dinge, die der Veranstalter und sein Team sich einfallen lassen, sondern auch um die Headliner – wie jedes Jahr die Metalheads aus aller Welt.
Waren es im vergangenen Jahr Hasenohren, so trug man dieses Jahr Tier- und Muppetmützen oder ging quasi zeitlos Schwarz. Die Wetstage war komplett verschwunden, stattdessen fand man in „Bullhead-City“ direkt 2 Stages nebeneinander und dazwischen einen Catchring zur Pausenunterhaltung. Dieses Innenleben funktionierte nur, weil anstelle eines simplen Zeltes hier ein Dom aus Plane mit ca.12 Masten und unglaublichen Dimensionen in den Himmel ragte.
Wie in jedem Jahr bleibt also die Show im Zelt mein absoluter Tipp für Freunde des besseren Ohrenfutters. Neben Mono Inc. gaben sich im Bullhead die wohl besten Bands die Klinke in die Hand, wenn es um gute Musik geht. Diese Kathedrale der besseren Musik lag neben dem Wackinger Dorf, dass dieses Mal ebenfalls mit einer Besonderheit hervor stach. Von Norden her gab es eine, von zahlreichen Künstlern gestaltete, Show ala‘ Mad Max mit Endzeit-Kampfmaschinen und dem Feuerspektakel von Sir Henry Hot der den Gästen des MPS wohl bekannt sein sollte.
Es gab also mächtig auf die Ohren bei jeder Zündung. Klar gab es wieder spitze Kommentare der Hardcore Fraktion, ob diese Eventflächen denn „passend“ wären. Dahinter steckt jedoch auch ein wenig die Lenkung der Zuschauerströme und ein bisschen Ablenkung schadet wohl Niemandem. Wer in Roskilde / bei RAR und weiteren Festivals aufpasst, wird auch dort nun diese Ausweichflächen und Events entdecken. Daher sind die Ideen des WOA wirklich tolle Alternativen, wenn es in den Ohren zu sehr klingelt von den Gigs direkt am Infield.
Nachdem das Wetter sich von Dienstag an zunächst hielt, gab es dann doch nach den trockenen Vorjahren Regenschauer vom Feinsten. Im Kreuz.net wird nun wohl wieder (ähnlich wie hier zum Unwetter beim With Full Force) zu lesen sein, dass es eben höhere Mächte nicht wünschen wenn man Anhänger des Black-Metal ist, allerdings müsste dann auch bei den Volksmusikanten pausenlos der Blitz einschlagen. Daher wischen wir diese Theorie mal vom Tisch, denn die meisten Fans machten wirklich das Beste aus der Situaltion.
Der Beweis war dann schliesslich, dass mir im Graben vor der Bühne am Samstag Abend wirklich Angst und Bange wurde als ich mich umsah und wieder das gesamte Infield komplett mit Metalheads gefüllt war. Damit war eine Dimension erreicht, die wirklich das Erfassbare sprengt. Abreisen oder Aufstecken? Fehlanzeige! Der Sound war 2012 bis zum Biergarten so gut wie es bisher nicht möglich war, die gigantischen Monitore sorgten schliesslich dafür, dass jeder die Show auch sehen konnte. An dieser Stelle ein grosses Lob an die über 75.000 Fans die wieder durch ihr Verhalten zu einem sicherem Festival beigetragen haben. Immerhin meldete der Vertreter der Feuerwehr zwar Ausfall aller Pumpen aber eben kaum mehr Brände. Irgendwie ist jedes Glas in Wacken eher halbvoll als halbleer.
Im Pressezelt dann kam es zu einer tollen Szene als U.D.O. sichtlich gerührt von seinem Label einen Lifetime Achievment Award überreicht bekam. Die Pressekonferenz der Veranstalter gab dann wieder ein paar gute Neuigkeiten für 2013. Neben Arch Enemy wurden im ersten 2013er Trailer Nightwish, Subway to Sally, den legendären Deep Purple, Doro Aniversary, Anthrax und Rage sowie Sabaton und Amorphis als erste Headliner angespielt. Auch der Surprise Act des Abends nach den Scorpions stand nun fest es sollte Edguy sein. Das Christmas/ Xmas Package der Wacken Tickets 2013 war wie erwartet dann auch am Montag bereits vollständig vergriffen.
Trotz teilweise merkwürdigster Berichterstattung etwa durch Bild am Sonntag mit einer schrägen Story wird Wacken demnach nicht kleinzukiregen sein. Die Scorpions erinnerten sich an Songs weit vor „Wind of Change“ und The Boss Hoss klangen unglaublich heavy über den Platz. Allerdings waren Amon Amarth, Axel Rudi Pell, Endstille, Kamelot oder eben Testament meine absoluten Favoriten. All jene die etwas verpasst haben sollten können auf arte und ZDF-kultur dieser Tage die Konzerte wohl am Stück und mit sauberen Schuhen geniessen. Weitere wichtige Acts darf man ebenfalls nicht vergessen: Saxon spielten sich ebenso wie Dimmu Borgir & Orchestra und U.D.O & Friends die Seele aus dem Leib. Alle guten Bands hier zu listen ist schlicht nicht machbar. Es war also selbst für die ganz schwarze Fraktion ausreichend Ohrenfutter am Start.
Im Wackinger Dorf gab es dann noch Fläche für Bands die dann dort den Platz eroberten. Santiano gaben sich ebenso wie Torfrock die Ehre aber auch die vom MPS bekannten Soar Patrol und Vogelfrey hämmerten zur Sackpfeife die Trommeln.
Was für eine logistische Meisterleistung hinter diesem Wacken 2012 steckt und wieviele teils freiwillige Helfer geschuftet haben, um das Festival zu einem Erfolg zu machen, sollte jeder begreifen der die Situation vor Ort erlebt hat. Schnelle Entscheidungen der Orga zu Fahrverboten, später Bezug der Stammplätze für früh Anreisende und Ausweichflächenbeschaffung schiesst man nicht aus der Hüfte. Hier stecken echte Profis hinter der Orga und die Unterstützung der Einheimischen, die voll hinter dem Festival stehen.
Wenn ich mich an die Zeiten des WOA in der Kuhle erinnere, dann hat sich das Festival doch ein wenig verändert. Es hat sich den Anforderungen gestellt, ist an diesen gewachsen und wird in fast allen Details von weiteren Festivals seit langem beobachtet und kopiert. Das es dennoch zu Unfällen kommt, liegt in leider in der Wahrscheinlichkeit begriffen, die sich schlicht aus der Masse der Fans ergibt. Dieses Jahr gab es eine tragische Kohlenmonoxid Vergiftung. Es wird daher bereits über ein Verbot von Stromgeneratoren auf dem Platz nachgedacht, um Vergiftungsunfälle dieser Art in der Zukunft zu vermeiden. Wer schon einmal auf der Campsite im Zelt über mehrere Nächte zugegen war, weiss allerdings wie sehr diese Dinger ohnehin nerven können und wie sinnlos die Geräte die damit bestromt werden teilweise sind.
Man wird sehen was fürs W:O:A 2013 an Neuerungen in Deko und Geräusch geplant ist. See you in Wacken 2013 Rain or Shine!
Weitere Bilder von Dirk Jacobs (blog.3base.de / Fotos bei Facebook) vom Wacken 2011 hier bei uns und in seinem Flickr-Set von 2012 – dort gibts auch noch Bilder vom Wacken 2011, Wacken 2010 und Wacken 2009. Viel Spaß beim Anschaun!
21. September 2012 um 12:46
[…] Es wird der erste Auftritt von Rammstein beim größten Metalfestival der Welt sein und nachdem in den Tourdaten von Rammstein am 1. August auch das Wacken Open Air 2013 auftaucht, konnten die Veranstalter nun nicht länger mit der Veröffentlichung warten. Heute Abend werden im Rahmen der Hamburg Metal Dayz noch weitere Bands auf einer Pressekonferenz bekannt gegeben. Vielen Dank an Dirk Jakobs für ein paar Impressionen aus Hamburg – mehr Fotos von ihm gibt es hier (und seinen Bericht vom Wacken 2012 hier bei uns). […]
13. November 2013 um 13:25
[…] ihrer Fans scheint ungebrochen – weltweit und auch in Deutschland. Galt doch schon der Scorpions-Gig beim Wacken 2012 (siehe Foto o.r.) als eines ihrer letzten Konzerte hierzulande. Die Albumveröffentlichung von […]