Überall nur Fahnen. Mexiko, Ägypten, Palästina, Spanien, USA, Deutschland und selbst Südafrika. Das Tomorrowland-Festival in Belgien ist längst auf allen fünf Kontinenten für seine Ausnahmestellung in der Festivalszene bekannt. Seit Freitag gastieren rund 180 000 meist jugendliche Feiernde in Boom (bei Antwerpen).
Ich bin das erste Mal vor Ort und ich war sofort von der beeindruckenden Kulisse beeindruckt. Hier wird nichts dem Zufall überlassen, das Tomorrrowland ist ein Gesamtkunstwerk, ein totaler Erlebnis aller Sinne. Legen andere Festivals den Fokus auf das Hörorgan, sind hier in Boom alle Sinne gefragt.
Vor allem für das Auge gibt es hier viel zu sehen. In einem malerischen Erholungsgebiet (namens »Park De Schorre«) wird hier alles andere als relaxt. Es wird getanzt und es wird heftig gefeiert. Die Hauptattraktion ist die Hauptbühne, die als Bücherregal gestaltet wurde – mit viel Grün, mehreren Brunnen, zahlreichen Tänzerinnen und vielen Effektmöglichkeiten wie Feuerwerk, Rauchmaschinen und einer gigantischen Lasershow. Der DJ steht (natürlich) in der Mitte und hat die perfekte Sicht auf die tanzende Meute, die ungefähr 20 000 Leute umfasst. Jene befinden in einer Art Amphitheater mit zwei Aussichtsplattformen. Auf einer habe ich mich postiert. Gleich spielt Fatboy Slim.
Nachdem sich die Begeisterung für das »römische Amphitheater« mit seinen rund 20 000 Gästen gelegt und sich der Ärger darüber, dass man die Eröffnung und damit das Aufschlagen des Buches (siehe Bild) verpasst hatte, trat auch schon der Brite Norman Cook alias Fatboy Slim auf den Plan. Mit einem interessanten Videoeinstieg und seinem großen Song »Praise You« ließ er gehörig Vorfreude aufkommen, die aber leider im Laufe seines Sets enttäuscht wurde. Seine zahlreichen Hits (»The Rockafeller Skank«, »Gangster Trippin« oder »The Joker«), spielte der Brite nur an, ehe er in die Mainstream-Falle tappte und seine Hits mit dem typischen Electro-Geballere untermalte. Weniger ist eben manchmal doch mehr.
Da machte es Avicii, der anschließend auf der Mainstage auftrat, um einiges besser. Denn dass man bei solch einem großen Festival, das völlig auf Party ausgerichtet ist, keine Überraschungen erwarten, ist klar. So schloss der 22-Jährige folgerichtig sein Set mit dem berühmten »Levels«. Und die Massen feierten! Der abschließende Act auf der Mainstage hieß am Freitagabend »The Bloody Beetroots«. Das italienische Electro-Dance-Duo machte soviel Krach, dass man Reißaus nehmen musste. Da kam, auf dem Rückweg zum Auto, Jamie Jones ganz gelegen, der auf der Bühne des »Café Anvers« spielte. Grundsolider House zum Abtanzen. Genau das Richtige in diesem Moment.
Zwar ist die Mainstage wahrlich die Haupattraktion. Doch auch die Nebenschauplätze sind eine Erkundung wert. In dem weitläufigen Park findet man hinter fast jeder Hecke, hinter fast jedem Weg eine Bühne, die elektronische Tanzmusik bietet. Die Veranstalter von ID&T haben den Bühnen keine expliziten Namen gegeben, sie wechseln an jedem der drei Tage ihre Bezeichnung. Es werden unter anderem Labels und Szene-Clubs und -Cafés eingeladen, die die Bühne mit ihren Künstlern füllen. So ist eine kohärente Programmierung gewährleistet. Außerdem gibt es auch Bühnenprogramme, die von einzelnen Künstlern (meistens Legenden ihres Faches) konzipiert werden. So laden am Wochenende neben Carl Cox auch Dave Clarke oder Paul Van Dyk ein.
Nun muss ich euch aber lassen. Der Samstag wartet auf mich, getreu dem Tomorrowland Festival-Motto: „Yesterday Is History, Today Is A Gift, Tomorrow Is Mistery“.
Mehr Bilder vom Tomorrowland 2012 – hier in unserer Galerie.
Bilder: Andreas Jodocy [propix.be]
11. September 2012 um 16:06
[…] kurzen Rückblick aufs Tomorrowland 2012 gibt es auch von Festivalhopper Mario “Belgium’s finest: Tomorrowland am Freitag!“. Weiteres zum Tomorrowland hier bei uns und auf […]
15. Oktober 2012 um 15:00
[…] kurzen Rückblick aufs Tomorrowland 2012 gibt es auch von Festivalhopper Mario “Belgium’s finest: Tomorrowland am Freitag!“. Weiteres zum Tomorrowland hier bei uns und auf http://www.tomorrowland.be. Weitersagen! Twittern […]
18. Februar 2013 um 21:28
[…] Tomorrowland schwimmt aktuell auf einer gewaltigen Erfolgswelle – viele Lobeshymnen von Besuchern, im Januar dann den Titel für das “Best Major Festival” bei den European Festival […]