Das Devilside Festival ist zurück! Nach dem es im letzten Jahr leider ausfiel meldete es sich dieses Jahr sogar als drei Tages Festival wieder zurück. Nach den Gastspielen in Duisburg und Essen war der Veranstaltungsort dieses Jahr das Gelände vor der Turbinenhalle in Oberhausen.
Das ehemalige Fabrikgebäude bietet zwar genau das passende Ambiente für ein Metal und Rock’n’Roll Festival mitten im Ruhrgebiet, doch leider bringt es auch ein paar Probleme mit sich. So waren die Parkplätze leider etwas spärlich gesät, die meisten Besucher, die mit dem Auto anreisten, mussten einen etwas längeren Fußmarsch auf sich nehmen, um zum Gelände zu gelangen. Außerdem waren die Veranstalter, aufgrund einer Klage eines Nachbarn, gezwungen die Lautstärke herab zu senken, so dass die Musik nicht in gewohnter Lautstärke durch die Boxen dröhnen konnte.
Alle Bilder vom Devilside Festival 2012
findet ihr HIER in der Devilside 2012 Galerie.
Das Gelände der Turbinenhalle bot jedoch ausreichend Platz für die zwei große Bühnen auf denen abwechselnd, mit nur sehr kurzen Unterbrechungen, eine Band nach der anderen dem Publikum einheizte. Wie es sich für ein ordentliches Festival gehörte, waren auch genügend Verkaufsstände vorhanden und auch die obligatorische Fressmeile durfte nicht fehlen. Diese war zwar nicht besonders groß, hatte aber für jeden Geschmack etwas zu bieten. Zwischen der Fressmeile und den Verkaufsständen war ein großer Biergarten aufgebaut, der aber leider nur für einen Teil der Besucher Platz bot. Wer dort keinen fand musste mit dem sehr staubigen Schotterboden vorlieb nehmen. Dieser wirbelte auch vor der Bühne einiges an Staub auf und in den Mosh- und Circle-Pits mussten die Fans ebenfalls verstärkt auf einander Rücksicht nehmen, da ein Sturz hier sehr schmerzvoll enden konnte.
Musikalisch bot das Festival wie in den Jahren zuvor eine angenehme Mischung aus unterschiedlichen Spielarten des Rock und Metal Genres. Jeder Freund der härteren Gitarrenmusik konnte hier etwas nach seinem Geschmack finden. So endete das Festival am Freitag Abend zum Beispiel abwechslungsreich mit klassischem Heavy Metal von Ruhrpott-Röhre Doro Pesch, gefolgt vom Blues Rock mit leicht zweideutigen und teils auch eindeutigen Texten der Kanadier von Danko Jones und den schwedischen Melodic Death Granaten von In Flames. Diese beendeten den ersten Tag des Festivals mit einer starken Show und extrem lauten Pyros. Im Anschluss wurde, auf der „After Show Party“ in der Halle selbst bis spät in die Nacht weiter gefeiert.
Am Samstag morgen ging es bereits um 10:30 Uhr weiter, jedoch schafften es erst Mr. Irish Bastard, mit ihrer Mischung aus Irish Folk und Punk, dass es vor der Bühne etwas voller wurde. Richtig eng wurde es jedoch erst als die Piraten Metaller von Alestorm die Bühne enterten.
Extrem Positiv an diesem Tag zu erwähnen ist der Auftritt von The Carburetors, die es schafften mit vielen kleinen Show Einlagen das doch überwiegend Metal-lastige Publikum von ihrem Rock’n’Roll inspiriertem Hardrock zu überzeugen.
Weitere erwähnenswerte Bands waren Overkill, Amorphis und Suicidal Tendencies, die alle drei eine starke Show ablieferten. Den Abschluss bildeten die Schweden von Sabaton die mit melodischem Powermetal, viel Witz und einer ordentlichen Pyroshow das Publikum zu begeistern wussten. Gefolgt vom brachialen Metallic-Hardcore von Hatebreed. Auch am Samstag ging es anschließend noch in der Disco weiter.
Am Sonntag musste das Festival trotz des guten Wetters leider in der Halle selbst fortgesetzt werden. Was auch einige Fans dazu brachte, die Zeit lieber draußen am letzten übrig gebliebenen Bierstand zu verbringen und nicht den Bands in der stickigen Halle zuzuhören. Ärgerlich war an diesen Tag auch die extreme Verspätung des Headliners Thin Lizzy, die bedingt durch technische Probleme, erst mit 45 Minuten Verzögerung beginnen konnten. Jedoch schafften sie es, das Publikum mit der anschließenden Show, die keine Wünsche offen ließ, wieder zu versöhnen.
Weiter ging es mit Alternative Rock von Royal Republic, welche die Halle nochmal kräftig zu beben brachten. Mit Ihrem eingespielten Covern von Metallica und Motörhead konnten sie auch das immer noch stark vertretene Metal Publikum für sich begeistern.
Insgesamt war das Devilside 2012 ein schönes und gelungenes Festival. Die abwechslungsreichen Bands und das Gelände vor der Turbinenhalle sorgten für gute Stimmung und ein angenehmes Ambiente. Einziger Wermutstropfen war, dass das Festival bei dem wunderschönen Wetter am Sonntag in die Halle verlegt werden musste. Vielleicht hätte man das Festival doch lieber nur auf zwei anstatt direkt auf drei Tage erweitern sollen.
Mehr Fotos vom Devilside Festival 2012 findet ihr HIER
Text: Martin Pöpel – Fotos: Tobias Kästner (Bildabuch)
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