Auch dieses Jahr waren wir wieder für euch auf dem Phono Pop Festival in Rüsselsheim, welches wie im letzten Jahr (hier unser Bericht von 2011) auf dem Gelände des alten Opelwerks stattfand. Wie Florian Sievers (Talking to Turtles) fragen auch wir uns immernoch: „Wurden hier eigentlich Mantas gebaut?“ Bereits zum 7. Mal konnte in entspannter Atmosphäre ein hervorragendes Line-Up genossen werden.
Gleich zu Beginn fiel uns der neue Camping- sowie Parkplatz auf. Beides wurde, zur Freude unserer bald schon wund getanzten Füße, näher am Festival-Gelände eingerichtet.
Weitere Bilder vom Phono Pop Festival 2012 kann man bei uns in der Galerie finden. Also schaut doch hier mal vorbei.
Pünktlich 18:00 Uhr angereist, gehörten wir zu den ersten Besuchern auf dem Gelände. Von unseren knurrenden Mägen angetrieben, fassten wir zunächst die Essensstände in‘s Auge. Bei dem reichen Angebot kamen auch die Vegetarier und Naschkatzen unter uns auf ihre Kosten.
Mit Me Succeeds begann unser Festival-Wochenende. Einen besseren Auftakt hätten wir uns nicht wünschen können. Mona Steinwidder bezauberte uns mit ihrer Stimme und lockte nach und nach die ersten Festivalbesucher zum Warmtanzen vor die Hauptbühne. Auch der plötzliche Regenschauer (übrigens der einzige an diesem Wochenende) konnte die Stimmung nicht trüben.
Angekommen an der zweiten Bühne wurden wir mit einem erstklassigen Auftritt der Band Me And My Drummer begrüßt. Sie bewiesen uns, dass zwei Personen für eine abwechslungsreiche und ausgefeilte Performance absolut ausreichend sind.
Die Hingabe mit der Charlotte Brandi und Matze Pröllochs die Songs aus The Hawk, The Beak, The Prey präsentierten, nahm das Publikum gefangen und begeisterte uns sofort für das Debütalbum der beiden Berliner.
Zurück an der Hauptbühne ging es für uns mit dem ersten internationalen Act – Breton – weiter. Besonders die Elektroparts wurden der Band mit einer tanzenden Menge gedankt. Durch die aufreißende Wolkendecke füllte sich das Festivalgelände, wovon auch We invented Paris profitierten. Gemeinsam mit seiner Band verstand es der Frontman Flavian Graber, seine Lieder mit einer hervorragenden Performance in Szene zu setzen. Mit zig Wasserbällen sorgte das Musikerkollektiv dafür, dass bei „Bubbletrees“ wirklich niemand mehr die Füße stillhalten konnte. Eine Überraschung jagte die nächste und so wurde spontan am Bühnengerüst hochgeklettert, auf Obstkisten getrommelt und gemeinschaftlich Schlagzeug gespielt. Zum Abschluss mischte sich Flavian Graber unter die ausgelassene Menge und tanzte zusammen mit den Besuchern. We invented Paris – für uns eindeutig der inoffizielle Headliner des diesjährigen Phono Pop Festivals.
Nachdem uns Dry The River mit Folk Rock versorgt hatten, folgte der Auftritt von Improvisationstalent Denis Jones. Diese einzigartige One-Man-Show durften wir im vergangenen Jahr bereits auf dem Maifeld Derby bewundern. Seine Musik zeichnet sich durch live aufgenommene Soundsequenzen, klackernde und flirrende Geräusche aus, gemixt zu eindrucksvollen Melodien, die er mit seiner Gitarre und bluesigem Gesang abrundet.
Zum Abschluss des ersten Festival-Tages begleiteten uns Warpaint mit ihren melancholischen Songs in die Nacht, in deren Verlauf wir noch Bekanntschaft mit einem sehr experimentierfreudigen DJ mit dem vielsagenden Namen Psycho Jones machen sollten.
Auch der Samstag startete mit einem grandiosen Opener: Yesterday Shop gelang es sofort, uns mit zu reißen und in die richtige Festival-Stimmung zu versetzen. Die zweite Bühne wurde in familiärer Atmopshäre eröffnet. Absolut authentisch las Tino Hanekamp aus seinem Debütroman „So was von da“ und spendierte eine Runde Schnaps.
Während des Auftritts der Band Talking To Turtles, die unerwartet zu dritt auf der Bühne standen, fanden immer mehr Festivalbesucher den Weg in das alte Opelwerk. Die Band hatte sichtlich Spaß und verbreitete gute Laune und sogar Sonnenschein. Und dann war da ja noch die Frage mit den Mantas, die leider niemand beantworten konnte und uns immernoch verfolgt.
Die ruhigen Gitarrenklänge des Sängers und Songwriters #4 luden anschließend dazu ein, in entspannter Atmosphäre die Seele baumeln zu lassen. Genau an richtiger Stelle folgte Moritz Krämer, der die melancholische Stimmung aufnahm. Mit seinem Lied vom kleinen Spatz brachte er das Publikum zum schmunzeln. Im Anschluss spielten Rue Royale.
Ganz oben auf der Liste unserer Top-Neuentdeckungen des Phono Pop Festivals 2012 steht die schwedische Band Urban Cone. Die Jungs starteten durch und lieferten einen Ohrwurm nach dem anderen. Ihre Musik ist jung und dynamisch und regt zum tanzen an. Auf der zweiten Bühne lieferten die Steaming Satellites ihre Show vor dem voll besetzten Adamsplatz ab.
Bei We Were Promised Jetpacks tobte die Menge von Anfang an. Die schottische Indie Rock Band begeisterte ihre Fans. Vor allem die ersten Reihen feierten die Single „Quiet little Voices“ exzessiv.
Während auf der zweiten Bühne PTTRNS spielten, sicherten wir uns schon unsere Plätze für den Headliner des zweiten Festivaltages: Nada Surf sollten uns einen phänomenalen Festivalabschluss bereiten. Sowohl bei den Klassikern, als auch bei den neuen Songs des aktuellen Albums The Stars Are Indifferent To Astronomy waren überall verträumte Gesichter zu sehen. Verstärkt wurde die Atmosphäre durch glitzernde Seifenblasen, die vom Publikum Richtung Bühne geschickt wurden. Für ihre Ausdauer beim Verlangen einer Zugabe wurde die Menge mit drei absoluten Hits belohnt. Die Band forderte zum Mitmachen auf und erreichte mit Inside Of Love, Always Love und The Blankest Year den Höhepunkt ihres Acts.
Um das Wochenende würdig abzurunden, konnte noch bis spät in die Nacht zu den Klängen der DJs PockRop getanzt und gefeiert werden.
Wir kamen mit dem Ziel, jede einzelne Band zu sehen, da das Line-Up wie immer perfekt aufeinander abgestimmt war. Für uns war das diesjährige Phono Pop Festival wieder ein voller Erfolg. Wir freuen uns schon jetzt auf nächstes Jahr beim Phono Pop 2013.
Mehr Bilder in der Phono Pop 2012 Galerie
Bericht: Jule / Bilder: Timo Ringelstein
24. Juli 2012 um 12:25
Vielen Dank für die Blumen
4. März 2013 um 11:02
[…] geht’s zu unserem Rückblick auf das Phono Pop 2012 “Manta Manta “. Das 8.Phono Pop wird vom 12.-13. Juli 2013 auf dem Bahnhofsplatz / Festivalgelände in […]