Das 230.000 Besucher starke Rototom Sunsplash Festival ist nicht nur eines der größten seiner Art, es bemüht sich auch abseits des musikalischen Programms mit vielen Workshops und beispielsweise der ‚Reggae University‚ um Authentizität. Zudem bemüht man sich ein von großen Konzernen unabhängiges und besonders umweltverträgliches Festival zu sein.
Zunächst aber doch einmal zum Wichtigsten, der Musik und Bühnen: für die Mainstage wurden unter anderem Bennie Man, Morgan Heritage, Alborosie, Sly & Robbie, Protoje und Jah Mason bestätigt. Die all abendlichen Konzerte auf der Mainstage gehen meist bis ca. zwei Uhr. Wenn dort langsam Ruhe einkehrt, geht es in den übrigen Bereichen erst so richtig los. Beim Dancehall sorgen mehrere Soundsystems dafür, dass bis in die Morgenstunden gefeiert werden kann. Im Ska Club, der sich dem Rocksteady, Ska, und frühem Reggae widmet, werden unter anderem Los Granadians del Espacio Exterior, King Hammond, The Gramophone All Stars, Earl Gateshead sowie Natty Bo für stimmungsvolle Nächte sorgen.
Die Dubstation bringen auch in diesem Jahr wieder das französische Soundsystem Blackboard Jungle mit ihrer kräftigen Anlage zum Beben. Der ursprünglich kleine Dub Corner entwickelte sich zu einem der beliebtesten Bereiche auf dem Rototom nach der Mainstage. Neben den Dubbateers, Mungos’s Hifi, Kenny Knots und Sister Aisha werden auch wieder O.B.F., Jah Shaka und Iration Steppas das Rototom beehren. Dieses LineUp auf allen Bühnen verspricht wieder hervorragende Konzerte und Sessions für unvergessliche Nächte mit großartiger Musik.
Neben den vielen Konzerten und Partys die ganze Nacht durch hat das Rototom allerdings noch mehr zu bieten. Wer schon immer mal mehr über die Kultur und Geschichte des Reggaes erfahren wollte, den wird die Reggae University interessieren. Ein Ort an dem sich Experten, Künstler und das Publikum treffen um ins Gespräch zu kommen, zu debattieren und sich auszutauschen. Außerdem finden dort Filmvorführungen, Buchvorstellungen, Dokumentationen, Multimedia Konferenzen und Fotoausstellungen statt. Ebenso im House of Rastafari, das sich den Themen des Rastafari Glaubens widmet. Sehr angenehm fiel in den letzten Jahren auf, dass das Rototom frei von riesigen Sponsorenbannern war. Stattdessen wurden die vielen Freiflächen im Rahmen eines Kunstsymposiums, an dem alle Besucher teilnehmen konnten, zur Verfügung gestellt. Die dort erstellten Bilder und Skulpturen werden während des Festivals auf dem ganzen Gelände verteilt ausgestellt.
Auch in diesem Jahr wird es wieder ein African Village, mit von Hand aufgebauten Hütten im afrikanischen Stil geben, in dem man sich mit mehreren Workshops, Kursen, Vorstellungen und Restaurants der afrikanischen Kultur widmet. Für all jene die auch am Tag lieber Tanzen und die Musik genießen, sei der SunBeach Bereich ans Herz gelegt. Das im letzten Jahr wesentlich vergrößerte Areal direkt am Strand bietet Workshops, Dancehall Kurse und Sessions namhafter Künstler der Dubstation und des Ska Clubs.
Mit dem Rototomcircus, für die Kunst des Straßen-Zirkus, Photo Workshops, einer Non-Profit-Area, in der sich verschiedene gemeinnützige Organisationen präsentieren, dem Magicomundo, dem Trenchtown Reading Center, einem gemeinnützigen Bildungszentrum aus Kingston und vielen weiteren Bereichen gibt es unzählige Aktivitäten neben den all abendlichen Konzerten.
Ebenfalls erwähnenswert ist das Social Forum. Ein Ort an dem sich Wissenschaftler, Journalisten, Aktivisten und Intellektuelle treffen um sich über Themen für ein friedliches Miteinander und den Respekt gegenüber der Natur auszutauschen, von Erfahrungen zu berichten sowie um Ideen und Erkenntnisse zu sammeln. Ideen, die auf dem Rototom gelebt werden. So besteht zum Beispiel sämtliches Einweggeschirr auf dem Rototom, auch wenn es Plastik ähnelt, aus organischem Material das in ca. 60 Tagen kompostiert ist. Um die Umweltbelastung durch weite Transporte einzuschränken, kommt das Trinkwasser in Flaschen auf dem Rototom aus einer Quelle in der Region. Da das Festival unabhängig sein will von internationalen Großkonzernen wie Coca Cola und lokale Firmen unterstützen möchte, werden auf dem Festivalgelände eigene Getränke angeboten. Sämtlicher Gewinn aus dem Verkauf dieser Getränke geht an Wohltätigkeitsorganisationen. Das Ziel des Rototom ist es ein komplett umweltverträgliches Festival auszurichten, wofür sie unter anderem versuchen die Bühnen aus Solarenergie und anderen regenerativen Energiequellen zu versorgen.
All diese Ideen und Umsetzungen machen dieses Festival so unglaublich authentisch. Wir freuen uns sehr auf die kommende Ausgabe des Rototom Sunsplash mit einer großartigen Atmosphäre und einem LineUp das viel gute Musik verspricht.
Wer etwas mehr über das Rototom erfahren und sich ein Bild machen möchte, dem seien unter anderem die Videos von vergangenen Konzerten und Debatten auf www.rototom.tv nahegelegt.
Übrigens findet das Rototom im fantastischen Benicàssim statt. Für weitere wichtige Rototom Informationen schaut hier bei uns, ausserdem empfehlen wir die offizielle Webseite des Rototom Sunsplash www.rototomsunsplash.com
5. März 2013 um 18:48
[…] Küste abgeht, kann sich gern die umfassenden Festivalberichte von unseren Reportern aus dem Jahr 2012 hier und 2011 da anschauen. Da bekommt man auf jeden Fall Lust selbst hinzureisen, wenn einem erstmal […]