Vainstream Rockfest – DAS FESTIVAL DER KURZEN WEGE

News am 11. Juni 2012 von timo & friends

Zum siebten Male nun strömten Musikliebhaber auf das im westfälischen Münster stattfindende Vainstream Rockfest, das sich bis auf eine Ausnahme (2009) als eintägiges Festival versteht. Statt Mitte – Ende Juni entschied man sich zur Freude aller eingefleischten Metall-Fans das Festival Anfang Juni stattfinden zu lassen. So mussten Pennywise und 2 weitere Bands dem neuen Headliner Slayer Platz machen.

Richtig überzeugt scheinen die Veranstalter von dem Eintageskonzept allerdings nicht zu sein, so hatten bereits Freitagabend im Skaters Palace auf der „Desperados Opening Night“ 3 Bands die Möglichkeit das diesjährige Publikum auf den kommenden Tag einzustimmen. Für uns als Vainstream-Neulinge ging es zwar erst Samstag los allerdings war schnell herauszuhören, dass der Freitagabend ein gebürtiger Startschuss war! Hatebreed war krank, da sind Leute aus 3 Meter Höhe in die Menge eingetaucht…“, berichtete ein anwesender mit funkelnden Augen. Und dann ertönten die Trompeten!

„Now the fight has just begun“

Ein wenig desorientiert waren wir ja schon als wir als nicht-Münsterer mangels Beschilderung versuchten das Festivalgelände beziehungsweise einen Parkplatz zu lokalisieren. Umso schneller und reibungsloser erhielten wir dafür unsere Festivlbändchen und los ging es. Verspätet aber nicht zu spät für Mad Caddies trudelten wir durch die Pforte des Festivals. Kurzerhand wackelten wir mit wippenden Köpfen zur Green Hell Stage und schlossen uns der tanzenden Meute an. Die sechsköpfige Band aus Kalifornien brillierte mit alten sowie aktuellen Songs und kündigte neue an, man darf gespannt sein!

Das Zweibühnenkonzept ging reibungslos auf. Während auf der Einen vor sich hin gespielt wurde konnte man die zweite Bühne für die nächste Band vorbereiten. Für den Zuschauer bedeutete das: Ein paar Schritte seitwärts und weiter geht’s. Für diejenigen die keine Lust hatten sich bis nach vorne durchzuboxen bot ein riesiger LED Bildschirm in der Mitte beider Bühnen die notwendigen Bilder, um nichts zu verpassen.

 

Donkey Kong’s Token

Das Getränkemarkensystem stellte sich nach anfänglichen Ärgernissen als durchaus nützlich heraus, Getränke hatte man so super schnell in der Hand und an den Lippen. Auch der Preis von 2,50€ bzw. 2 Tokens (Wertmarken) für ein Bier war in Ordnung. Abseits der Bühnen hatte man auf 2 sich spitz zulaufenden Straßen die Möglichkeit seinen Hunger zu stillen. Hervorzuheben war hier auf jeden Fall die vegan/vegetarische Vielfalt. Von Not-Dogs bis Sojaschnitzeldöner wurde hier einiges geboten und schmeckte super lecker.

Das anfänglich einfache Durchkommen verflog nun allmählich und es wurde immer voller. Trotz Deutschlandspiel und eigens eingerichteten Zelt mit Liveübertragung fand man angenehm wenig schwarz-rot-gold Gepose. Die Masse war unübersehbar für den parallel auftretenden Headliner da. Ausgerüstet mit zweifelhaften Wehrmachtshirts und Stahlhelm mit Bandschrift warteten zahllose Slayerfans auf den ohnehin wenigen Sitzmöglichkeiten den Auftritt entgegen.

 

Partylaune

Mit gesättigtem Magen ging es um 15:00 Uhr nun mit voller Vorfreude zu Enter Shikari. Wer diese Jungs kennt weiß was ihn erwartet: Partystimmung! Hier verschmilzt Hardcore mit Dubstep plus elektronischen synthesizer Elementen zu einem wahnsinnig melodischen Gesamtwerk. Trotz dieses Jahr neu erschienen Albums „A Flash Flood of Colour“ spielte die Band einen sehr ausgewogenen Mix aus allen 3 Alben, darunter natürlich auch den Publikumsliebling „Sorry, you‘re not a winner“.

Caliban, von einigen als wichtigste deutsche Vertreter der Metalcoreszene angesehen, lieferten eine solide Performance ab und beendeten ihren Auftritt mit nichts anderem als einen Coversong von Rammstein’s Lied „Sonne“.

Um Punkt 18:05 betraten die maskierten Tarek, Maxim und Nico mit Rauchkanonen die Bühne und starteten mit „Geld essen“ ihren Auftritt. Trotz oder gerade wegen der Genredivergenz fand K.I.Z. auch auf dem Vainstream Rockfest riesen Anklang und dank Camouflageoutfit sowie „Vier-Sack- Antrieb“ konnten auch einige Slayerfans nicht mehr still sitzen bleiben.

 

„One more song!“

Unser persönlicher Headliner und vermutlich einiger anderer Besucher auch bewies ab 19:45 Uhr 50 Minuten lang, dass sich jeder Cent der 55,90€ gelohnt hat. Refused gab Anfang des Jahres bekannt, dass sie auf einigen Festivals spielen wollen. Die Absicht nur auf Festivals aufzutreten beweist, dass es ihnen nicht darum geht ein paar Kröten zu machen sondern nur eins: ‚they want the airwaves back‘ die Fünf haben bock zu spielen! Und das sah, hörte, merkte man der Band von der ersten bis zur letzten Sekunde dermaßen an, dass man fast denkt die 14 Jahre Pause haben ihnen gut getan. Die Energie der Band und des durchweg solidarischen Publikums erreichte im finalen Lied ihr Maximum und ich war voller Glück einmal das Überragende „New Noise“ live gehört zu haben. Während das letzte geschriene „the new beat“ von Frontmann Dennis Lyxzén in Dauerschleife durch die Boxen lief bedankten sich die Jungs beieinander und zuletzt beim Publikum für den Auftritt. Die Masse bedankte sich auf ihre Weise durch laute „one more song“ Rufe, was leider durch den engen Zeitplan nicht eingelöst werden konnte, aber das musste es auch nicht.

 

Und dann war da noch… Slayer

Nach dem Energiehoch von Refused nutzten einige Besucher wie wir auch The Gaslight Anthem -als vorletzte Band- für den melodischen Ausklang des Abends, während hier jedes Lied vom Publikum im Chor mitgesungen wurde positionierten sich vor der anderen Bühne unter lautstarkem „Slayer!“ Gebrüll schon die Masse für die letzte Band des Abends. Ebendiese war eindeutig nicht unsere Band, deshalb beschlossen wir wie einige andere auch nach The Gaslight Anthem den Heimweg anzutreten.

Müde aber begeistert vom gemogelten Eintagesfestival ritten wir Richtung Sonnenuntergang und sind geschlossener Meinung, dass das nicht das letzte Vainstream für uns war!

Text: Sebastian Spohr / Bilder: Timo Ringelstein

Eine Bilderauswahl vom Fest – komplett hier in der Vainstream 2012 Galerie

7 Kommentare zu “Vainstream Rockfest – DAS FESTIVAL DER KURZEN WEGE”

  1. Nummer 1: Quiter sagt:

    Schade, dass keine Bilder von Smoke Blow dabei sind…

  2. Nummer 2: nina sagt:

    und bei mastodon habt ihr gepennt, oder was??? eindeutig ein riesen highlight auf dem festival!!!

  3. Nummer 3: In-Your-Face sagt:

    Weitere Bilder vom Vainstream (auch Smoke Blow) gibt es hier:
    http://www.in-your-face.de/fotogalerie/vainstream-rockfest-2012

  4. Nummer 4: Sebi sagt:

    Caliban als einer der wichtigsten deutschen Metalcorebands?
    Was habt ihr denn geraucht? Caliban ist schon seit Jahren eine der lächerlichsten deutschen (Metalcore)-Bands. Nicht mehr und nicht weniger. Zum Lachen super! Zum Hören (und vor allem sich das Getue anschauen) weniger geeignet…

  5. Nummer 5: Nadine sagt:

    Ihr habt Your Demise verpasst- eines der besten Shows auf dem Vainstream.

  6. Nummer 6: Traffic Jam 2012 – Zwischen Hitze, Schlamm-Pit und Gummibärchen | Festival News sagt:

    […] sich die wohl größte Menge für Your Demise aus Großbritannien vor der Bühne. Auf dem Vainstream Rockfest haben wir sie dieses Jahr als Opener leider verpasst, also auch für uns eine Live-Premiere. Die […]

  7. Nummer 7: Vainstream 2014 startet mit Dropkick Murphys und HSB sagt:

    […] in Erinnerungen schwelgen möchte, findet hier unsere Berichte von 2012 und […]

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