Ende April gibt es den offiziellen Auftakt in die Festivalsaison und zumindest in Berlin fürs Monster Bash Festival 2012 auch das passende Sommerwetter!
Am Freitag den 27. April 2012 fand auf dem Gelände von C-Halle und C-Club (a.k.a. Columbihalle) zum zweiten Mal das Monster Bash statt – mit einem Lineup, dass die Herzen der Fans in ungeahnte Höhen schlagen ließ.
Entsprechend zahlreich kamen die Besucher nach Berlin, um sich bei bestem Wetter ihre Lieblingsbands anzuschaun. Der Besucherandrang war schon am Nachmittag gegen 16Uhr so groß, dass sich eine lange Schlange vor dem Eingang mit der Bändchenausgabe bildete. Auf dem Gelände selbst und in den beiden Hallen war es aber noch angenehm ungefüllt, was sich im Laufe des Abends natürlich noch änderte. Los gings für mich mit einem kühlen Bierchen zu den Bouncing Souls, die mich (auch dank mäßigem Sound) aber nicht so richtig überzeugen konnten. Zwischen den Bands musste man immer die Hallen wechseln und sich dann für kurze Zeit dem gnadenlosen Sonnenlicht stellen… Aber wir wollten ja The Menzingers auf der kleineren Club-Stage nicht verpassen. Die Punkrocker aus Pensylvania ließen es dann auch in gemütlicher Runde richtig krachen und die Stimmung hellte sich auf.
Weiter gings mit den deutschen Punk-Urgesteinen von Dritte Wahl aus Rostock, die auch die größere der beiden Hallen schon gut im Griff hatten. Fans sangen ihre Songs lauthals mit, der erste Moshpit kam ins Rollen und der Auftritt macht Lust auf mehr. Besonders amüsant war der Gastspieler am Keyboard, der nicht etwa wie Rainer Langhans aus der Kommune 1 aussieht – es ist genau umgedreht.
Nun war es an der Zeit für eine Stärkung – den Wünschen des Publikums und auch vieler Bandmitglieder entsprechend, gab es im Außenbereich viel vegetarische und vegane Kost. Von der Kartoffelpfanne über der den Zittau-Burger bis zu diversen veganen Kuchen und Süßigkeiten war alles dabei. Wer doch ein Stück Fleisch vom Grill haben wollte, musste sich bis in die letzte Ecke neben dem C-Club durchschlängeln und wurde dort fündig. Die beiden Biergärten waren gut gefüllt und man konnte gemütlich plaudern.
Next Up in der Columbiahalle waren Anti-Flag, die mit ihrem Auftritt die Menge begeisterten und den Moshpit zum Brodeln brachten. Die Band um Leadsänger Justin Sane brachte ihre Message mit viel Energie und diesmal sehr direkt rüber und das Publikum nahm es dankbar an. Eine Besonderheit beim Monster Bash ist, dass man dank der Empore in der Columbiahalle einen guten Blick von Oben auf das Geschehen haben kann. Wer sich also nicht mehr fit für den Circle-Pit fühlte, der konnte von oben zuschaun (siehe Bild ganz oben) und am Ende miterleben, wie der Drummer und der Rest der Band mitten im Publikum den letzten Song zelebrierten.
Ein Abstecher zu den Akkustik-Sets von Tommy Gabel, Dave Hause und Chuck Ragan wurde leider vereitelt, denn der Andrang im kleinen C-Club war so enorm, dass man sich nur mit viel Aufwand hätte reindrängeln können. Viele Fans mussten enttäuscht wieder abziehen und konnten nichts von den vermutlich großartigen Sets mitbekommen – vielleicht hätte man mit ZSK tauschen sollen. Deren Fanbasis war scheinbar kleiner, denn die Colubiahalle war (zumindest anfangs) nur mäßig gefüllt. Mit ihrem Auftritt konnten sie aber dafür sorgen, so dass sich auch die Halle wieder füllte.
Ebenfalls nur vor einem ausgewählten Publikum spielten dann Hostage Calm, konnten mich persönlich aber nicht so überzeugen. Ganz anders sah das später bei The Wonder Years aus, die die überschaubare Gruppe vor der Bühne ordentlich aufmischten. Das war eine gute Show voller Power und Spaß. Zwischen den beiden Bands folgte noch ein Abstecher zu Hot Water Music, die die große Halle rockten. Chuck Ragan und Band konnte das Publikum in ihren Bann ziehen und agierten als gefühlt erster Headliner des Abends.
Weiter gings in der großen Halle mit dem zweiten Headliner Lagwagon, die mit ihrem aktuellen Motto (und Alben-Sammlung) „Putting Music in its place“ restlos überzeugen konnten. Die Ränge in der Halle füllten sich bis fast ganz oben und die Menge auf der Tanzfläche flippte vollends aus und ließ die Becher fliegen. In der darauf folgenden Umbaupause stieg die allgegenwärtige Spannung auf den Auftritt von REFUSED weiter an und wurde zusätzlich durch längliches „Vorgeplänkel“ auf die Spitze getrieben.
Kurz nach Mitternacht gings dann endlich los, Refused sprangen auf die Bühne und legten sofort mit einer unglaublichen Energie los als hätte es die 14 Jahre Pause nicht gegeben. Outfit und Bühne in schlichtem Schwarz mit weißen Scheinwerferlicht gehalten brachten Sie von Anfang an die ganzr in ihrer Musik steckende Kraft auf die Bühnenbretter und der Funke sprang sofort aufs Publikum über. Man merkte der Menge an, dass viele ganz besonders auf Refused gewartet hatten – nicht nur an diesem Abend sondern schon seit der Bekanntgabe ihrer Reunion im Januar diesen Jahres.
Nicht nur die Besucher der mittlerweile bis auf den letzten Platz gefüllten Columbiahalle erwarteten den Auftritt sehnsüchtig – auch gefühlt jede Band des Tages artikulierten ihre Vorfreude auf den Auftritt von REFUSED. Sänger Dennis Lyxzén erklärte in kurzen Worten zwischen den Songs, wie überwältig sie vom Zuspruch der Fans bei ihren ersten Auftritten sind – beim Ende 1998 waren sie Vorband großartiger Gruppen – heute 2012 spielen sie als Headliner auf diversen kleine und größeren Festivals. Die Band hatte zuerst auch Zweifel, ob ihre Musik und ihre Message in unsere heutige Zeit noch passen – mittlerweile sind sie und wir aber davon überzeugt, dass die Band mit ihrer Musik heute mehr denn je einen wichtigen Platz einnehmen kann und wird.
In unserer Galerie gibt es noch weitere Bilder vom Monster Bash 2012 und wir freuen uns schon aufs nächste Jahr, wenn die Veranstalter zum Monster Bash 2013 wieder großartige Bands nach Berlin holen.
22. Mai 2012 um 18:21
[…] Man merkte, dass die meisten der Menschen definitiv für Refused da waren (wie auch beim Monster Bash am gleichen Wochenende), auch ich freute mich besonders auf deren Auftritt. Die Band Refused nach Ende des […]
26. November 2012 um 09:44
[…] Berliner Ausgabe des MONSTER BASH wird diesmal jedoch nicht mehr auf dem Columbia-Gelände (dazu hier auch unser Bericht und Bilder vom Monster Bash 2012), sondern auf dem MAIFELD IM OLYMPIAPARK […]