Am 21.04.2012 fand das zweite Festival des Online-Shops „Impericon„ statt. Größer und bandreicher als im Vorjahr, sprengte es fast die Kapazitäten der AGRA in Leipzig und war schon Wochen vorher restlos ausverkauft.
Die Veranstalter ließen sich nicht lumpen und verpackten 13 musikalische Leckerbissen zusammen mit gutem Essen, reichlich Merch und sattem Sound in einem alten Messe- und Veranstaltungsgelände der ehemaligen Landwirtschaftsausstellung der DDR.
Ein Bericht der Festivalhopper Gabriel und Yvonne.
Nachdem sich die Anfahrt zum Veranstaltungsort aufgrund des Leipziger Marathons, etwas komplizierter gestaltete als erwartet, lief dafür beim Presse Check-in alles wie geschmiert. Nachdem alle organisatorischen Dinge geklärt und wir durch den Einlass durch waren, schauten wir uns erst einmal alles an. Der Veranstaltungsort des diesjährigen Impericon-Festivals war die Halle 2 der AGRA-Leipzig, ein Messe- und Veranstaltungsgelände der ehemaligen Landwirtschaftsausstellung der DDR im Stadtteil Markkleeberg (Besuchern des Wave Gotik Treffens wohl bekannt, Anm.d.Red.).
Die 4750m² große Halle bot am heutigen Tage Platz für über 3500 Besucher, einen Bereich für Merch, eine MONSTER-Area und jede Menge Getränkestände mit akzeptablen Preisen. Draußen gab es reichlich Möglichkeiten sich vor dem Moshen den Bauch nochmal ordentlich vollzuhauen, mit leckeren veganen Gerichten oder aber auch einer herkömmlichen Bratwurst.
Nachdem die ersten Impressionen auf uns gewirkt hatten und wir vom veganen Hot Dog Stand bis hin zur Bühne und dem Backstagebereich alles gesehen hatten, gings nochmal kurz zum Auto, die Cam holen und mit etwas Verspätung und leider zwei Bands auf der „nicht gesehen“-Liste, direkt vor zur Bühne.
Die erste Band, die uns dann auf die Ohren gab, war Eskimo Callboy. Die 6 Jungs, die Metalcore, Hardcore, Screamo und Electro in einen Topf werfen und daraus eine geile Party kochen, haben es auch am heutigen Tag wieder ordentlich krachen lassen. Mit Coversongs wie „California Girl„, lassen sich auch die härtesten Mosher auf eine Hardcore Party ein und zeigen ihre Beteiligung mit der ersten Wall of Death an diesem Tag.
Nach einer kurzen Pause wendete sich das Blatt, zumindest musikalisch, Nasty betraten die Bühne und ließen den Boden der Halle mit ihrer Mischung aus deftigem Beatdown und New York Hardcore erbeben. Die Belgier brachten die Menge zum kochen, das Moshpit wurde größer und die Leute aggressiver. Der Sänger erzählte von einem recht amüsanten Gespräch mit einer anderen Person, indem es darum ging, warum sie denn immer so schreien müssen? – und wie auch nicht anders zu erwarten war (bei Liedern wie Massakermusik), gabs als Antwort: Weil wir keine Liebeslieder machen!
Set Your Goals, welche musikalisch mit Nasty nicht viel gemein hatten, sondern eher eine Mischung aus Pop-Punk und Melodic-Hardcore spielen und somit in die Ecke von A Day To Remember einzuordnen sind, fanden unserer Meinung nach wenig Anklang im Publikum.
Ganz anders sah es dann schon wieder bei den fünf Niederländern von Born From Pain aus. Mit ihrem altbekannten Song „new hate„, füllten sie die Halle und die Menge dankte es ihnen mit einem wirklich akzeptablen Circle Pit. Die Stimmung war toll und mit ihren üblichen politischen Aussagen, stoßen sie natürlich auch bei dieser Hardcore-Show auf keine Gegenwehr ,sondern auf Zuspruch, denn „wir sind die guten und wir sind viele, die anderen sind wenige!!„.
Ähnlich wie die Jungs von Set Your Goals, hatten auch die Briten While She Sleeps so ihre Probleme damit, das Publikum anzuheizen. Die Halle war zwar voll aber die Menge zeigte sich unbeeindruckt, sollte es etwa am Melodic-Hardcore liegen? Immerhin ein kleines Moshpit gab es zu Ehren der fünf Newcomer aber alles in allem war es doch sehr ruhig.
Mit der folgenden Band kamen nun auch die Metal-Fans auf ihre Kosten, die fünf Jungs aus Ohio, welche auf den Namen Miss May I hören, ließen es schon beim ersten Impericon-Festival ordentlich krachen. So sollte es auch diesmal sein. Die Securitys waren überfordert mit einer Flut an Crowdsurfern. Die Menge hatte ihren Spaß und zeigte der Band ihre Begeisterung. Nur woher kam dieser Crowd-surfende Karton?
Es folgten die fünf Berliner von We Butter The Bread With Butter, die es schaffen so ziemlich jeden Musikstil zu vereinen und sogar Kinderlieder in ein deathcore Kleid zu verpacken. Die Menge rastete förmlich aus, oder wie sollte man es sonst nennen, wenn hunderte Menschen zu „alle meine Entchen“ moshen oder es gar ein Circle Pit zu „schlaf Kindlein schlaf“ gibt. Die Crowd ist kaum noch zu halten als die Metalversion von „Remmidemmi“ durch die Halle dröhnt und zwei Leute auf der Bühne, die eher ins Bühnenbild der Blue-Man-Group passen, große Bälle in die Menge werfen. Den krönenden Abschluss machten die ersten Zugaberufe am heutigen Tag.
Eine klassische Hardcore-Show gabs von den Briten Your Demise. Die Circle Pits wurden mächtiger und die Menge arbeitet auf den Höhepunkt des heutigen Tages hin.
Dass Gutes nicht immer lang sein muss zeigen die Kalifornier von The Ghost Inside mit ihrer, meiner Meinung nach, relativ kurzen aber sehr, sehr geilen Show. Dass sie mit ihrem Post-Hardcore eine Hausnummer für sich sind, zeigt und dankt ihnen das Publikum mit Begeisterung, vereinzelten Mosh- und Circle Pits und reger Beteiligung.
Mit persönlicher Vorfreude auf die vorletzte Band und den darauf folgenden Hauptact des Tages gibts nochmal eine kurze Stärkung am veganen Burgerstand, welcher absolut zu empfehlen ist und hingegen jedem Gequatsche, dass es ja kein Fleisch sei, absolut überzeugte und sau lecker war.
Jetzt war es soweit, die aufwendige Bühnenkulisse zeigte jedem wer gleich die heiligen Bretter betreten würde. Die fünf Jungs von Caliban kamen auf die Bühne und die Menge rastete aus. Diese Band ist eines der besten Beispiele, dass guter Metalcore auch aus Deutschland kommen kann.
Mit dem größten Circle Pit des heutigen Tages zeigte auch das Publikum was in ihm steckt, indem es sich auf dreiviertel der Halle ausbreitete. Unter anderem Nico von War From A Harlots Mouth kam auf die Bühne und sang gemeinsam mit Andreas von Caliban das ein oder andere Lied. Leider war auch diese Show wieder sehr schnell vorbei, was wohl aber an technischen Problemen im vorraus lag und somit zu einer längeren Pause führte.
Den krönenden Abschluss des Abends machten die fünf Australier um Sänger Winston McCall und seiner Metalcore Band Parkway Drive. Die AGRA platzte aus allen Nähten, als die Menge mit zahlreichen Circle Pits und Unmengen an Crowdsurfern zeigte, wie gut die Show bei ihnen ankommt.
Seit 2003 gibt die Band alles und arbeitet sich auf der ganzen Welt weit nach vorn an die Spitze der Metalcore Bands, so auch an diesem Abend. Diese Jungs stehen zu recht als Headliner des Impericon-Festivals 2012 auf der Bühne um ihre Show der feiernden Menge darzubieten und allen einen musikalisch ausgewogenen Abend zu bescheren.
Alles in allem war das Impericon-Festival dieses Jahr ein voller Erfolg. Die Bands waren super, die Verpflegung sehr gut, und der Sound im Vergleich zum Werk 2 letztes Jahr eine erhebliche Steigerung. Lediglich über eine noch größere Location sollten die Veranstalter nachdenken wenn es nächstes Mal heißt: Impericon Festival 2013.
Wir auf jeden Fall sind gespannt und freuen uns auf nächstes Jahr.
Wir berichteten auch bereits vorab über das Impericon Festival. Weiteres zum Impericon hier bei uns und auf www.impericon.com, in Kürze gibt es noch mehr Bilder von Impericon Festival 2012.
26. April 2012 um 10:52
Klingt ja saugeil!
Oh man, ich wäre so gern dagewesen, auch wenn ich Caliban nicht mehr so mag und Parkway Drive zu monoton finde. Die anderen Bands müssen echt gut laune gemacht haben!
Das Impericon Festival wird immer in Leipzig stattfinden? Ja oder? Das ist nicht wie die Never Say Die Tour von Impericon, richtig?!
gruß
26. April 2012 um 19:32
Hallo Patrick,
ich weiß zwar nicht wie die Pläne der Veranstalter sind aber ich denke doch mal, dass zumindest das Impericon-Festival in Leipzig bleiben wird.
Wäre sonst auch wenig Sinnvoll das in eine andere Stadt zu verlagern.
Und wie du schon richtig erwähnt hast, ist das andere ja eine Tour.
grüße
7. Juni 2012 um 16:44
Das Festival
war der hammer
bin zwar nur da gewesen um mir caliban und Parkwaydrive
an zu kucken aber egal war geiel
8. Juni 2012 um 14:07
Nach jeder Menge Vorfreude ist das Fazit nach dem Impericon Festival 2012 – nie wieder AGRA-Gelände in Leipzig.
Beim Auszug aus dem oberen Text…
„Die Bands waren super, die Verpflegung sehr gut, und der Sound im Vergleich zum Werk 2 letztes Jahr eine erhebliche Steigerung.“
…kann ich nur dem ersten Punkt zustimmen.
Das LineUp war schon wirklich spitze.
Bei der Verpflegung kann ich nur die Getränkestände positiv hervorheben, bei denen man in der Regel sofort bedient wurde. Bei den „Fressbuden“ (2 Anti-Vegetarische an der Zahl) konnte man je nach Tageszeit gut und gerne mal 20 min anstehen.
Und die Akustik in der Halle war wesentlich schlecher als im Werk2 – was das Festival für mich zum absoluten Reinfall gemacht hat.
4. Oktober 2013 um 10:55
[…] konnte. Zum dritten Mal in Folge war das Impericon in Leipzig ausverkauft (hier unsere Berichte von 2012 und 2013). Nach der Erweiterung auf den Standort Wien, folgen nun im nächsten Jahr Köln und […]