Schlechte Nachrichten erreichen uns von unseren Freunden aus der Pampa:
Es sei traurige Gewissheit, dass das la pampa Festival nicht mehr stattfinden wird.
Nachdem die Flut das Pampa-Gelände einige Wochen nach dem Festival 2010 völlig zerstörte, erreichte man nie wieder wirklich festen Boden unter den Füßen…
Allerdings wäre es wohl zu platt allein die Naturgewalten verantwortlich zu machen. Am Ende fehlte es vor allem an Kraft und Geld.
„Am Ende waren es ein paar Windmühlen zu viel“, Kai von den Pampanauten
Mit viel Kreativität, Halbwissen, Geld und Idealismus hat man in den letzten fünf Jahren das la pampa aufgebaut. Viele Erinnerungen hat es bei seinen Fans und Veranstaltern hinterlassen, vor allem Erinnerungen an eine gute Zeit mit guter Musik!
Man habe nie auch nur annähernd schwarze Zahlen erreichen können, für Venture-Kapitalgeber seien Indie-Festivals zudem einfach nicht sexy genug.
„Unser künstlerischer Anspruch war nachweisbar zu groß für unser Portemonnaie. Nachdem wir uns nun also finanziell nicht mehr in der Lage sahen, das Festival selbst zu stützen, waren Gespräche für eine Lizenzierung samt inhaltlich konsistenter Fortführung in 2012 bereits weit fortgeschritten.“
Das finale Scheitern darf man aber wohl auch zum Großteil dem deutschen Amtsschimmel anheften, der wiederholt das lange und vorerst aussichtsreiche Bemühen um eine neue Location verhindert hat. Details dazu werde man öffentlich nicht weiter ausführen, denn das birgt lediglich Missmut. Schließlich und kurzum:
„Wir haben kein Geld und keine Kraft mehr, um das Fest so wie wir es uns vorstellen fortzuführen und ziehen daher hier und jetzt einen konkreten Schlussstrich.“
Die la pampa Macher werden aber zumindest die Kanäle offen halten und sich vielleicht von Zeit zu Zeit zu Wort melden. Das Festival mag Geschichte sein, aber die Menschen dahinter sind noch da und freuen sich darauf Kontakt zu halten und viele bekannte Gesichter da und dort wiederzusehen, neue Projekte zu erspinnen und Wege zu beschreiten. Unter den bekannten Email-Adressen, der Website und auf Facebook sei man weiterhin erreichbar.
„Ein letztes großes Dankeschön sei gerufen an alle, die uns immer mit Rat und Tat unterstützt und an uns geglaubt haben. Freunde, Partner, Künstler, herrje. Es sind zu viele, um alle namentlich zu nennen. Danke! Danke! Nochmals Danke!“
Wer übrigens Interesse an den Hintergründen zu la pampa hat, dem sei das (ironischerweise) gerade erschienene Buch „Phase0 – How to make some action“ empfohlen, wo neben vielen anderen spannenden Projekten auch das la pampa Team aus dem Nähkästchen plaudert, wie alles losging und was die Motivation und die Herausforderungen hinter dem Projekt waren. Klare Kaufempfehlung für alle, die mit ihrer Idee am Anfang stehen und sich ein paar Runden Lehrgeld ersparen wollen!
„Auch wenn vieles hier vielleicht etwas bitter klingt: Wir hatten eine mächtig heiße Zeit mit la pampa, haben viel erlebt, gelernt, geträumt. Dafür sind wir dankbar. Nun ruht das Fest in Frieden und die Welt dreht sich weiter. Wir halten inne und dann auf in neue Abenteuer…“
In den Jahren 2008, 2009 und 2010 fanden insgesamt drei la pampa Open Airs statt. Bodi Bill, Bratze, Mintzkov, Polarkreis 18, Bonaparte, ClickClickDecker, Portugal. The Man, The Notwist, Get Well Soon, Kat Frankie, The Friendliness Is Going Happy, Trip Fontaine oder Tocotronic und viele, viele mehr waren in diesen drei Jahren ein- oder mehrmals zu Gast.
Im Folgejahr wurde zunächst ein 3-tägiges la pampa 2011 angekündigt, nach der Flut und einem ersten Scheitern bei neuer Locationsuche gab es dann als Trostplaster ’nur‘ ein la pampa im Exil 2011, das eintägig im Sektor Evolution in Dresden stattfand. Beim letzten ‚richtigen‘ la pampa Festival -im Jahr 2010– waren auch die Festivalhopper vor Ort und erlebten ein musikalisch und wettermäßig äusserst heißes Festival in der Pampa!
Ihr werdet uns fehlen – und das ist keine platte Floskel! Freuen uns von Euch zu hören und verweisen hier ein vorerst letztes Mal auf www.lapampafestival.de.
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