Die ersten beiden Tage beim Highfield 2011 am Störmthaler See waren ja schon mit Highlights gespickt (wir berichteten über den Freitag hier und den Samstag hier) und die rund 25.000 Besucher konnten ein tolles Festival mit viel Sonne genießen. Die Krönung des Musikprogramms erwartete uns aber am Sonntag – angefangen mit diversen Punk- und Hardcore-Helden am Nachmittag bis zum großen Finale mit den Foo Fighters.
Aber der Reihe nach… Der Wetterbericht hatte ja einen sehr sonnigen und extrem heißen Sonntag vorrausgesagt. Sonne gab es am Anfang allerdings kaum- dafür Wolken, schwüle Luft und am Nachmittag ein paar Regentropfen. Nach dem gemütlichen Start in den Tag (inklusive 30 Minuten Anstehen für Sonntagsbrötchen und Kaffee) machte ich mich gegen 14Uhr auf zum Festivalgelände.
Erste Band des Tages waren für mich Zebrahead. Die Jungs waren waren gut drauf und konnten mit ihrem auf Spaß ausgelegten Bühnenprogramm für viel Unterhaltung sorgen. Fast jede Ansage war irgendwie sexuell anzüglich und Aktionen wie der der „wixende Tiger“ prägten das Geschehen. Zwei Fans durften mit auf die Bühne und ihr selbst gebasteltes „Muschi“-Schild einen Song lang präsentieren. Bassist Ben Osmundson ist scheinbar am Tag zuvor großer AREA4 Fan geworden – zumindest hatte er das Festivalshirt an.
Weiter im Programm gings dann mit den Punkrockern von No Use For A Name. Ein paar Fotos habe ich gemacht, die Band konnte mich aber nicht zum längeren Verweilen bringen. Zum einen ist es nicht so mein Musikgeschmack und es wollten ja auch noch Bilder sortiert und Berichte geschrieben werden…
Auch bei den Deftones hat es nur für einen relativ kurzen Abstecher vor die Bühne gereicht. Schon vor zwei Jahren war Chino Moreno mit seiner Band beim Highfield (damals noch in Hohenfelden *schnief*) zu Gast und konnte auch diesmal wieder ihre Fans begeistern.
Ab diesem Zeitpunkt wurde es für mich etwas hektischer… nochmal zurück zum Camp, Sachen für die Abreise packen, schnell noch was Essen und ein Bierchen trinken. Dazu dann noch Termine zum Fotografieren (mit Sondergenehmigungen für Jimmy Eat World und die Foos) und mit ein paar Kontakten vor Ort für einen Plausch treffen. Letztlich hat das aber alles geklappt und alle Termine waren immer mit feiner Musik (mindestens im Hintergrund) untermalt.
Um 18.15Uhr betraten Jimmy Eat World die Hauptbühne (Green Stage) und spielten routiniert ihr Programm… die wichtigsten Songs waren vertreten und die Menge vor der Bühne hatte auch schon eine ansehnliche Größer erreicht – die Bilder aus der Vogelperspektive (vom Bungee-Kran) zeigen das ganz gut.
Der nächste Besuchermagnet waren für viele Leute boysetsfire und später Rise Against auf der (etwas kleineren) Blue Stage. Die beiden Punk / Hardcore Bands sind aktuell immer ein Garant für ein volles Haus und ausgelassene Stimmung vor der Bühne. „Gut gebrüllt“ hat Nathan Gray von boysetsfire jedenfalls und ich fühlte mich wieder ans Hurricane 2011 im Juni erinnert, wo er mit seiner Band ebenfalls im Programm war.
Auch bei Rise Against (die ja diesmal schmerzlich beim AREA4 vermisst wurden) ging ordentlich die Post ab und die Menge vor der Bühne kochte.
Zwischen den beiden Acts auf der Blue Stage gab es noch die – für mich persönlich viel interessanteren – Dropkick Murphys aus Boston zu sehen. Da ist richtig Bewegung auf der Bühne, Frontmann Al Barr ist immer von links nach rechts unterwegs und wenn man in die Gesichter der Band schaut, sieht man ihnen den Spaß am Musizieren förmlich an. Lieder wie „I’m Shipping Out to Boston“ durften natürlich nicht fehlen und die Mischung aus Irish-Folk, Punk und Rock läßt einen nicht ruhig stehen. Die Füße und meist auch der Rest des Körpers müssen sich einfach bewegen…
Ganz ähnlich sah das auch bei der nächsten (und fürs Highfield 2011 letzten) Band aus – die Foo Fighters wurden als krönender Abschluss für das Festival gebucht und enttäuschten nicht. Dave Grohl und Band hatten wieder ein grandioses Feuerwerk an Songs mitgebracht – in 16 Jahren Bandgeschichte sammeln sich eben „so many fucking good songs“ an, dass man die nicht alle in einem Set spielen kann. In den zwei Stunden Programm der Foo Fighters fand sich trotzdem eine gute Mischung alter Klassiker (wie „The Pretender“, „Breakout“ und „Wheels“) und Liedern des aktuellen Albums („Rope“, „White Limo“) wieder, die die Fans nicht enttäuschte.
Die Band mit Dave Grohl und Taylor Hawkins sprüht auf der Bühne einfach vor Energie und läßt den berühmten Funken immer wieder aufs Publikum überspringen. Unser Fazit ist ganz klar: So macht man Rock! Sehr unterhaltsam sind auch immer die Ansagen von Dave – diesmal seine Kommentare zum bekannten „Jägermeister Crane“ (hier bei Youtube anschaun). Er fände die Idee, da oben in einem Kran Jägermeister zu trinken, ja sau dämlich – „you can drink that on the ground“ – aber eigentlich ist er ja auch nur neidisch und kauft sich vermutlich nächste Woche selbst so einen Kran mit Bar…
Direkt nach den Foos ging es für uns dann auf den Heimweg nach Berlin, weil Montag morgen ein wichtiger Termin anstand. Sehr gut (NOT) in den Zeitplan passte, dass unser Auto dank fast toter Batterie nicht ansprang und erst mit fremder Starthilfe zum Losfahren überredet werden konnte. Danach gings dann aber und wir konnten um 3Uhr ins Bett fallen, um gegen 7 wieder aufzustehen. Was macht man nicht alles für ein wenig gute Musik.
Wir sehen uns beim Highfield 2012! Die Wildcard Tickets sind schon im Vorverkauf erhältlich.
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