Es war wieder soweit – das Taubertal 2011 stand auf dem Plan. Was wird es bringen? Alles Gute, nur bitte kein schlechtes Wetter, das hatten Veranstalter und das Publikum im letzten Jahr zur Genüge. Und beide wurden in diesem Jahr belohnt. Unsere Anreise am Donnerstag früh verlief ohne größere Schwierigkeiten, auch wenn das neue Anreisekonzept vorher sehr diskutiert wurde. Klar, zur Stoßzeit war weiterhin Stau, aber der Besucher, der schon da war, bekam das dieses Mal nicht mit. Auch die Wegbeschilderrung war dieses Mal echt ein großes Lob wert.
Gut, jetzt aber zum eigentlichen Festival. Kurz Sachen aufgebaut, Freunde begrüßt, ein paar Bierchen geschlürft und lecker gegrillt. Am Donnerstag standen ja schon ein paar Highlights auf dem Programm.
Im wunderschönen Steinbruch spielten die Monsters of Liedermaching, Normahl & Eläkeläiset auf. Das klang schon allein von den Namen her nach viel Spass und wir wurden nicht enttäuscht.
Die Monsters of Liedermaching eröffneten den Reigen, und der Steinbruch war auch schon richtig gut gefüllt. Die Monsters hatten ihren Spass und das Publikum ging gut mit. Bei den Mitsing-Hits der Monsters auch nicht anders zu erwarten. Nach einer Stunde war zwar wieder Schluß mit Sitzpogo & Co, aber die Monsters waren ja am Freitag nochmal zu bestaunen.
Der Steinbruch wurde immer voller, und nach einer kurzen Umbaupause kamen Normahl aus Winnenden. Mit ihrem Sänger Lars Besa als Rampensau spielten die 1978 gegründete Band ein gutes Konzert, das auch vom Publikum sehr gut angenommen wurde. Nur der Sound ließ hier sehr zu wünschen übrig, aber für mich lag es nicht an der Band sondern am Mischer. Aber trotzdem ging es schon mächtig zur Sache im Pit. Es wurden natürlich auch die Klassiker wie Fraggels & Drecksau gespielt und ordentlich abgefeiert.
Nach dem Gig gings an den Bierstand zum abkühlen. Wahnsinn, was da los war. Die Vision vom Veranstalter, im Steinbruch eine Partyarea einzurichten, scheint aufgegangen zu sein. Ich hatte mich dann schon auf Eläkeläiset gefreut, aber nachdem sie nach 40 Minuten Verspätung immernoch nicht da waren, beschloß ich, mich Richtung Campingplatz zu bewegen. Dort noch ein Bierchen und ab ins Bett, es stand ein anstrengenter Freitag vor mir.
Der Freitag beim Taubtertal 2011
Oh nein, ich wurde von Regen geweckt. Bitte nicht wieder Schlammchaos. Es hörte aber schnell wieder auf und der Boden hat es auch gut vertragen. Trotzdem mal die Stiefel anziehen zum runter gehen. Die Eiswiese ist ja bekannt für Nässe. Unten angekommen war ich etwas erstaunt. Es war richtig trocken im Hauptbühnenbereich. Ich erfuhr auch warum, denn der Veranstalter hatte vorgesorgt und erst vor kurzem im Centerbereich Drainagen verlegen lassen. Es sollte sich noch auszahlen.
Aber wir waren ja wegen der Musik da. Kurz an der Sound for Nature – Bühne (SFN) vorbei. Hier war schon das Finale des weltweiten Emergenza-Contests gestartet worden. Kurz ein bisschen bei Professor Grabowski zu gehört, aber auf mich warteten ja die Monster of Liedermaching auf der Center zur eigentlichen Eröffnung des Festivals. Man merkt, dass die Monsters Spass haben, an dem was sie da machen. Und auch das sie absolut nicht publikumsfremd sind, was sie danach am Merchstand bewiesen. Nicht hinter Absperrgitter und von Securitys geschützt, nein einfach vor den Stand stellen und sich mit den Leuten unterhalten.
Danach kurze Verschnaufpause im Biergarten eingelegt und dabei Talco aus Italien gehört. Ihr Patschanka-Punk-Combat-Ska macht auch aus der Ferne Spass & gute Laune. Frisch gestärkt gings dann für mich zu Schandmaul. Mittelalter gehört zum Taubertal wie die Altstadt zu Rothenburg. Die Münchner Band um Kopf Thomas Lindner sind keine Unbekannten im Taubertal und das vierte Mal dabei. Mit all ihren Hits im Gepäck wurde das Publikum unterhalten und verwöhnt.
Nach einer kurzen Umbaupause kam die Band meiner Jugend auf die Bühne. Ich hatte extra mein altes Shirt wieder rausgekramt und mich schon den ganzen Tag auf NOFX gefreut. Der Boss ist hier unbestritten Fat Mike und den wissen die Fans auch zu huldigen. „Bob, Don´t call me white“ und natürlich „Kill all the White men“ durften nicht fehlen und wurden vom Publikum abgefeiert. Auch wenn die Band schon fast 30 Jahre auf dem Buckel hat, sie geben immernoch alles.
Puuh, das ging echt ab, aber der nächste Kracher folgte sofort. Die Macher vom Taubertal haben sich mächtig ins Zeug gelegt und diesmal Rise Against ins Tal gelockt. Diese Band wurde schon so oft gewünscht und dieses Jahr hat es endlich geklappt.
Punkrock aus Chicago wie ihn das Publikum liebt, so muss es sein. Und es wurde dem Veranstalter mit einem vollen Platz gedankt, der bis zum Letzten mit ab ging. Tim McIlrath war begeistert vom Publikum und von einem so schönen Festivalgelände. Man hörte an diesem Wochenende mehrmals das Wörtchen Zaubertal.
Die Band spielten viele Songs vom neuen Album „Endgame“, aber auch ihre älteren Stücke wurden nicht vergessen.
Da mich der Tag viel Kraft gekostet hat und mich Iggy & The Stooges nicht wirklich reizten, beschlossen wir uns Richtung Campingplatz auf zu machen.
Viele hatten wohl den gleichen Gedanken und der Platz leerte sich sichtbar. Kurz noch an der SFN-Bühne vorbei, wo Boy Hits Car mächtig rockten – aber nicht mehr für uns, weil wir aber wirklich platt waren vom ersten Hauptbühnen-Tag im Zaubertal.
Teil 2 vom Bericht aus dem zauberhaften Taubertal folgt in Kürze…
16. August 2011 um 12:47
[…] im Tauberplanscher Forum (www.tauberplanscher.de) – vom Taubertal 2011 in 3 Teilen: Freitag, Samstag hier, Sonntag kommt […]