Eine einzigartige Kulisse für elektronische Musik? Nein, denn das ist noch eine starke Untertreibung für den Westfalenpark, der die wohl bestmögliche Location für ein 1-Tages- Electronic-Festival abliefert, die sich Deutschland wünschen kann.
Am 30. Juli bebte der Ruhrpott im 4/4-Takt…
Open Air – 14 Stunden – 40 Band auf 4 Bühnen, dazu unzählige DJ’s, die ohne Unterlass auf den zahlreichen Floors und Club-Gebäuden des JUICY BEATS 2011 den musikhungrigen Besuchern einheizten. Wer auch nur annähernd Freude daran findet, sich zu elektronischen, poppigen und rockigen Beats zu bewegen oder sie im Gras zu genießen, muss mindestens einmal hier gewesen sein, soviel steht fest! Und eben das ist es, was dieses Festival ausmacht: Egal worauf du gerade Lust hast, du findest es auf dem JUICY BEATS.
Ein entspannender Spaziergang durch den Park ist auch durchaus möglich, doch an jeder Ecke findest du hier ein musikalisches Highlight! Leid tun einem diejenigen, die versuchen, mit aufgedrehten Autoradios Party auf dem Parkplatz zu machen. Dafür ist die Zeit auf dem Juicy Beats doch wirklich zu Schade!
Rund um die Uhr bietet der Park einfach alles, was auch nur irgendwie Spaß macht! Bock auf Pogo-Tanz und Hüpfen im Takt? Auf zum Apfel oder zur Banane; Bock auf Bewegung und Tanz zum 1A-DJ-Set unter abgefahrenen Lichteffekten? Auf zur Pflaume oder zur Orange; Bock auf chillen in der Sonne (davon gab’s leider wenig in diesem Jahr)? Freie Rasenfläche in Sichtweite der Bühnenshows ist quasi überall! Selbst beim Entspannen und Ausruhen von den kräftezehrenden Konzerten muss man nicht auf Musik und Programm verzichten. Neben Elektro-, Dance– und House-Musik wurden auch andere Stile geboten. So zog der süßliche Geruch der Raggae-Stage ebenfalls eine große Zahl Feierwütiger an.
„Lass uns mal zum Dancefloor an den Weintraube gehen… hey, was ist denn hier los? Ach, bleiben wir erstmal hier.“ So ging es mir und meinem Begleiter, und auch vielen hundert Festivalbesuchern, die nicht wussten, wo sie nun den Tag verbringen sollten. Viele sehenswerte Acts überschnitten sich zeitlich, so zum Beispiel K.I.Z. und Bonaparte, die auf jeden Fall einen Blick wert waren. So mussten wir uns leider entscheiden und gaben so manchem zuerst unbekannten Newcomer eine Chance, sich zu beweisen. Das lohnte sich meist, denn das JUICY BEATS lebt nicht von einem einzigen Headliner, sondern von der Vielzahl ausgeflippter Bands und DJ’s, die hier ebenso die Gelegenheit bekommen, sich eine neue Fangemeinde zu verdienen. Hierzu zählten unter anderem NZ Shapeshifter, Kraftklub oder Boys Noize, so ziemlich alles war sehenswert, aber die Entscheidung fiel schwer.
Die Festivalwiese, eingerahmt von mehreren Dutzend Trink- und Fressbuden, dazu jeder Menge Werbestände und dem obligatorischen Tabak-Rekruitierungsbüro, bot die optimale Kulisse für Parties jeder Art. Einziger Wermuthstropfen: der großangekündigte Top-Act Beth Ditto, die außerhalb ihrer Band Gossip mit ihrem Solo-Projekt neue Fans gewinnen wollte, musste einen Tag vor dem Festival aus unbekannten familiären Gründen absagen. Dies traf einige Fans sicherlich hart, gefährdete aber die Stimmung im Park keine Sekunde! Die Jungs von Frittenbude sprangen kurzfristig ein und heizten auf den Mainstage den Tanzwütigen dermaßen ein, dass erst die Entschuldigung der Band, „vielen Dank , dass ihr uns verziehen habt, dass wir nicht Beth Ditto sind“, die Erinnerung an die extrovertierte Sängerin wachrüttelte. Da sich Frittenbude ohnehin für einen Gig angeboten hatten und ihr DJ-Team später auch auflegen sollte, musste man sich für einen gegeigneten Ersatz für Beth Ditto kein Bein ausreißen. Selbst mit ihr hätte die Party kaum heißer sein können.
Die Organisation war straff und professionell, auch wenn es für die Security außer dem üblichen Gerangel vor der Mainstage nicht viele Herausforderungen annehmen musste. Einziger kleiner Stressfaktor bildete der unerwartet hohe Andrang zum Auftritt des Rappers Prinz Pi unter dem Sonnensegel. Weit mehr als der zugelassenen 1000 Gäste strömten auf den Platz, so dass das Konzert kurzfristig unterbrochen werden musste, bis Ruhe eingekehrt war und die übermütigen Fans von den Zäunen gezerrt worden waren.
Zum 16. Mal in Folge war das JUICY BEATS Festival also wieder ein voller Erfolg und eine Wiederholung steht wohl außer Frage. Die Vorjahreszahl von rund 25.000 Gästen konnte wieder erreicht werden, trotz der kaum gerechtfertigten Preiserhöhung auf satte 30 Euro für die Tageskarte. Das war es den Besuchern trotzdem allemal wert.
Weitere Bilder vom JUICY BEATS 2011 gibt es in der Galerie!
3. November 2011 um 09:24
[…] sich ein Juicy Beats Besuch lohnt, könnt ihr in unserer Rückschau aufs Juicy Beats16 “Der Westfalenpark bebt im Takt” nachlesen. Rund 25.000 Musikbegeisterte besuchten das Juicy Beats 2011. Headliner des […]