Am Pfingstwochende fand in Münster die sechste Ausgabe des Vainstream Rockfest statt. Los gings schon am Freitag mit der Warm-Up Party im Skaters Palace in Münster und am Samstag wurde dann am Haverkamp ordentlich gefeiert. An beiden Tagen war es richtig voll und vor der Bühne wurde es teilweise sehr eng. Wir bedanken uns für den ausführlichen Bericht bei Schmoki14!
Gegen ca. 19 Uhr war es soweit: Die Tore zur Warm-Up Party wurden geöffnet und es konnte losgehen. Das Vainstream Rockfest 2011 stand nun vor der Tür. Es war ein relativ großer Ansturm gegen 18.30 Uhr vor dem Skaters Palace bemerkbar. Man ahnt auch jetzt schon: Es wird wie 2010 wieder einmal viel zu voll. So war es dann auch. Was allerdings einen großen Pluspunkt verdient hat: Man konnte sich an einem Stand bereits das Bändchen für den Folgetag besorgen und ersparte sich so viel Ansteherei am Hawerkamp, wo das Vainstream auch 2011 wieder stattfand. Zur Location „Am Hawerkamp“ komme ich jedoch später.
Vainstream Rockfest Warm-Up Party am Freitag
Die Warm-Up Party begann gegen ca. 20 Uhr mit His Statue Falls, welche einen erwartet guten Auftritt ablegten und die Meute im Skaters Palace zu Münster gut zum Feiern brachten. Geschätzt waren ca. 2500 Personen da und die Stimmung konnte sich auszeichnen lassen. Das für andere Menschen etwas fremd aussehende Publikum sang gut die Texte mit und auch der Moshpit ließ nichts zu wünschen übrig.
Nachdem His Statue Falls ihren Auftritt mit „Give it up! Give it up!“ beendet hatten, war es höchste Zeit ein Bier zu trinken. Nach einem Auftritt ist, wie jeder Konzertgänger wissen sollte, die Theke immer voll, jedoch gab es nur kurze Anstehzeiten. Nachdem ich mir also mein Bier geholt habe, ging ich zum Merchandise die T-Shirts angucken. Ein paar echt coole Exemplare waren schon dabei, allerdings wollte ich lieber warten, wie die Festivalshirts von diesem Jahr aussehen, also trank ich mein Bier in aller Gemütlichkeit auf und ging noch schnell aufs Klo und direkt wieder in die Halle, wo in 5 Minuten Adept spielen sollten. Man merkte, dass der Skaters Palace sich immer mehr füllte und es immer enger wurde. Der Auftritt von Silverstein nahte.
Nach 20 Minuten standen Adept dann also auf der Bühne und haben auch für ordentlich Stimmung gesorgt. Nach dem Auftritt der 5 Jungs aus Saarbrücken von His Statue Falls dachte man sich: „Mensch, das kann ja alles nicht mehr besser werden.“ aber: Falsch gedacht! Adept legten einen überragenden Auftritt hin, der sich lohnte. Voll aufgedrehte Boxen und ein dröhnender Bass schalten durch den Skaters Palace und um 21:11 Uhr war es also soweit: Die erste Wall of Death auf dem Vainstream Rockfest fand statt. Grandios, die Beteiligung war nicht gering und auch bei Adept hat die Meute gefeiert, wie sonst nie. So spielten Adept in 40 Minuten Klassiker und Lieder von ihrem neuen Album „Death Dealers“. Überragend und ein schwitziges Abenteuer.
Höchste Zeit sich also wieder ein Bier zu kaufen und dann an die frische Luft nach draußen zu laufen, was allerdings auch wieder so eine Sache war. Es war so voll, dass man diese 20 Meter in 10 Minuten schaffte, dann stand man 5 Minuten draußen und musste schon wieder rein, damit den Auftritt von Silverstein nicht verpasste. Mein Bier hatte ich auf dem Weg nach draußen übrigens schon leer… Eine überfüllte Location, was nicht nur bei mir für Aufregung sorgte. Mit ein paar Minuten Verspätung fing dann der Auftritt von Silverstein an, die einen sehr guten Ruf als Liveband haben. Ich muss ehrlich gestehen, dass ich sie vor ihrem Auftritt nicht kannte. Nach 20 Minuten sind wir also auch schon abgehauen von der Warm-Up Party. Silverstein haben uns nicht überzeugt. Kaum eine Show auf der Bühne und viel zu wenig Gesang im Sound. Ein lauter Abend geht zu Ende. Die Vorfreude auf den Folgetag ist riesig.
Der Samstag bringt das eigentliche Vainstream Rockfestival
Noch ziemlich kaputt von der Warm-Up Party wachte ich also 8.05 Uhr auf, obwohl ich doch gegen 9 Uhr am Festivalgelände sein wollte mit meinen Freunden, daraus wurde jedoch nichts, da ich mein Bändchen vom Vortag aber schon hatte, konnte ich ja gelassen an die Sache herangehen und holte einen Freund um kurz nach halb 10 vom Bahnhof in Münster ab und er stellte sich gegen 8:45 Uhr an der Bändchenausgabe an, wo die Warteschlange von ca. 100 Meter Länge demotivierte, sich anzustellen. Aber was muss, das muss. Die ganze Sache ging allerdings sehr schnell von statten und nach noch nichtmal 10 Minuten hatte mein Freund sein Bändchen schon am Arm und wir konnten uns vor die Bühne zu den Deez Nuts drängeln. Die Organisation am Eingang war diesmal 1a und überhaupt nicht zu bemängeln. Wir sind ohne Probleme auf das Gelände gekommen und das alles ging ziemlich zügig.
30 Minuten Deez Nuts waren für den Opener super gut. Lieder wie „I Hustle Everyday“ oder „Stay True“ brachten die Leute schon von Anfang an in die richtige Stimmung und den Festivaltag beginnen zu lassen. Der nächste Auftritt, den wir uns angesehen haben war der von Suicide Silence, die direkt mit „Wake Up“ begonnen haben und die Stimmung direkt von Anfang an auf 100% setzten und die Stimmung auch auf diesem Level blieb. Ein Moshpit von ca. 20 Meter Durchmesser ist für einen 12:00 Auftritt meiner Meinung nach schon etwas Besonderes, aber Suicide Silence hatten ihn geschafft. Nach dem Auftritt von Suicide Silence war es also höchste Zeit noch einen Freund vom Bahnhof abzuholen und für Comeback Kid wieder da zu sein. Da auch er noch sein Stoffbändchen abholen musste, haben wir Comeback Kid leider verpasst, aber auch bei ihm ging es an der Bändchenausgabe fix vorran. Die Schlange war diesmal ein wenig länger und wir standen ca. 15 Minuten an.
Als wir auf dem Gelände waren haben wir uns erst einmal den hinteren Teil des Geländes angesehen. Von Vegan-Food bis hin zu Nackensteakbrötchen oder Pommes-Currywurst war alles vorhanden und auch dort ging es mit der Bedienung schnell vorran. Imperial Clothing und Greenhell hatten ihre Stände auf dem Vainstream aufgebaut und massenhaft verkauft, nur EMP haben mir gefehlt, da sie als Sponsor auf dem Bändchen stehen, Greenhell und Imperial Clothing jedoch nicht. Egal. Beim Greenhellstand wollte ich mir also noch ein T-Shirt von Evergreen Terrace kaufen, doch dafür war es auch schon zu spät. Zumindest für mich. Mein Größe war nicht mehr erhältlich. Nachdem wir uns in die zweite Welle bei Callejon gestellt haben, sahen wir uns noch Neaera zu Ende an. Danach waren erst einmal 20 Minuten Pause, die „Mosher“ hatten sich also eine kleine Stärkung verdient, denn um 15:40 Uhr ging es mit Callejon weiter. Callejon überzeugten sehr mit ihren Liedern. Unter anderem spielten sie „Sommer, Liebe, Kokain“ und „Lass mich gehen!“. Als ein riesiger Circle Pit verlangt wurde, ging es in der zweiten Welle also auch richtig zur Sache, wo ein Handy zu Bruch gekommen ist und ich mir einige blaue Flecken geholt habe. Der Auftritt war es aber wert und ich ging direkt weiter zum Festivalmerchandise und kaufte mir das Festivaltour-T-Shirt von Callejon.
Nach einer fünfminütigen Pause ging es auf der Converse Skystage direkt weiter mit Madball. Da musste ich mir natürlich Plätze in der ersten Reihe ergattern, worüber ich auch sehr glücklich bin, denn Madball haben eine gute Show gegeben, die quasi zum Mitsingen aufforderte. Da Madball quasi ein Stammgast auf dem Vainstream Rockfest ist waren die Texte durchaus bekannte und das Konzert war durchaus eines der Höhepunkte dieses Jahr. Nach 40 Minuten Madball also endlich wieder eine Pause. The Sounds interessierten uns nicht sonderlich und wir sind zu unserem Auto am Hawerkamp gelaufen, in dem kühl gelagerte Getränke auf uns warteten. Nach einer langen verregneten Pause gingen wir also wieder langsam in Richtung Festivalgelände, um uns für das anstehende Flogging Molly – Konzert gute Plätze direkt vor dem Wellenbrecher zu sichern und uns Parkway Drive von der Seite anzusehen. Parkway Drive drehten wie üblich also wieder voll auf und machten ordentlich Stimmung. Einer der beiden Gitarristen hatte anscheinend ein Bein gebrochen und ist im Rollstuhl aufgetreten.
Dank einer Kamera, deren Bilder dies Jahr überraschender Weise auf einer Leinwand gezeigt worden sind hatte man direkte Einsicht in den Pit. Schade nur, dass es nur eine Kamera gab und diese nur von der Converse Firestage gefilmt hat. Hätte man die Kamera mittig von den beiden Bühnen positioniert hätte man eventuell sogar beide Bühnen zeigen können und hätte von beiden Bühnen aus nichts verpasst.
Gegen 19:45 Uhr war es dann soweit: Flogging Molly betraten die Bühne. Man merkte, dass Flogging Molly auf dem Festival eine durchaus beliebte Band ist. Von der Converse Firestage, wo zuvor ja Parkway Drive gespielt haben, pilgerten die Menschen zu Tausenden zur Converse Skystage. Innerhalb von 5 Minuten war es voll und es ging gar nichts mehr. Meine Plätze direkt vor dem Wellenbrecher mag man vielleicht als sehr schön vorstellen, was ich mir auch gedacht habe, jedoch habe ich nach schon 2 Minuten Flogging Molly alle meine Leute verloren und ich wurde extrem gegen den Wellenbrecher gepresst. Wenn man den dann im Rücken hat ist das nicht gerade sehr angenehm, vor allem wenn sich 45 Minuten lang gar nichts tat. Es war so eng, dass man nicht mal 2 Personen an die Seite hätten drängen können, dass ich hätte Crowdsurfen können. Bei den Songs „Drunken Lullabies“, „Devil’s Dance Floor“ und „Revolution“ war das Chaos natürlich noch extremer. Was ich gut finde, ist, dass Flogging Molly nicht nur Lieder von dem neuen Album gespielt haben, sondern auch viele alte Klassiker. 45 Minuten waren jedoch für solch eine Band natürlich viel zu wenig, ich war jedoch ziemlich froh, dass das Geschiebe nach 45 Minuten endlich aufhörte. Mein Rücken brauchte eine Pause.
Nun hieß es: Leute zusammentrommeln und nocheinmal zum Auto laufen und etwas trinken. Nachdem die erste Person unserer 8-Augen-Gruppe wegen einer leichten Gehirnerschütterung (vom Flogging Molly Pit) das Festival verlassen musste, hieß es die letzten drei Wertmarken auf dem Gelände für ein Bier auszugeben und schonmal schöne Plätze für Motörhead sichern. Um 21:25 Uhr traten Motörhead dann auf die Bühne und hielten ihre Zeit auf die Sekunde genau ein. Ein mehrminütiges Drummersolo sorgte für Begeisterung und die Show war gelungen. Motörhead sind einfach Götter der Musik und keiner beherrscht die Instrumente so gut wie das britische Heavy-Metal-Trio. Motörhead beendete die Show mit „Killed by Death“ und „Ace of Spades“. Den Hawerkamp ertönten „Play one more“ Rufe und die Crew begann mit den ersten Schritten des Aufräumens, als die ersten Pfiffe aus dem Publikum hervorkamen wurden die Instrumente schnell wieder angeschlossen und Lemmy Killmister betrat wieder die Bühne mit seinem Bass in der Hand. Philip Campbell und Mikkey Dee folgten ihm und Motörhead überzog knappe 20 Minuten. Zufrieden verließen im Anschluss alle das Festival, nachdem die Drumsticks und Pleks noch an das Publikum verteilt wurden.
So ging ein anstrenger Tag zu Ende und die Vorfreude auf das nächste Vainstream Rockfest im Jahr 2012 ist groß. Man ist gespannt, wen Kingstar Music besätigt und ob es noch in Münster stattfindet oder ob es vergrößtert und mehrtägig wird.
30. Januar 2014 um 16:03
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