Zum 10. Mal jährt sich heuer DAS „electronic“- Festival in Österreich, springten. Was man normalerweise nur aus hippen Großstädten wie Berlin oder Paris kennt kommt jährlich in der kleinen verschlafenen Stadt Graz zusammen, um genüsslich den fettesten Beats und den synthiesten Sounds zu fröhnen.
Über 160 Artists in 12 Locations und Stefan von Festivalhopper.de war mittendrin.
Seit Wochen dreht sich bei uns alles nur um das Spring. Jeden Tag auf FM4 hört man wer nicht alles kommen wird und ganz unter uns: ALLE sind da. Parov Stelar, Ebony Bones, Zoot Woman, DJ Hell, Karotte, Dominik Eulberg, Kruder & Dorfmeister, Popof, Alex Gopher, Zombie Nation, Moderat, Turboweekend…
Mittwoch 12.Mai die Hände sind schwitzig, die Leute auch – im Dom im Berg legen The Japanese Popstars auf und die Bude kocht. Die Anlage ist atemberaubend und die Crowd stachelt sich immer weiter auf. Gesprächsthema Nr. 1 ist eigentlich nur wie geil es hier gerade ist. Neben mir steht ein brustbehaarter Wiener mit einer blau blinkenden Shuttershade und grölt mich an… hinter mir shaken die Leute.
Nach den Popstars kommt die Überraschung des Abends: Das Yuksek DJ Set war mit Abstand die beste Performance die ich jemals in meiner (gar nicht so kurzen) electro-Karriere erlebt habe! Nach dem Dom geht’s ab in die Postgarage, um am Weg dorthin mal schnell beim Kebabstand vorbeizusehen. Es wird nicht das letzte Mal gewesen sein.
Donnerstag 13.Mai Im PPC, einer alten Lagerhalle, findet das SpringTeen statt, eine Art Nachwuchsförderung für junge Wilde. Neodisco weckt meine Aufmerksamkeit:
3 kleine Jungs ca. (geschätzte) 15-17 Jahre alt rocken die Bude wie es Ebony Bones nur schwer schafft. Die 3 sehen eigentlich gar nicht aus wie „Electrotechniker“ aber besonders ihre Nummer „Partybitch“ ist unfassbar und versprüht ähnlichen Charme wie Skeros „Kabinenparty“ (Wer es nicht kennt, unbedingt anhören!) !
Vor dem Lokal das übliche Bild: Trauben von Menschen wollen in den Club, aber fast nichts geht mehr – ein Zeichen dafür, dass das Festival enorm gut ankommt und vielleicht langsam zu groß für das süße Graz werden könnte. Mit dem Cabrio Partybus geht’s wiedermal in die Postgarage und – richtig – ich bin wieder beim Kebabstand!
Freitag 14.Mai: Endlich Wochenende würde ich sagen – heute geht’s erst mal so richtig rund. Diesel macht eine Warm Up Party um 20.30 Uhr unter dem Motto „Stupid Celebrates the Crazy Love Fans have for Music“ und das Motto ist Programm!!!
Der Typ mit der blauen Brille taucht auch wieder auf und bedient sich an den Freigetränken. Im Orpheum spielt Zoot Woman 1A Spitzenklasse und vor der Postgarage (nach dem 3. Kebab diese Woche) ist eine meterlange Schlange. Die Stimmung ist angespannt, weil niemand mehr in den Club kommt und sie bleibt es auch als ich um 5.30 Uhr das Lokal verlasse, weil immer noch 50 Leute draußen warten. Dominik Eulberg überzeugt, Karotte enttäuscht. Letzer Gig des heutigen Abends: Smacs um 8:30 Uhr- VORMITTAGS.
Samstag 15.Mai: Als ob die vorigen Tage nicht genug gewesen wären, ist Samstag eindeutig das Highlight des Festivals. Im Wiesler Depot spielt Davidecks ein extra langes Set um die Leute für heute mal so richtig aufzupeitschen. Auch im Radio wird es übertragen und es verfehlt seine Wirkung nicht. Um 21.30 stehen vorm Orpheum ungefähr 100 Leute die nicht mehr in das Lokal gelassen werden, als die Parov Stelar Band den Abend mit ihren funky Jazz Beats eröffnen. Später dann im PPC gibt sich Popof aus Frankreich alle Ehre und liefert ein atemberaubendes Set ab. „Wer bremst verliert“ ist eindeutig das Motto des heutigen Abends…
Es heißt entweder mitmachen oder heimgehen; für langweiliges herumstehen oder „sinnloses“ Socializing ist keine Zeit. Abrocken bis der Tag anbricht ist am Programm. Alex Gopher liefert am späteren Abend die nötige Unterlage dazu. Eine ordentliche Unterlage wird man auch gebraucht haben, wenn man vor dem Orpheum weiter auf den Eintritt gewartet hätte. 2h beträgt die Wartezeit inzwischen, wenn man beim G-Stone Anniversary floor live dabei sein möchte. Rodney Hunter, Kruder & Dorfmeister, DJ Urbs etc. entlohnen dafür aber für die ganze Warterei und beenden für mich das heurige Festival.
Mit dem Ende vom springten in Graz kehrt wohl wieder Ruhe in das beschauliche Städtchen ein, aber solange man sich sicher sein kann, dass nächstes Jahr das springeleven stattfindet, bleiben mir nur noch 2 Dinge zu sagen:
- Unbedingt frühzeitig die „early bird“ Tickets sichern (ca. ab Dezember 2010/Jänner 2011)
- Das tun wofür das springfestival bekannt, geliebt und gepriesen wird:
Feiern ohne Reue in allerhöchster Qualität, denn jeder einzelne Act ist es wert zumindest 1 Mal dabei gewesen zu sein!
Euer Festivalhopper Stefan
20. Mai 2010 um 18:44
hi! netter bericht, allerdings hat am mittwoch nicht yuksek gespielt, sondern maral salmasi. ist eingesprungen weil y. den flieger verpaßt hat. grtz