Nach 15 Tagen harter Arbeit durch 6000 Mitarbeiter ist es geschafft! Wer jetzt denkt es handelt sich dabei um den Aufwand für mein Zelt liegt falsch. Ich rede vom 16ten Sziget 2009 in Ungarn.
Festivalhopper Stephan berichtet vom Sziget. Fotos und die weiteren Tage folgen.
Dafür muss eine komplette Donauinsel herhalten, und selbst die ist damit ziemlich gut ausgelastet. Bereits zwei Tage vor dem offiziellen Start ist es mőglich in den Genuss dieser einmaligen Atmosphaere zu kommen. So wurde fűr alle Fans und Ungeduldige der Tag -1 und der Tag 0 eingeführt. Bereits zwei Tage vorm Start füllte sich der Zeltplatz ziemlich schnell und ein enormer Ansturm strőmte auf die Insel. Der lokale bewachte Parkplatz ist bereits am -1 Tag ausgebucht, nurnoch der Voranmeldungspflichte auf der Insel bietet noch last Minute Parkplätze. Ein stolzer Preis von 80 Euro erwarten den Pkw Fahrer allerdings. Welcher bereits Autobahnviegnetten in Ősterreich und Ungarn kaufen musste, als Autofahrer zum Sziget wird auch von den Organisatoren abgeraten. Die österreichische 10 Tages Plakette gibts fuer 7,70 und die ungarische 4 Tages Karte kosteten 7 Euro. Richtig, man braucht dann davon zwei. Diese Vignetten kauft man am besten immer erst im Land, das ist noch Regelkonfirm. Direkt nach der Grenze gibt es dafűr immer Verkaufsstaende. Bei 1890 km Gesamtstrecke aber eher ein kleinere Faktor. Die Autobahnen sind in Österreich und Ungarn ganz gut ausgebaut, und ermöglichen eine gute Reisegeschwindigkeit von 130km/h. Was auch die Höchstgeschwindigkeit der Länder auf Autobahnen darstellt. Das Benzin ist in Österreich gute 20 Cent guensiger als in Deutschland, in Ungarn etwas teurer als in Österreich, aber immernoch gute 10 Cent billiger als in Deutschland. Das Ticket selbst kostet an der Abendkasse um die 190 Euro, auch keine Kleinigkeit, aber fur die bekommt man wirklich was geboten.
Die Anreise in Budapest selbst ist etwas stressig, sollte man sich in Budapest nicht auskennen. Selbst Geheimwege sind vollkommen verstopft. Ein kleiner Geheimtrick ist zuerst die Überquerung der Donaubrücke auf die Pest Seite, dann kurz von der Autobahn runter, und wieder auf die Autobahn in umgekehrter Richtung auffahren. Man kommt zur Buda Seite zurück und fährt von da an der Donau direkt nach Norden zum Sziget hoch. (In der Rush Hour aber auch nicht viel schneller) Die Parkplatzsuche gestaltete sich danach etwas umständlich. Aber nicht weit vom Sziget Eingang gibt es eine Wohnsiedlung mit grossen Parkplatzangeboten. Dieser kann fürs Auto auch genutzt werden, kostenlos. (Wohl aber zur Unzufriedenheit der Anwohner)
Das Umtauschen von Tickets in Bändchen geht verhaeltnissmaessig fix von der Hand, bedenkt man den enormen Ansturm an Besuchern. Ticketbändchen werden hier akribisch genau nach Fälschungen abgesucht, sowohl vor als auch Stichprobenartig im Festivalgelaende. Die Insel selbst ist nur űber Brücken zugänglich, die einem Sicherheitstrakt gleichen. Patrollienboote, die um die Insel patroullieren haben es dann noch bestaetigt: der Lieblingsfilm der Veranstalter muss „Alcatrass“ sein. Verglichen mit der amerikanischen Gefängnisinsel bietet das Sziget aber bei weitem mehr Komfort und Unterhaltung. Essen in nicht kommerziellen Mengen mitzubringen ist erlaubt, so auch alkoholfreie Getränke. Camelbacks sind erlaubt. Ein striktes Verbot gilt fűr Alkohl und Gaskocher. Betrachtete man das hiesige Alkoholangebot ist das aber gut verkraftbar. Ungarisches -Dreher- Bier schmeckt tierisch lecker und kostet im frischgezapften 0,5 Liter Becher umgerechnet etwa 1,75 Euro. Gibts auch als Dose fűr 2,50 Euro. Sonstiges Futter gibts reichlich und gűnstig. Dazu gehőren auch Spanferkel und original ungarischer Gulasch, sowie totleckerer Langosch – hausgemacht und frisch zubereitet, ein Anblick der bereits Hunger macht.
Wir haben unser Zelt direkt neben einem dieser Futterbuden-Komplexe aufgebaut, sodass man nicht soweit zu laufen hat. Ein Traum. Zeltplatzwahl im űbrigen auf dem kompletten Festivallgelaende frei. Man kőnnte 30 Meter neben der Hauptbűhne zelten. Natűrlich gibt es ein paar Flecken die frei bleiben műssen, aber ansonsten eine tierisch schicke Sache. Hier verschmilzt Zeltplatz und Festivalgelaende miteinander. Die echt edlen Plaetze sind aber meist schon belegt. (es gibt auch die Möglichkeit bereits am Freitag, Samstag oder Sonntag, d.h. Tag -2,-3,-4 auf die Insel zu kommen, dann aber mit der Einschränkung, dass noch nicht alles aufgebaut ist. Ein Muss fuer jemand der mal hinter die Kulissen schauen möchte.)
Wir campieren etwa 100m vom Wasser entfernt und etwa 30 Meter zum wuselnden Leben des Festivals, in einem kleinen Wald, der auf der Insel aber űberall vorherrschend ist und bei starker Sonne reichlich Schatten spendet, um auch im Zelt ausschlafen zu kőnnen. Grőssere Wiesen sind aber auch vorhanden unter anderem in der Naehe des Caravan Bereichs. Der Boden besteht wider Erwartung nicht aus Steinen, die bei Flűssen űblich waeren, sondern aus purer Erde. Teilweise gibt es auch ein paar abgekippte Berge von goldgelbem Sand, die wohl aber nichtmehr rechtzeitig plattgemacht werden konnten. (Zur Zeit dienen sie Kleinkindern als gigantischen Sandkasten und freakigen Kletteren als Gipfel fűr ihr Ein-Mann-Zelt.)
Der Wille war zumindest da. Heringe lassen sich super auch ohne Hammer versenken. Nur die ein oder andere Wurzel sollte vor Zeltaufbau entfernt werden. Zeltaufbauen war noch nie so unkompliziert.(vorrausgesetzt man hat nen tollen Platz gefunden, davon gibts aber reichlich) Sanitaere Einrichtungen gibt es űberall, auch Duschen sind vorhanden. Es gibt weiterhin űberall verstreut kleine Laeden, Futterbuden, Geldwechselstaende und Geldautomaten. Wobei momentan aber noch vereinzelt Buden hinzukommen und sich ein paar leere Flecken demnaechst noch fűllen werden. Kleinere ungarische Bands sind schon am spielen. Der Tag -1 gibt sich wie ein benzinhungriger V8 Motor, der an der Ampel vor Leistung sprotzt und nur auf das gruene Signal wartet.
17. August 2009 um 13:07
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19. August 2009 um 09:21
[…] Tag -1 Montag 10.08.2009 Anreise, Zeltaufbau, grober Űberblick […]
26. August 2009 um 02:25
Von dem beschriebenen Parkplatz im Wohngebiet,würde ich schon mal stark abraten, weil ich selber mal rübergelaufen bin im jahr 2004 und dann zeuge war wie deutsche vor ihrem Auto abhingen und ihrem Radio und denn Aufbruchschäden nachweinten. fast Logisch, wenn in einem “ Block _Gebiet in Budapest ein Auto bzw. viele autos von Deutschen rumstehen, kann man sich als krimineller Einwohner des Gebietes in ruhe an dem Auto zu schaffen machen, weil die Besitzer der Cars ja ne Woche beschäftigr sind beim Festival. Die halbwegs guten Plätze auserhalb der Sziget Insel waren wohl bei der Bahn, was noch dichter als die Blocks war . Dort war es immer gut ausgeleuchtet und es war immer Bahn – / polizei anwesend.
26. August 2009 um 02:42
Sicherlich richtig, aber in dem Wohngebiet haben Polizisten patrouilliert und Strafzettel für Wiesenparker verteilt. War auch alle zwei Tage am Auto und da war nie was dran gewesen. Vielleicht lag es auch daran dass mein Auto 20 Jahre alt ist und da niemand Interesse daran hat. Mit Neuwagen der gehobenen Luxusklasse wäre ich eventuell auch vorsichtig gewesen, aber für den Ottonormalverbraucher ist es akzeptabel. Gehört hier vielleicht nicht her, aber wer durch große Werbung auf dem Auto kilometerweit ankündigen muss, welche Anlage er verbaut hat, sollte sein Auto eventuell nicht dort parken, vielleicht auch gar nicht erst ins Ausland fahren. Eventuell den Wagen auch gleich zu Hause in der Garage einschließen. Gleiches gilt für Wertgegenstände im Auto lassen.
Hinzu kommt, dass Ungarn mittlerweile im Schengener Abkommen vertreten ist, und sich die Kriminalitätsrate weiter in den Osten verschoben hat. Nichtsdestotrotz sicher richtig gibt es immer noch mehr Verbrechen als bei uns, aber ich würde nicht sagen, dass soviele Anwohner kriminell sind. Die meisten Verbrechen in Ungarn werden im übrigen von Ausländern und Zigeunern durchgeführt.
Es war lediglich eine Methode wie wir es gemacht haben und ich kann sagen, es hat prima funktioniert. Wer sein Auto natürlich bewachen lassen will, kann dies gerne tun.
26. August 2009 um 03:47
Ich habe nicht gemeint, das ale Anwohner als kriminell zu bezeichnen sind oder dergleichen, aber ein gutes gefühl hätte ich nur wenn ich nen grossen Wachhund beim Auto lassen würde. ( Lach !) Ein nicht so neues aufgemotztes Auto mit altem Radio ist sicher auch besser und das nicht nur in Budapest. Ich würde da nur kein ruhiges gefühl bei haben , weil ich eben auch gesehen habe das es in die hose gehen kann. Wir hatten halt den Wagen dabei und einmal bin ich mit dem Flieger hin – und Wertsachen immer am Mann. Aus dem Zeltrausklauen ist ja schon fast“ in “ in letzter Zeit. Was da Beim Hurricane und in Wacken abgegangen sein soll in diesem jahr. Oh Graus. Aber das ist sowieso ne andere Geschichte.
5. September 2009 um 17:50
Es muss natürlich heißen Essen darf in NICHTkommerziellen Mengen aufs Gelände mitgebracht werden. Mit der Einschränkung dass man keine Gaskocher aufs Gelände bringen kann bringt einem das dann aber nicht gar so viel.
26. November 2009 um 19:40
[…] der Vorbericht / Überblick zum Sziget 2009 […]
16. Juli 2010 um 14:02
[…] das Sziget mit einem ausführlichen Sziget Tagebuch in 7 Teilen… lest hier über die Anreise & Caming, Tag 0, Tag 1, Tag 2, Tag 3, Tag 4 und ein Fazit bei Tag 5. Eine umfangreiche Fotogalerie vom […]