Regenrocken fürn juten Zweck: Ein Hartz für Berlin

News am 20. Juli 2009 von Andrea

ein hartz für berlinAn diesem wettermäßig durchwachsenen Sonntagabend versammelten sich ungefähr 3000 Musikliebhaber in der Zitadelle Spandau, um für einen guten Zweck zu feiern. Das Open Air „Ein Hartz für Berlin“ wartete mit einigen Künstlern auf, die ohne Gage für das Publikum auf die Bühne traten. Das Publikum wiederum sorgte mit dem Eintrittspreis und Spenden per SMS bzw. Becherpfand für einen Erlös, der nun der Berliner Tafel zu Gute kommen wird. Schon seit 16 Jahren sammelt die Berliner Tafel e.V. Lebensmittel, um sie an soziale Einrichtungen weiterzureichen und ist damit die älteste Tafel Deutschlands.

Weitere Bilder zum EHFB gibt es in der Bildergalerie.

Um die Tafel zu unterstützen riefen Bela B. und Icke und Er das Open Air ins Leben und konnten dafür unter anderem K.I.Z., The Schreck Pistols und Peter Fox gewinnen. Aber los ging es zunächst einmal mit Clueso, der mit Pohlmann und der ungarischen Band Rackajam für einen gelungenen Einstieg sorgte. Jede Band hatte an diesem Abend nicht länger als 20 Minuten, um den Fans einzuheizen und so standen bald die 3 Rapper von K.I.Z. auf der Bühne.

K.I.Z K.I.Z II stimmung in der zitadelle

Die Texte waren typisch für K.I.Z teils deutlich unter der Gürtellinie, aber der Beat sorgte für gute Stimmung. Als Gast holte sich K.I.Z. dann noch SIDO auf die Bühne, der trotz dunklen Regenwolken am ganzen Abend seine Sonnenbrille auf behielt. magische Tricks mit SidoBeim nächsten „Act“ stand SIDO gleich wieder Pate – diesmal als Assistent eines Aushilfsmagiers. In langen zehn Minuten wurde für diesen eine hübsche Assistentin ausgewählt. SIDO verließ mit einem ironischen „Knaller“ die Bühne und sprach uns damit aus der Seele :)

Ein Highlight des Abends folgte auf dem Fuße. „The Schreck Pistols“ bestehend aus Oma, Opa und Terrorist heizten dem Publikum zunächst mit Coversongs ein. Nach zwei Songs war Opa so warm, dass er sich seiner Kleider entledigte und mit Unterhemd und blauer Satin-Turnhose auf der Bühne stand. Ein gelungener, lustiger Auftritt der Jungs vom Fetten Brot in einer etwas anderen Rolle. Unterstützt wurden sie von Icke und Er, die gleich darauf zusammen mit Bela B. einige Lieder zum Besten gaben.

Schreck Pistols - MJ Tribute Schreck Pistols Schreck Pistols komplett

Ick & Er Icke und Er in Spandau Bela B. als Solist

Als Augenschmaus gab es die Cheerleader der Berlin Adler („Streaks“). Nachdem die Menge nun so richtig in Stimmung kam, musste sie anscheinend abgekühlt werden und so kam Michael Hirte auf die Bühne – der Gewinner von „Das Supertalent“ auf RTL. Mit seiner Mundharmonika hätte er es fast geschafft, die Menge einzuschläfern. Er versäumte es auch nicht sein zweites Album zu erwähnen, von dem ein Song stammte – die Titelmelodie von Winnetou. Herz-Schmerz-Schnarch.

T.Raumschmiere wusste die Menge aber gleich wieder aufzuwecken. Obwohl der Sänger wohl vorher schon etwas viel gefeiert hatte und deswegen auf der Bühne rum torkelte und seinen Hintern halb entblößte, schien die Menge wieder guter Laune. Er sprang sogar von der Bühne, um für das Publikum direkt zu singen, musste dann aber von der Security wieder auf die Bühne hochgehievt werden. Als Gäste holte sich T.Raumschmiere Philip von Deichkind und Warren Suicide auf die Bühne.

T.raumschmiere T.raumschmiere T.raumschmiere im Publikum

Nach diesem etwas unkonventionellem Auftritt erschien Kurt Krömer als Lückenfüller und freute sich ungeheuer, einmal an der frischen Luft zu sein. Als er Peter Fox ankündigte, kam endlich die Stimmung auf, die man von einem Konzert erwartet und es war klar, dass viele der Anwesenden nur auf diesen Auftritt gewartet hatten. Erstaunlicherweise kam er pünktlich auf die Bühne. Peter spielte drei seiner bekanntesten Songs, ließ die Trommler von Cold Steel die Sticks schwingen und den Affen um sich herum tanzen.

Peter Fox Peter Fox am Piano Cold Steel Drummer

Bela B. beim FinaleDann war es auch schon vorbei und alle Künstler versammelten sich zum großen Finale auf der Bühne. Icke und Er am Piano, Bela B. mit den Vocals von „Wind of Change und ein zaghaftes Publikum beim Chorus. Danach wurde sich verabschiedet und die Menschenmasse löste sich auf, auch wenn an einigen Stellen eine Zugabe gefordert wurde. Kaum standen Icke und Er und Bela B. wieder auf der Bühne, strömten die Fans zurück, nur um zu hören, dass es keine weiteren Songs geben würde wegen der Ruhestörungspolitik in der Zitadelle. Trotz Regen und frühem Ende war es ein interessanter, unterhaltsamer und für die Berliner Tafeln sicherlich erfolgreicher Abend.

Harzlichen Dank sagen die Festivalhopper Ralf (Fotos) und Andrea (Text)

Im Bilderbereich gibts noch die kompletten Fotos vom Ein Harz fürs Berlin.

Wart ihr auch dabei? Dann schreibt uns doch eine Kommentar mit euren Eindrücken!

Festivalseite: www.einhartzfuerberlin.de (offline)

5 Kommentare zu “Regenrocken fürn juten Zweck: Ein Hartz für Berlin”

  1. Nummer 1: viele Festivals kämpften mit dem Wetter | Festival News sagt:

    […] Wetter nicht so stark beeinträchtigt wurden… wie zb. Das Schloss Rockt oder auch das EHFB gestern. Veröffentlicht von die Festivalhopper am 20. Juli 2009 Abgelegt unter Festivalberichte, […]

  2. Nummer 2: Steffi sagt:

    10 mal lieber Herz-Schmerz-Schnarch als zugedröhnte Musiker…

  3. Nummer 3: birgit sagt:

    ein unverschämtheit dieser kommentar über michael hirte. erstens spielt er das was verlangt wird, das heisst er kann auch schnelle titel, zweitens wer lieber was jenseits der gürtellinie hört wie ja wohl hier gewesen der hat michael hirte nicht verdient. stimmt besser als vollgekiffte typen die schlafen dann eben. wer verstand hat findet das toll.

  4. Nummer 4: Ein Hartz für Berlin – der Rückblick | spendino sagt:

    […] Konzert. Mit dem Kauf eines Tickets für 35€ unterstützten sie sogleich die Berliner Tafel. Die Festivalhopper ermöglichten den Vorverkauf der Tickets und boten vor und nach dem Event eine Plattform, um sich […]

  5. Nummer 5: Lothar Mundharmonika sagt:

    Die Namen der Bands geben ja schon genügend Auskunft welche Art von Musik zu erwarten war/ist.

    Komisch, wer kam denn da auf die völlig unpassende Idee den Michael Hirte bei dieser Veranstaltung zu plazieren?

    Das sind Musikalisch doch zwei völlig verschiedene Welten. Die einzig denkbare Verbindung wäre noch Hartz.

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