Dieses Wochenende treiben sich eure Festivalhopper unter Anderem auch auf einem Festival der etwas anderen Art herum:
Dem Tanz- und Folkfestival in Rudolstadt!
Zum Tanz- und Folkfestival (TFF) finden sich über 1000 Künstler aus 30 Ländern im kleinen Rudolstadt in Thüringen ein und machen es zusammen mit bis zu 60.000 Besuchern zum größten Festival seiner Art in Deutschland. Auf den über 20 Bühnen wird man aber nicht nur zum bloßen Zuhören verdammt, sondern auch bei Gesangs- und Tanzworkshops zum Mitmachen und Miterleben der Folk-, Roots- und Weltmusik animiert.
Das TFF beschränkt sich dabei nicht nur auf ein kleines eingeschränktes Areal, sondern bindet, vergleichbar mit dem Wave-Gotik-Treffen in Leipzig, die komplette Stadt ein – vom Heinepark bis hoch zur Heidecksburg!
Nachdem im Rahmen des TFF bereits am Donnerstag auf der Heidecksburg ein Sonderkonzert mit den Gipsybands Gogol Bordello und La Cherga stattfand, wurde das eigentlich Festival am Freitag, den 3. Juli 2009, um 18:00 auf dem Marktplatz der Stadt eröffnet. Dazu fanden sich zunächst Vertreter aus Politik ein, wie die Ministerin für Soziales, Familie und Gesundheit Christine Lieberknecht, die in ihren kurzen Reden die Bedeutung des TFF würdigten, bevor Bürgermeister Jörg Reichl das TFF zum insgesamt 19ten Mal für eröffnet erklärte. Länderschwerpunkt in diesem Jahr: Russland.
Ab diesen Zeitpunkt wurde auf der Großen Bühne am Markt ein kurzer Überblick über die Vielfalt, welche die Zuschauer in den nächsten Tage erwartet, gegeben. Dabei wechselten sich immer wieder verschiedene Musik- und Tanzgruppen ab. Aber auch auf allen anderen Bühnen starteten nach und nach die Konzerte und Auftritte, während in den Straßen der Stadt nicht nur an den Getränkeständen und diversen Buden schon ein reges Treiben herrschte. Höchste Zeit also auch für die Festivalhopper einen Rundgang zu machen.
Bei drückendem Sonnenwetter startete die kleine Rundreise durch Rudolstadt und große Weltreise in musikalischer Hinsicht im Theater von Rudolstadt. Dort brachten die beiden iranischen Schwestern Mahsa & Marjan Vahdat einem die Gesangskünste aus Persien näher. Begleitet wurden sie dabei von einer Ney (arabische Längsflöte), einem Setar (persische Langhalslaute) und einem Daf (Rahmentrommel). Bei diesem Konzert, welches Live im Radio übertragen wurde, zeigte sich aber vor allem auch das Medieninteresse am TFF, bei dem gleich mehrere Sendeanstalten aus Radio und Fernsehen mit diversen Übertragungswagen vor Ort sind. Zu bemerken ist auch das an derartigen Veranstaltungsorten natürlich eine stark eingeschränkte Kapazität herrscht, weshalb mit unter nicht unbedingt alle Interessierten an so einem speziellen Konzert teilnehmen können.
Doch das sollte keinem die Stimmung vermiesen, denn egal wo man wahr, es gab in der nächsten Umgebung mindestens einen weiteren Veranstaltungsort. So auch in diesem Fall die Bühne am Theaterplatz, wo der nächste Stop hinführte. Dort gab Maximilian Wilhelm & Band, ein Liedermacher aus Rudolstadt, sein Können zum Besten.
Der Zwischenstopp in musikalisch heimatlichen Gefilden sollte aber nicht lange währen, da das nächste Ziel sowohl musikalisch als auch geografisch etwas weiter entfernt war. Denn um das Moscow Art Trio zusammen mit den Thüringer Symphonikern zu erleben, musste man die Heidecksburg erklimmen. Verfluchte man diese Idee noch während des steilen Anstieges bei praller Sommerhitze, wurde man, als man auf der Burg ankam, jedoch durch eine fantastische Kulisse und einen tollen Mix aus Jazz und Klassik für die Strapazen entschädigt.
Als Nächstes ging es dann wieder einmal fast komplett um den Globus zu den Chicago Blues. Auf der großen Bühne im Heinepark – vom reinen Aufbau gesehen die größte Bühne des ganzen TFF, die doch sehr an andere Festivals erinnert – entführten die vier Bluesgrößen Billy Boy Arnold, John Pirmer, Billy Branch und Lurrie Bell, begleitet von weiteren Musikern, in die Geschichte des Blues und somit zu einer weiteren völlig anderen Musikrichtung.
Auf dem anschließenden Rückweg durch den Heinepark in die Stadt kam man noch am Tanzzelt vorbei, in dem das ungarische Folklorettanzensemble Jászág Népi Együttes allen interessierten Tänze aus Ungarn beibrachte. Nur wenige Meter weiter sang Ahmet Aslan im Konzertzelt kurdische Lieder und verzauberte damit sein Publikum.
Die vorläufige Endstation der Rundreise für unsere Festivalhopper war dann auf der Bühne am Theaterplatz. Dort gab das Quintett IRXN urigsten Bavarian Folk-Rock zum Besten und brachte die Leute zum Tanzen – Kontroversen über die Mundart hin oder her.
Geschafft, aber sehr begeistert über das bisher Erlebte, ging es dann erstmal in Richtung Heimat, während auf dem TFF selber noch bis tief in die Nacht weiter gesungen und getanzt wurde. Man ist gespannt auf das, was an den weiteren Tage noch alles so kommen mag…
Fotos und Bericht von Frank „fRanKon“ Diehn und Thomas „Teliko“ Helbig.
Weiter Links zum TFF:
5. Juli 2009 um 10:39
[…] Runde – das Spezialkonzert am Donnerstag herausgenommen. Nachdem die Festivalhopper bereits am ersten Tag eine umfangreiche Tour über das Festival und damit auch durch musikalische Welten unternommen […]
6. Juli 2009 um 18:24
[…] das Tanz- und Folkfestival in Rudolstadt irgendwann zu Ende. Nachdem die Festivalhopper bereits am Freitag und Samstag viel gesehen und erlebt haben, stand ihnen am Sonntag, 5. Juli 2009, bei prallem […]
31. Juli 2009 um 18:20
[…] Bericht vom ersten Tag auf dem TFF 2009 […]
16. April 2010 um 10:56
[…] Hier geht’s zum zusammenfassenden TFF Rückblick 2009 und hier zu den einzelnen Berichten TFF 2009 Tag 1, TFF 2009 Tag 2 und zum TFF 2009 Tag […]