Sonne, Wolken, Mond und Sterne

News am 19. August 2008 von Otto

Das gesamte GelaendeSonne Mond und Sterne 2008drei Tage Zelten, Tanzen, Grillen und wenig Schlafenhoffentlich kein Regen, entsprechend Sonne und milde Tage, ein Erlebnisbericht von Festivalhopper Otto.

Los ging es, wie die letzten Jahre auch, schon am Donnerstag – sich auf das Wochenende einstellen und den ersten elektronischen Rausch erleben, um auf das was kommt vorbereitet zu sein.

Der erste TagDie Polizei, sonst ein Begleiter ab Freitag, stand in diesem Jahr bereits ab Dienstag an der Autobahn und zog kontinuierlich Leute heraus. Solche Schikanen gewohnt, ließen wir uns davon aber nicht die Laune vermiesen und endlich, nach einem kleineren Stau, am Zeltplatz angekommen, waren wir erstaunt, wie viele es schon hier her getrieben hat. Gefüllt, wie letztes Jahr am Freitag, waren wir froh, dass Plätze reserviert waren und wir diesbezüglich keinen Stress hatten. Also ging es sogleich an den Zeltaufbau und nachdem der erledigt war, an das erste Bier – zur Einstimmung – klack, zisch, gluck, gluck, gluck … angekommen!

Musik aus der Dose zur EinstimmungMan spürte schon in den ersten Stunden, dass die Stimmung bereits vorhanden war, die Leute heiß waren auf das was kommt und jede Gelegenheit zum Abgehen gesucht wurde. Da es auch bei uns nicht bei dem einen Bier blieb, wurde man zusehends unruhiger, zappeliger und der Drang zur Bewegung steigerte sich. Auf dem Weg in Richtung Festivalgelände, der an diesem Wochenende noch oft zu gehen war, flossen alle mit uns, denen es ähnlich ging, in Richtung der lautesten Schallquelle. Professionell anmutende Zelte, mit ebenso professionellen Anlagen ergriffen die Masse – vom Bass getrieben wogte sie und alle kamen gut in Fahrt. So tanzten wir euphorisch und berauscht in die Nacht und erreichten den Höhepunkt so gegen vier Uhr.

Kaputt, knülle, besoffen und breit ging es in die erste Nacht – sie war kurz – der Morgen danach etwas verdreht, aber man war infiziert – es konnte nur noch besser werden.

Donnerstagabend ging es losDa die ersten Vorräte vernichtet waren, hieß es erst einmal Auffüllen. Saalburg – mit einem einzigen Supermarkt gesegnet – hatte sich vorbereitet. Die Lager waren bis zum Rand gefüllt und die Preise wurden an die Nachfrage angeglichen. Dem Jahresumsatz am bevorstehenden Wochenende stand nichts mehr im Wege. Entsprechend ausgerüstet und nachgetankt konnte das Wochenende nun wahrlich beginnen. Hatten wir uns anfangs noch an der Vorstellung eines sonnigen Festivals festgehalten, wurde diese ab Freitag ad absurdum geführt – es begann zu regnen. Die Gummistiefel des letzten Jahres im Gepäck, waren wir vorbereitet – auch wenn das nur der absolute Notfallplan war. Soweit kam es dann Gott sei Dank nicht und auch unsere Laune wurde aufgrund des Wetters nicht in Mitleidenschaft gezogen – wir kannten es ja auch nicht besser. Regen und Kühle haben wenigstens den Vorteil, dass aus dem Zelt kein Gewächshaus wird und man auch am Tag noch den Schlaf der Nacht nachholen kann.
dunkle Wolken ziehen vorbei Gesagt, getan – kurz genickt, gegrillt und dann wurde sich seelisch und moralisch auf das Bevorstehende vorbereitet. Und das war groß – Fettes Brot, Moby, Sven Väth, Felix Kröcher, DJ Rush, Extrawelt und das MinusSpecial (mit Richie Hawtin, Troy Pierce und Magda) erwarteten uns. Eigentlich zu viele Hochkaräter am Stück, doch letzten Endes spielen alle elektronische Musik – zumindest fast alle.

Gut vorgeglüht ging es los mit Tobi Neumann, um im Anschluss Extrawelt zu erleben. Das war ein Muss und absolutes Highlight des Festivals, dass uns ekstatisch zappeln und die Zeit vergessen ließ, aber auch die Messlatte für Folgendes hoch steigen ließ. Der eigentliche Headliner des Abends war neben Moby Fettes Brot. Wenigstens mal sehen wollten wir sie – taten wir auch, aber außer Bettina nur HipHop auf einem elektronischen Festival zu spielen, wurde ihnen aus unserer Sicht zum Verhängnis. So hielt es uns nicht lang und nach der ersten Bierpause ging es wohl gesittet weiter – ohne dass konkrete Erinnerungen erhalten blieben, war der Beat gut, aber der Abend nicht mehr allzu lang.

moby live Ab gehts Fettes Brot zum Zweiten

Man stand unter Strom, wollte alles erleben, wollte ewig wach bleiben – am Ende aber meldete sich der Körper und raffte den Kopf dahin. Vier Uhr ging es schlafen.
Brandenburg Allstars Wiederum nur verhältnismäßig kurz, denn zum Schlafen ist man ja nicht auf einem Festival. Also, Aufstehen um neun und gleich wieder runter – immerhin lief ja noch Magda und die wollten wir uns nicht entgehen lassen. Dahinschweben auf den letzten Wogen des vorabendlichen Rausches, abgehen und sich in sehr gutem Minimal fallen lassen – dann die Bühne wechseln und ähnliches bei Brandenburg Allstars erleben – all das war eine gute Wahl für den Ausklang des ersten Tages.

Gut kaputt hieß es erneut zwischennächtigen im Zelt, wenn auch ohne großen Erfolg – „Röschenhof“-Schranz unserer Geraer Nachbarn sei Dank. Außerdem glich das Zelt, durch kurzeitigen Sonnenschein, einer Saunakabine ohne Fenster und Luftzirkulation, sodass wir lieber im Stausee badeten um fit zu werden. Anschließend ließen wir in gemütlicher Runde und Festivalmanier den letzten Abend Revue passieren, glichen Erlebnisse ab und machten uns heiß für die kommende Nacht. Die Auswahl der Stationen gestaltete sich, wie jedes Jahr, am Samstag deutlich schwieriger. Irgendwie schleicht sich jedes Mal ein Ungleichgewicht zwischen Freitag und Samstag ein, das so vielleicht nicht sein müsste.

Aber egal wie der DJ heißt – solange der Beat und die Tracks gut sind, ist das eigentlich auch kein Problem. Den Anfang machte also D.Diggler im Cocoon Zelt – das in diesem Jahr größer war, als im Letzten – zur Einstimmung auf Deichkind. Maincircus rocktIm Maincircus angekommen, mussten wir zu unserer Enttäuschung feststellen, dass der Bass nicht wirklich voll zur Geltung kam und Deichkind aufgrund dessen nicht überzeugen konnten. Also Zeltwechsel – rein zu Johannes Heil. Allen vom letzten Jahr durch sein Album Freaks R US gut in Erinnerung geblieben, waren wir gespannt, was dieses Jahr auf seinem Plattenteller landet – live sollte er auflegen, nur Ersatz für den verhinderten James Holden war er gewesen und seine letzten Sets beschränkten sich auf dieses eine Album. Trotz berechtigter Skepsis, überzeugte er dann aber durch harte Bässe, die durch Mark und Knochen gingen und volle Power über 1 ½ Stunden – ein weiteres Highlight. Das Bier im Anschluss, hatte sich jeder verdient. Außerdem wollte sowieso keiner zu Massive Attack. Ruhig und chillig nach einer solchen Basslinie – das ist wie Käsekuchen mit Ketchup – das will ja keiner. Außerdem war es kalt – sehr kalt und die Mainstage wurde gemieden. Am Zelt angekommen – mit gutem Blick auf das Gelände – erwarteten wir das angekündigte Feuerwerk. Es war mittlerweile so kalt, dass die Zipfel des Maincircus, die wie kleine Schornsteine in den Himmel ragten, regelmäßig Rauch ausstießen.

Wirklich aufregend war das Feuerwerk dann aber nicht und wir entschlossen uns schnell für die Wärme in einem der fünf Partyzelte. Frank Lorber und Tiefschwarz rundeten so den Abend ab – bevor es für drei Stunden ins Bett ging.

Northern Lite live Party geht weiter Am Morgen - es geht ohne Pause weiter

Am nächsten Morgen bot sich dann die Bühne der Brandenburg Allstars an, um langsam wieder den Sphären der elektronischen Musik zu entweichen und den Weg zurück in die Realität zu finden.

Kaffee am Morgen danach Ein Blick auf das Gelände am Morgen Das Ende

Es bleibt am Ende die Erkenntnis, dass es wieder mal ein geiles Wochenende war, dass elektronische Musik mehr ist, als stupides Abzappeln und das wir im nächsten Jahr bestimmt wieder Gast beim SMS sein werden.

Danke für (fast) drei Tage wach!

4 Kommentare zu “Sonne, Wolken, Mond und Sterne”

  1. Nummer 1: die Festivalhopper sagt:

    als Ergänzung noch das offizielle Statement der Veranstalter:

    ERFOLGREICHSTES SONNEMONDSTERNE FESTIVAL

    Das am Sonntag zu Ende gegangene SonneMondSterne Festival 2008 ist nach Bekunden der Veranstalter das bislang erfolgreichste SMS. Sowohl hinsichtlich der Besucherzahlen, als auch angesichts des sehr friedlichen Festivalverlaufs zeigen sich die Veranstalter höchst zufrieden: „Wir möchten uns bei allen Fans und Partnern für das gelungene Festival bedanken.“.

    Während des vergangenen Wochenendes feierten in Saalburg/Thüringen an der Bleilochtalsperre mehrere zehntausend Freunde der elektronischen Musik eines der größten Festivals dieser Art in Europa. Unter anderem sorgten Größen wie Massive Attack und Moby für Stimmung und Gänsehaut.

    Neben diesen Headlinern traten mehr als 130 Acts auf insgesamt acht Bühnen auf.

  2. Nummer 2: Festivaltipps für das Ende des Sommers | Festival News sagt:

    […] bereits zu Hurricane + Southside, Ring+Park, zum Full Force, zum Melt!, Dour, Open Flair, SMS oder Highfield. Aber auch von kleineren Festivals haben wir berichtet, beispielsweise vom Rock am […]

  3. Nummer 3: Schäfer Bea sagt:

    Wo kann man denn den Zeltplatz reservieren? Lg Bea

  4. Nummer 4: die Festivalhopper sagt:

    Hallo Bea,

    Zeltplätze reservieren geht eigentlich bei den meisten Festivals nicht. Es sei denn du buchst über einen „Zeltanbieter“ wie mein-zelt-steht-schon.de und ähnlichen…

    Viele Grüße
    die Festivalhopper

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