… es hatte ein paar dunkle Seiten aber auch viele schöne Momente Am letzten Wochenende haben die Festivalhopper einen Ausflug zu einem besonderen Festivalhighlight dieser Saison unternommen. Ziel war das Melt Festival in Gräfenhainichen, für das wir ja vor kurzen erst noch Tickets verlost und am Freitag noch auf die Anfahrt zum Melt hingewiesen haben!
Insgesamt kann man wohl über das diesjährige Melt! Festival sagen, dass es in vielen Bereichen den Wettervorhersagen für das Wochenende entsprochen hat… es gab viele Lichtblicke (vor allem musikalisch) aber auch ganz dunkle Wolken und teilweise richtig mieses Wetter (einige dicke Organisationsmängel). Von dem Regen und dem daraus resultierendem Schlamm auf dem Gelände (zum Glück nicht überall) haben sich die meisten der rund 23.000 Besucher aber nicht die Laune verderben lassen. Auch wenn der Regen die Technik immer mal behinderte und damit den Zeitplan teilweise ordentlich durcheinander brachte, konnten am WE über 100 Acts auf 5 Stage (plus Sleepless Floor) auftreten und wieder für viel Freude und gute Laune sorgen
so war das Melt! 2008
Los gings für uns am Freitag Nachmittag von Berlin aus und dank der nur 1,5 Stunden Anfahrt war auch alles sehr entspannt. Parkplatz fast ganz hinten bekommen und dann alle sieben Sachen zum Zeltplatz getragen… zum Glück wurden wir dabei noch vom Regen verschont aber einige dunkle Wolken ließen schon Böses ahnen. Egal – erstmal alle angereisten Freunde begrüßt und mit Speis und Trank ordentlich aufs Festival eingestimmt – der beflügelte Spruch „Wir sind ja nicht zum Spaß hier“ wurde immer von einem großen Schluck von mitgebrachten Wunschalkoholika gefolgt
Hinter den Links hier im Artikel stecken meist die Fotos von den Auftritten.
Also Bilder anschaun! – Hier die Melt 2008 Bilder.
Freitag Abend – Probleme am Ticketschalter
Am frühen Abend war dann allgemeine Aufbruchstimmung und beim Pilgern zum Einlass gab es uch schon das erste organisatorische Problem, denn direkt am eigentlichen Eingang konnte man keine Tickets mehr gegen Bändchen eintauschen… und noch viel schlimmer war, dass beim eigentlichen Bändchenumtausch am Freitag Abend solch ein Andrang herrschte, dass man geschlagene 2 Stunden anstehen musste und es wohl teilweise tumultartige Auseinandersetzungen wegen vermeintlich falschen Tickets gab… Sowas sollte bei einem gut organisiertem Festival eigentlich nicht passieren!
Freitag beim Melt! – Adam Green, Kate Nash, Editors & Metalheadz
Okay nun aber zum angenehmen musikalischen Teil der Veranstaltung Los gings für uns mit dem guten Auftritt von Adam Green, bei dem trotz eigentlich wirklich guter Soundanlage auf der Hauptbühne, leider trotzdem die Stimme zu undeutlich war, um die Texte zu verstehen. Aber gute Stimmung herrschte schon und direkt nach dem Auftritt wurden die Wolken dann dunkel bis schwarz… also ins Zelt der Gemini-Stage geflüchtet und dort dann den Auftritt von Klee zu Gemüte geführt – eigentlich ja ganz nett aber nach dem zweiten Song klang dann irgendwie jedes Lied gleich und insgesamt war der Auftritt nicht so die Wucht. Der Zugang zur eigentlich sehr interessant bestückten „Melt! Klub“-Stage war leider schon nach dem ersten Regen nur noch durch Schlammpfützen zu erreichen aber selbst wenn man da durch gekommen ist, wurde man am Eingang wieder zurückgewiesen, weil schon alles überfüllt war… es gab insgesamt zu wenig Möglichkeiten, sich bei Regen auch auf dem Gelände irgendwo unterzustellen.
Weiter gings im Musikprogramm dann mit einer guten Stunde Verspätung auf der Hauptbühne wegen technischen Schwierigkeiten durch den Regen… Kate Nash hat dann aber trotzdem noch mit einem stimmgewaltigen und energiegeladenen Auftritt die Fans wieder zum Tanzen gebracht und lies den Regen vergessen. Die Gute hat selbst hinter ihrem kleinen Piano im Sitzen ganz gut gerockt! Weiter gings für uns dann auf dem Drum’n’Bass-Floor. Hier traf sich eine kleine aber wild feiernde Fangemeinde des D’n’B, die die Stars des englischen Metalheadz-Labels Storm und später Goldie ordentlich gepusht haben. Der Untergrund war zwar schlammig aber die Stimmung und die Sets großartig! Wie immer ein Highlight von den Metalheadz
Auf der Hauptbühne folgten dann die etwas lustlus und gleichzeitig arrogant aufspielenden dEUS, die mit ihrer etwas düsteren Stimmung nicht für viel Begeisterung sorgen konnten. Der Headliner des Freitag Abends hat das dann aber wieder ordentlich aufgewogen, denn der Auftritt der Editors konnte überzeugen und was Frontmann Tom Smith hier an Show abgezogen hat, war schon sehr sehenswert – auch wenn er sein Gesicht meist mit einer Kapuze vom Regen abschirmen musste… Zu später Stunden folgten dann noch der etwas enttäuschende Auftritt von Ellen Allien (da haben wir schon bessere Sets gehört) und das Geheimtipp-Highlight GusGus Live auf der Mainstage. Danach gings dann im Schein der Morgensonnen zurück zum Zelt für eine verdiente Mütze Schlaf.
Samstag beim Melt! auch mit Sonne und Regen
Nach ein paar Stunden Schlaf zog sich dann der zweite tag etwas schleppend dahin und so verbrachten wir bei einigen Regenschauern einen entspannten Tag auf dem Zeltplatz… hier gabs dann auch den zweiten richtig negativen Punkt zu vermerken: die sanitären Einrichtungen (Dixis, Wasserklos, Duschen) war deutlich zu klein dimensioniert… wieso gab es auf dem Zeltplatz für vielleicht 15.000 Leute nur 2 Stellen mit Klos??? Dort bildeten sich regelmäßig lange Schlangen und entsprechende Wartezeiten. Da hätten die Veranstalter ruhig ein paar mehr aufstellen können…
Musikalisch gings bei uns am Samstag hauptsächlich um die Auftritte von Franz Ferdinand und zu später Stunde dann noch der der ex-Moloko-Frontfrau Roisin Murphy… in den frühen Abendstunden gab es dann zwischen ein paar Regenschauern dann noch The Notwist zu hören, die auch eine ganz ordentliche Performance ablieferten. Besonders bemerkenswert fand ich ja die Steuerung diverser Soundeffekte mittels Wii-Kontroller Im Anschluss gings dann bei den Stereo MCs zu diversen Klassikern (aus den frühen 90ern) und ein paar neuen Stücken dann richtig auf der Bühne ab und der schon etwas gealterte Rob Birch sprang wie aufgezogen durch die Gegend.
Samstags Highlights Franz Ferdinand und Roisin Murphy
Franz Ferdinand lieferten dann als Headliner auf der Mainstage einen fantastischen Auftritt ab, leider ohne Schampus und Lachsfisch aber dafür mit einer gelungenen Mischung aus ihren schon bekannten Hits und einigen neuen Stücken. Dem Publikum und uns hats super gefallen und die Mannen aus Glasgow kann man bedenkenlos weiterempfehlen!
Nach den Franzmännern gab es dann noch eine Feuerwerk auf den Baggern, das gut geknallt hat und im Anschluss die nicht weniger sehenswerte Show der Pop-Disko-Diva Roisin Murphy, die durch einen typischen ständigen Kostümwechsel und natürlich auch mit ihrer energiegeladenen Performance glänzen konnte. Leider wurde der Auftritt ja nur mit einer Stunde angesetzt und so konnten nicht alle Hits gespielt werden. Schön wars aber trotzdem Zu später Stunde folgten dann noch ein paar Schmankerl mit Mr. Oizo auf der Gemini-Stage und der Metalheadz Goldie und DocScott auf der Hauptbühne.
Melt! Sonntag – ein halber Festivaltag + Björk
Wieder ging der Tag beim morgendlichen Sonnenschein zu Ende und das warten auf den nur „zur Hälfte“ gefüllten Sonntag begann nach dem Aufstehen zur Mittagszeit… Da sich die Macher des Melt ja mit Björk noch einen Superstar ins Festivalboot geholt haben, haben die Finanzen wohl nicht für einen kompletten dritten Tag gereicht. So gab es am Sonntag nur noch 2 Stages und auch auf der Hauptbühne ein gekürztes Programm mit dem finalen Laser-und-Licht-Feuerwerk von Björk.
Für den einzigen Festivalauftritt der kleinen isländischen Pop-Queen in Deutschland in diesem Jahr reisten sicherlich auch noch einige Tagesgäste extra an und so wurde dann der Auftritt mit einer fullminanten Bühnenshow geboten, der die Fans begeisterte. Auch uns hat die Mischung aus langsamen Songs mit vielen Streicherelementen und den schnellen, wummernden und treibenden Songs am Ende gut gefallen Die Lichtshow war schon gut aber irgendwie hätte ich mir für die Show noch eine bessere und spezielle Beleuchtung der umstehenden Bagger gewünscht. Das hätte dem ganzen noch einen besonderen Touch gegeben und wäre dann auch der Kulisse würdig gewesen.
Fazit
Das Melt! 2008 war für uns trotz aller Wetterschwierigkeiten ein gelungenes Festival mit einigen organisatorischen Mängeln, die sicherlich mit dem gewünschten und erreichten gesteigertem Besucherandrang zusammenhängen. Da sollten die Macher des Melt im nächsten Jahr einiges verbessern, damit das Warten am Bändchenschalter nicht so lang wird und der „Klo-Mangel“ auf dem Zeltplatz nicht jeden Baum auf der Wiese extrem nach Toilette riechen lässt…
Aber wir kommen gern im nächsten Jahr wieder, um die Verbesserungen zu begutachten und wieder eine Menge neuer Bands live zu sehen 3-Tage-wach gibt es wieder beim Melt 2009 vom 17.-19. Juli in Ferropolis mit den Festivalhoppern.
31. August 2008 um 16:05
[…] des Sommers gabs ja beispielsweise bereits zu Hurricane + Southside, Ring+Park, zum Full Force, zum Melt!, Dour, Open Flair, SMS oder Highfield. Aber auch von kleineren Festivals haben wir berichtet, […]
8. Oktober 2008 um 17:12
[…] Es ist POPKOMM und das BERLIN FESTIVAL, von dem man ja schon eine Weile nichts mehr gehört hat, ist natürlich auch mit dabei. Zusammen mit der BERLIN MUSIC COMMISSION (http://www.berlin-music-commission.de/) werden die Macher des BF vom 8. bis 10.Oktober 2008 auf dem Messegelände vertreten sein. Da sich zur Popkomm die halbe Musikwelt in Berlin versammelt sind, wird auch ein passendes musikalisches Rahmenprogramm geboten, dass in diesem Jahr unter dem Motto “Vier Tage Wach” steht… hmm das Melt nur etwas länger? […]
30. November 2008 um 20:08
[…] VVK-Preise für das Melt! Wer das Melt noch nicht kennt, der kann sich ja unseren Bericht vom Melt 2008 noch einmal zu Gemüte fühlen oder einige der Melt Bilder in unserer Gallerie […]
23. Februar 2009 um 10:08
[…] eines unserer Lieblingsfestivals, das Melt! Festival in diesem Jahr von 17. bis 19. Juli – mussten alle Fans bisher vergeblich auf […]
22. Juni 2009 um 16:52
[…] Ihren Hits wie “Take Me Out” und “Ulysses” sorgten wie schon beim Melt 2008 problemlos für die richtige Einstimmung auf einen guten […]
21. Juli 2009 um 13:10
[…] neuen Herausforderungen, die sie alles in allem aber sehr gut gemeistert haben. Aus den Fehlern vom letzten Jahr haben sie Einiges gelernt und so wartete man am Bändchentausch maximal 30 Minuten und auch die […]