Am vergangenen Wochenende fand das erste Lollapalooza in Europa statt – auf dem Gelände des Flughafen Tempelhof in Berlin-Neukölln.
Mit Headlinern wie Macklemore & Ryan Lewis, Muse und den Berliner Lokalhelden Beatsteaks und Seeed feierten 50.000 Besucher zwei rauschende Festivaltage. Die Lollapalooza Bilder gab es im ersten Teil. Hier lest ihr, warum das Lollapalooza Berlin noch gefehlt hat.
1. Internationale Stadt, Internationales Festival
Die Wahl auf Berlin für den ersten Austragungsort in Europa fiel nicht zufällig. Als kreatives Zentrum brachte Berlin ideale Vorraussetzungen als Kandidat mit, obwohl es auf den ersten Blick im Vergleich zu Paris und London vielleicht nicht die offensichtlichste Wahl war. Ein Pluspunkt war sicherlich, dass Berlin bisher kein überdimensionales Musikfestival (über 40.000 Besucher) direkt in der Stadt zu bieten hatte.
In diesem Jahr kamen circa 30 Prozent aller Festivalgäste aus der ganzen Welt, um auf dem ehemaligen Tempelhofer Flughafen zu ihren Lieblingsbands zu tanzen und an einem Wochenende Berlin kennenzulernen.
2. Tempelhof perfekt genutzt?
Nachdem das Berlin Festival vor zwei Jahren auf das Arena-Gelände umgezogen ist, blieb lange offen ob und wie das Tempelhofer Feld nochmal für ein Musik-Festival genutzt werden kann. Der Platz ist da und die Location weltweit einzigartig. Das Lollapalooza hat gezeigt, dass man auch für knapp 50.000 Besucher ein Gelände kreieren kann, dass weitläufig genug ist und man sich trotzdem nicht verlaufen kann.
Die vier Bühnen könnten nächstes Jahr allerdings ein bisschen besser arrangiert werden. Gerade die Mainstage 2 war zwischen der Mainstage 1 und der Alternative Stage schlecht platziert. Leider waren in der Running Order kaum parallele Acts vertreten, so dass es zeitweise (gerade bei Beatsteaks und Seeed) sehr voll wurde, weil es keine Ausweichmöglichkeiten gab. Das könnte nächstes Jahr noch besser abgestimmt werden und vielleicht geht ja auch noch was in Sachen Camping.
3. Gratis Wohnzimmerkonzert für alle Anwohner
Freunde in Schöneberg haben es bestätigt, sie hatten quasi eine Reihe von Wohnzimmerkonzerten frei Haus. Gerade auf den beiden Mainstages war die Soundanlage krass – so eine riesige Bühne hat in Berlin schon lange nicht mehr gestanden. Samstagabend war das sicher ok, aber am Sonntag können sich viele Anwohner wohl Schöneres zur Nachtruhe vorstellen (deshalb war ja auch „schon“ 23 Uhr Schluss mit Festival). Leider haben sich manchmal auch die Bühnen gegenseitig beschallt, was bei Besuchern und Künstlern zu Irritation geführt hat.
4. Feiert mit euren Kids
Immer mehr Festivals werden kinderfreundlicher, so auch das Lollapalooza. Richtig so!
Beim Kidzapalooza war nicht nur die Pommes-Schlange kürzer, sondern die kleinen Besucher hatten sogar ihr eigenes Line-Up und Vortritt beim Einlass. Der großflächige dezidierte Bereich bot eine eigene Bühne, Performances und Spielangebote für alle Kids bis 14 Jahre und für die, die Kind im Herzen geblieben sind.
5. Warteschlangen
Weil nicht alles von Anfang an super sein kann, brauchte das Lollapalooza auch was zum Meckern. Offensichtlich hat man nicht mit den Berliner Bedürfnissen gerechnet, so dass die Schlangen vor den Essensständen (kreatives Angebot, keine Frage) und den WCs teilweise wirklich endlos waren. Eins muss man der Organisation aber lassen, von Samstag auf Sonntag wurde reagiert und mehr Personal eingestellt und zusätzliche DIXI Klos aufgestellt. Aktion, Reaktion. Top!
6. Zeigt euch! –> Fashionpalooza
Berlin ist nicht nur Musik- sondern auch Modestadt. Auf dem Lollapalooza konnten sich also auch abseits der Fashion-Week mal alle ihre schicksten Fummel anziehen und zeigen was der Kleiderschrank so hergibt.
Das Wetter hat zur Premiere auch gut mitgespielt und so gab es reichlich Gelegenheiten zu Posieren. Auf dem Gelände konnte man sich zusätzlich mit gebastelten Blumenkränzen weiter dekorieren.
7. Saisonende für Artists & Besucher
Das Lollapalooza könnte sich als das perfekte Festival für das Sommer-Saisonende etablieren. Bei strahlendem Sonnenschein konnten Künstler wie Besucher nochmal dem Herbstblues entgegen lachen und die vergangenen langen Nächte feiern. Für viele Künstler war das Lollapalooza ebenfalls die letzte Station der Sommer- oder Festivaltour und das konnte man spüren. Alle hatten Spaß und gaben noch mal alles. Welche zehn Künstler uns besonders begeistert haben, lest ihr im nächsten Teil unseres Berichts.
8. Für den Mainstream!
Berlin brauchte ein Festival für den Mainstream. Nachdem sich das Berlin-Festival immer mehr zum ausgewählten Alternative-Festival für die Musikszene Berlins gemausert hat, musste nachgelegt werden. Headliner wie Muse, Macklemore oder Bastille sah man lange nicht mehr gemeinsam auf einem Festival dieser Größenordnung in der Hauptstadt. Diese Lücke kann das Lollapalooza schließen und so auch den Geschmack der Massen treffen, die für so ein großes Festival nötig sind.
9. Festival ohne Camping!
Für eingeschworene Festivalgänger nicht unbedingt ein Plus, für andere, die auch etwas vom Feeling abbekommen wollen, aber lieber im Bett schlafen, optimal. Lollapalooza ist bewusst nicht raus auf die grüne Heide gezogen, sondern direkt in die Stadt mit Bahn und Busanbindung. Nach den Vorbildern im Grant Park in Chicago, in Chile und Argentinien haben sie so ihr eigenes Konzept in der gewaltigen Festivallandschaft gefunden und viele Besucher, die genau das zu schätzen wissen.
10. Auf ein Neues!
Am 10. und 11. September 2016 findet das Lollapalooza Berlin dann zum zweiten Mal statt. Der Kartenvorverkauf startet sehr bald und als kleine Überraschung wird es 20 € Rabatt, für alle Besucher aus diesem Jahr, als Entschädigung für die Warteschlangen am ersten Tag geben. Alle Infos bald bei uns!
Und die Musik?
Alles über die vielfältige Musikauswahl, die für jeden Geschmack etwas zu bieten hatte, von Indiebands zu Megastars, von Techno bis Psychedelic Rock, Hip Hop… lest ihr im nächsten Artikel.
15. September 2015 um 18:33
Liebe Redakteurin,
Wie zu oft in Deinen Artikeln, lese ich eine ziemliche Schreibunfähigkeit heraus. Man überliest das ja gerne, da es auf dieser Seite ja nicht um literarische Ergüsse geht. Aber in diesem Text war ja alles dabei, von Idiotenapostroph (WC’s) bis Formen der Vergangenheit, die am Vorhandensein eines nur gering ausgeprägten Sprachgefühls zweifeln lassen (bietete)!
Liebes Festivalhopper-Team, ich möchte gerne Berichte lesen, die anspruchsvoll geschrieben sind und die mir mit sprachlicher Eleganz vermitteln, dass ich ein Festival besuchen sollte oder nicht!
Ahoi!
16. September 2015 um 14:06
Ahoi Lukas,
Kritik ist immer gut und wir nehmen diese auch ernst! Hier im Bericht hat der Fehlerteufel leider wirklich ganz schön sein Unwesen getrieben aber wir haben das (schon gestern Abend) korrigiert. Da gleich von Schreibunfähigkeit zu sprechen, ist wohl etwas weit gegriffen.
Wir hoffen sehr, dass dir unser zweiter Bericht zum Lollapalooza 2015 eine bessere Entscheidungsgrundlage bietet, nächstes Jahr wieder nach Berlin zu kommen.
Wenn du dich selbst in der Lage siehst, einen anspruchsvoll geschriebenen Bericht zu verfassen, so finden wir im Sommer 2016 bestimmt eine Gelegenheit dafür.
Viele Grüße vom
Festivalhopper-Team
20. September 2016 um 18:27
[…] hier gibt es “Bilder vom Lollapalooza Festival 2015 in Berlin” und hier “10 Gründe, warum Berlin das Lollapalooza 2015 brauchte“, sowie “12,5 Auftritte, die wir beim Lollapalooza Berlin gesehen […]
21. September 2016 um 19:22
[…] hier gibt es “Bilder vom Lollapalooza Festival 2015 in Berlin” und hier “10 Gründe, warum Berlin das Lollapalooza 2015 brauchte“, sowie “12,5 Auftritte, die wir beim Lollapalooza Berlin gesehen […]
14. September 2018 um 09:47
[…] – ständig muss man den Standort wechseln und jeder Standort macht neue Probleme. Bei der ersten Ausgabe 2015 gab es lange Schlangen vor den Dixies, der Treptower Park hielt 2016 wütende Anwohner*innen und […]