In Berlin spielte eine Woche non-stop die (Pop)-Musik Part 2

News am 3. September 2015 von Sina

 

OLYMPUS DIGITAL CAMERALetzte Woche drehte sich in Berlin alles rund um die Musik. Die ehemalige Berlin Music Week wurde erstmals in Form des Pop-Kultur Festivals ausgetragen. Das Projekt der Street Music Days aus dem letzten Jahr wurde in die East Side Music Days verwandelt und die Macher von Melt! und Co. haben sich an einem neuen Projekt, dem Pure&Crafted Festival im Postbahnhof, ausprobiert. Wir waren bei allen Events dabei und haben viel Neues entdeckt und erlebt, wie vielfältig die Berliner Musiklandschaft ist.

Das zum Anlass genommen, wollen wir in drei Teilen aufzeigen, was in Berlin genau los war und was ihr euch im nächsten Jahr eventuell vormerken solltet.

Das Pure&Crafted FestivalPure&Crafted2015

Das Pure&Crafted ist definitiv ein eher ungewöhnliches Festival, denn eigentlich ist es nicht mal ein klassisches Festival. Eher eine Messe für den puren-mottoradfahrenden-Kerl, der mal in Ruhe ein Bier trinken, einen neuen Helm kaufen und bei cooler Musik ein nettes Mädchen kennen lernen will.

In und um den Berliner Postbahnhof fand am 28. /29. September das erste Festival im „Zeichen von Musik, Motorrädern und Heritage Lifestyle“ statt. Wenn man das Gelände des Postbahnhofs normalerweise gut kennt und am vergangenen Wochenende betrat, war man schon ein bisschen überrascht. Das Konzept des Festivals wurde wirklich gut umgesetzt und das Gelände perfekt genutzt. Auf der freien Fläche vor dem Gebäude (In Richtung Ostbahnhof) wurde die Wheels Area aufgebaut. So viele Motorräder auf einem Fleck sieht man sonst nur im Sommer auf den Landstraßen, wenn eine Kolonne auf dem Weg zum nächsten Mainstage_Pure&Crafted2015Bikertreffen ist. Verschiedenste Aussteller präsentierten ihre Schätze, ganz egal ob Vintage oder Nagelneu, der richtige Fan hatte auch die Chance mit dem ein oder anderen Schmuckstück zu posieren und die Erinnerung festzuhalten. Wie es sich für ein Bikerfest gehört war das Ambiente sehr urig gehalten – eben perfekt abgestimmt. Besonderes Highlight war das Motodrom (dem ein oder anderen vielleicht aus dem Film A Place Beyond The Pines mit Driver-Ryan Gosling bekannt). Wenn man Glück hatte konnte man einen begehrten Platz erhaschen und ein wirklich beeindruckendes Schauspiel erleben – wir hatten leider keins.

IndoorStage_Pure&Crafted2015Der Weg von der Wheels Area in den Postbahnhof führte in den General Store (Motto: Perfect Branding is everything). Hier fühlte man sich zeitgleich in einer rauen Markthalle, einer Biker-Spielunke und bei einem Bart-Modelcasting. Alles was den Mann (und das Motorrad) freut, war dort zu finden. Vom klassischen Barbier, der den Bart perfekt stutzt, Burger, Bier, Stiefel, Helme, Lederjacke, Whiskey – alles wirklich wunderschön präsentiert. Weiter hinten um Gebäude gelangte man zur ersten Bühne, der Club Stage, im Postbahnhof. Am Freitag spielten hier Friska Viljor und Allah-Las am Samstag Suns of Thyme, Birth of Joy, BRNS, ABAY und Talisco.

Wer es lieber Open Air mochte, KittyDaisyLews_PureCrafted2015der gelangte durch den Festival-Hinterhof zur Mainstage, die direkt an der S-Bahn gelegen war. Hier konnten Blood Red Shoes und Mighty Oaks am Freitag und Kitty, Daisy and Lewis, Refused uns als letzter Headline The Hives die Massen begeistern. Musikalisch hat das Pure&Crafted wirklich aufgefahren und überzeugt mit einem passenden Line-up. Gerade Bands wie Suns of Thyme und Birth of Joy haben dem Publikum abseits des Mainstreams wirklich eingeheizt. Auf der großen Bühne konnten Kitty, Daisy und Lewis vor allem damit überzeugen, dass alle Bandmitglieder ständig die Instrumente getauscht haben und so bewiesen, dass sie ihr Handwerk wirklich verstehen. Das perfekte Wetter hat dem Pure&Crafted noch zusätzlich in die Hände gespielt und so hatte man in der Menge vor der Mainstage zeitweise das Gefühl man steht auf einem großen Barbecue-Grillfest in Texas.

Motodrom_PureCraftedEs fällt schwer Kritik am Pure&Crafted zu üben. Die Stimmung im Publikum und unter den Ausstellern war wirklich gut, die Leute haben sich sichtlich wohl gefühlt und man merkte, dass ein Festival, was primär auf den Mann abgestimmt ist, auch wirklich Anhänger findet – ebenfalls über die typische Festivalgeneration hinweg. Dennoch bleibt ein gewisser schaler Beigeschmack, weil offensichtlich nicht die Musik im Mittelpunkt steht. Hier geht es um das Image einer Marke und die Positionierung innerhalb der Zielgruppe – und das hat das Pure&Crafted definitiv geschafft.

Lest hier weiter, welches Kontrastprogramm wir beim Pop-Kultur gleich um die Ecke erlebt haben und hier wie wir das Wochenende auf den East Side Music Days ausklingen ließen.

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