Øya Festival 2012 – So war’s!

News am 16. August 2012 von Yoda

Klarer Himmel und milde Temperaturen ließen Shows von Björk, First Aid Kid, Bon Iver und The Black Keys in besonderem Glanz erscheinen.

Mit insgesamt rund 80.000 Besuchern, 2.000 freiwilligen Helfern, 200 nationalen und 70 internationalen Medien und über 200 Acts auf vier Festivalbühnen und in zahlreichen Clubs fand vom 07. bis 11. August in Oslos geschichtsträchtigem Medieval Park das Øya Festival 2012 statt.

 

 

Für Norwegen nicht ganz so selbstverständlich spielte in diesem Jahr sogar das Wetter mit: Strahlend blauer Himmel und gleißende Sonne über Fjord und Skyline sorgten für noch mehr gute Stimmung bei den in- und ausländischen Festivalbesuchern.

Björk bewies einmal mehr, dass sie als Performerin in Individualität und Facettenreichtum ihresgleichen sucht. Von ruhigen, experimentellen Klängen bis hin zu harten Drum’n’Bass Beats zog die schrill kostümierte Isländerin samt 20-köpfigem Frauen-Chor alle in ihren Bann.

Mit ganz anderer musikalischer Note aber ebenso hohem Intensitätslevel boten Bon Iver am Samstagabend den krönenden Festivalabschluss. Seit Jahren ununterbrochen auf Tour, beendeten sie ihre lange Reise auf dem Øya Festival, wo sie vor Oslos Skyline eingerahmt von Sonnenuntergang gefolgt von Sternschnuppen ihr vorerst letztes Konzert spielten.

 

First Aid Kit, bestehend aus zwei zuckersüßen Singer-Songwriter-Schwestern in Folklore Outfits, eröffneten am Samstag die Mainstage mit großer Charmeoffensive. Ganz ohne Bullerbü-Idyll hingegen zeigten sich ihre Landsleute: Die Punk Legende Refused waren im Reunion-Modus keinen deut leiser als je zuvor. Sound und Gesang waren irrsinnig laut und eindringlich, die Bekehrung zum Punk schien oberste Devise. Der definitiv energetischste Auftritt mit einer tobenden Menge und wiederholten, aufheizenden „Free Pussy Riot!„- Forderungen.

Nicht umsonst sind The Black Keys mit charismatischem Frontsänger, deftigen Gitarrenriffs, eingängigen Melodien und Mitsing-Refrains gerade in aller Munde. Spätestens ab dem zweiten Song gröhlte und/oder wippte ein jeder mit und mindestens jeder zweite pfiff auf dem Heimweg die Melodie von ‚Lonely Boy‘.

 

Zehn Männer auf der Bühne, ein Repertoire von Dream-Pop über Folk-Tendenzen à la Fleet Foxes bis hin zu hallenden Harmonien – von der norwegischen Kombo Young Dreams wird man bald über die Landesgrenzen hinaus mit Sicherheit noch viel zu hören bekommen. Rappen zum Mitmachen gab es bei A$ap Rocky. Mit seiner irgendwie sympathischen Perfomance schaffte er es trotz aller Flüche und Kraftausdrücke den Swag auf die Crowd zu übertragen. Hände in die Luft, Arme wippen, Phrasen wiederholen und das 60 Minuten lang. Spaß und Sport für die ganze Familie und ein heiterer Ausflug in die Welt des US amerikanischen Hip-Hops.

Der heiß erwartete Soul Shootingstar Frank Ocean zeigte sich nicht so gut gelaunt: nach 20 Minuten verließ er wortlos die Bühne, war auch mit Odd Future nicht mehr gesehen und sagte gleich im Anschluss den Rest seiner Europa Tour ab, wegen Stimmproblemen, so hieß es.

In Punkto Umweltschutz und Nachhaltigkeit bleibt sich das Øya Festival treu. Das OYA gewann in den letzten Jahren einige nationale und internationale Awards (z.B. „Greenest Festival in Europe“ European Festival Awards 2010, ”Green ’n’ Clean” Award 2009) und veröffentlichte ein Handbuch zum Thema Umweltschutz auf Festivals.

Dabei geht es den Machern stets darum, neue Wege zu finden und in Zusammenarbeit mit Lieferanten, Mitarbeitern und dem Publikum weniger Müll zu produzieren, einen anderen Umgang mit Energien zu entwickeln und zu mehr Reflektion und einer neuen Haltung zu annimieren. Seit zwei Jahren ist das Festival an das öffentliche Stromnetz angeschlossen und nutzt nun zu 100% erneuerbare Energien und verzichtet vollständig auf Generatoren.

Zudem werden fast ausschließlich Bioprodukte verwendet und ein aufwendiges Recyclingsystem mit Hilfe vieler ehrenamtlicher Mitarbeiter betrieben. Sogar aus den Fäkalien der Besucher wird Methangas für öffentliche Busse gewonnen. Für jeden Transport im Rahmen des Festivals, vom Künstlershuttle bis zur Getränkelieferung, erhält der Fahrer eine SMS mit dem dafür genutzten CO2 Verbrauch. Ein Großteil der Fahrzeuge verwenden dabei Elektro- und Wasserstoffantrieb.

Wir berichteten auch im Voraus über das Oya LineUp 2012, weiteres zum Oya Festival hier bei uns und auf www.oyafestivalen.com.

2 Kommentare zu “Øya Festival 2012 – So war’s!”

  1. Nummer 1: Neue Bands für Norwegens OYA Festival 2013 sagt:

    […] Rückblick: so war das Øya Festival 2012, weiteres zum Øya Festival auch hier bei […]

  2. Nummer 2: ØYA Festival 2013 – Norwegische Konkurrenz für das Roskilde? sagt:

    […] Timetable findet Ihr auf der Website des Oya unter oyafestivalen.com/program/#all und einen Bericht aus dem letzten Jahr gibt es hier bei uns. Die enttäuschende Nachricht: Tickets gibt es leider nur noch in Form von Tagespässen für […]

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