Heute war früh aufstehen angesagt, Yellowcard sollte schon um 14 Uhr auf der HR3-Bühne spielen. Aber wie das bei einem Festival eben ist, schafft man es doch nie pünktlich. So waren wir leider erst beim dritten Song an der Bühne. Die 5-köpfige Band aus dem schönen Florida legte trotz der frühen Nachmittagsstunde eine alternativ punkige, energiegeladene Show hin, bedankte sich mehrfach, dass so viele Leute gekommen seien (wir waren auch überrascht über diesen Auflauf an Menschen), spielten selbstverständlich ihre 2-3 Hits, die viele kennen und verschwand wieder hinter der Bühne. Später saßen Sie dann im Backstage Bereich neben uns zum Essen, sehr sehr nette Leute, wie wir feststellen durften!
Dann war es endlich soweit, der inoffizielle Headliner und mein persönlicher Favorit, des diesjährigen Open Flairs, nein eigentlich jeden Open Flairs der letzten Jahre: Die Monsters of Liedermaching das erste mal auf der größten Bühne des Festivals (Bereits 2011 spielten die Monsters das erste Mal auf der HR3 Bühne, wie wir damals schon berichteten – nachdem die Festivalhopper nach dem OF 2010 die Monsters für die große Bühne gefordert hatten Anm. d. Red.)! Es wären aber nicht die Monsters, wenn Sie sich nicht, passend zum neuen Album „Schnaps und Kekse“ (welches im Übrigen hervorragend ist) einen speziallen Auftritt ausgedacht hätten. So kamen pünktlich um 15:45 Uhr von der Freibühne per Crowd Surfing drei Schlauchboote zur HR3-Bühne „geflogen“, in denen die Monsters saßen. Von der Security hier und da gestützt, hat es zwar einen der Monsters aus dem Boot rausgehauen, der wurde allerdings kurzerhand Huckepack von einem Helfer hinterher getragen. Ein Auftritt der in der riesigen Menschenmenge, die der der Beatsteaks um nichts nachstand, für Begeisterung sorgte. Auf der Bühne angekommen, begrüßten Sie liebevoll, lustig und fröhlich wie gewohnt das Eschweger Publikum. Zwischendurch wurden immer wieder Texte auf das Open Flair und Eschwege umgedichtet und alle haben mitgesungen. Bei keinem Konzert bisher war die Stimmung so ausgelassen, fröhlich und die Musik doch so tanzbar wie bei diesem. Die Monsters, die lediglich Bierbänke auf die Bühne gestellt haben, brauchen kein Eqiupment um die Menge mitzureißen. Vier Strophen lang haben sie es geschafft, dass die Leute sich hinsetzen, beim Refrain kurz aufspringen und tanzen um sich darauf hin direkt wieder hinzusetzen. Natürlich haben Sie Ihr neues Album mitgebracht, dass ja erst am Freitag veröffentlicht wurde und erstaunlicherweise konnten schon etliche Menschen Ihre Songs mitsingen. Definitiv ein Konzert mit Gänsehautfeeling der Massendynamik wegen. Das schönste war zu sehen, dass die Monsters selbst einen Riesenspaß auf der Bühne hatten, begeistert waren von dem Publikum, begeistert sind vom Open Flair jedes Jahr und am Ende gar nicht mehr von der Bühne wollten.
Als sie es dann doch geschafft hatten, mussten wir uns erstmal ausruhen und haben einen kleinen Steg direkt an der Werra gefunden, kurz in der Sonne gebrutzelt und dann gings auch schon zu The Wombats. Die drei Bandmitglieder performen einen wunderbaren Mix aus Indie und Pop mit einem elektrischen i-Stüpfelchen. Als nicht eingefleischte Fans haben wir nicht ganz verstanden,warum Sänger Matthew Murphy jedes Lied zweimal anspielt, aber es war okay, der Menge hat es gefallen, es wurde mit gesungen und sogar ein kleiner Circlepit kam zustande. Dem Publikum gefiel allerdings nicht, dass die Band nach einer Stunde ohne Zugabe die Bühne verlies, da gab es dann doch noch einige Buh-Rufe.
Für uns war nach diesem Konzert erstmal das Interview mit den Monsters of Liedermaching dran, dazu dann in einem seperaten Beitrag mehr!
Boysetsfire hatte dann leider schon angefangen, als wir uns wieder aus den Fängen des Backstage Bereichs befreit hatten (Korn benötigen ein Produktionsbüro sowie drei Garderoben! – allerdings ist das nichts ungewöhnliches bei solchen Produktionen, Anm.d.Red.), also hieß es sich durch die Menge ein wenig nach vorn zu kämpfen. Ich hatte schon von Boysetsfire gehört, aber nie wirklich wahrgenommen, für mich klang das immer wie eine Boygroup. Aber ich wurde eines besseren belehrt, mit ihren teils ruhigen, teils kraftvollen Rocksongs hat Boysetsfire definitiv ein großes musikalisches Spektrum und hat uns wirklich sehr begeistert. Von dieser Band wird sicherlich Bald ein Album in meinem Regal stehen.
Und dann…endlich…Korn!!! Wir hatten uns recht weit nach vorn gdrückt um Sänger Jonathan Davis und seiner unverwechselbare Stimme ganz nah zu zu sein. Ich hätte nicht gedacht, dass es diese Band schafft so nah an der Platte zu bleiben. Die Songs klangen wie von CD. Musikalisch ein Konzert der Oberklasse, mit 6-Saiten-Bass, 7-Saiten Gitarre, einem abgefahrenen Mikrofonständer und fliegenden Plektrons und Drumsticks. Bis auf ein paar bekannte Hits um die Sie wohl auch nicht herumkommen, wie „Freak on a leash“, „Another Brick in the wall“ und „Falling away from me“, haben sie aber aber schon eher die B-Seiten anklingen lassen, was dem ein oder anderen vielleicht aufgestoßen sein mochte. Wir fanden es im Ganzen super, inklusive Schlagzeug- und Gitarrensoli und sind danach glücklich und zufrieden nach Hause gegangen.
Abschließend sind wir uns einig, dass es ein großartiges Festival war, top organisiert und eine super Bandauswahl. An dieser Stelle auch noch einmal ein großes Lob an die Security, noch nie habe ich so ausgelassene, mitfeiernde Sicherheitsmänner und -frauen gesehen wie hier, die ihren Job super gemacht haben! Danke dafür und wir sehen uns auf jeden Fall nächstes Jahr wieder!
Hier geht es zu den Open Flair Berichten von Donnerstag, Freitag und vom Open Flair Samstag. Weiteres zum Open Flair hier bei uns und auf www.open-flair.de.
13. August 2012 um 21:32
ok meine meinung ist ganz anders.
langweiliges festival. zu kommerziell, zu groß, zu viele securities werbung etc
ey so wannabe security kamen echt um 2 an und meinten es wäre nachtruhe,
open flair war mal schön, hat aber leider die entwicklung verpasst und ist zum spießer treff geworden.
14. August 2012 um 01:35
@ kaltesKlaresWasser: Die Nacht ist nicht nur zum Partymachen da. Oder gehörtst Du zu der Fraktion, die die Nacht durchsäuft und dann am Tag zu fertig ist, um aufs Konzert zu gehen? Dazu ist mir das Eintrittsgeld echt zu schade.
Dass die vonner Security ziemliche Spacken waren, da geb ich Dir aber Recht. Teilweise wurde am Einlass einfach nur durchgewunken ohne abzutasten, andermal wieder kippt einem so ein Gorilla den ganzen Rucksack aus, weil er auch noch die letzte Zigarettenschachtel umdrehen will, die ganz unten liegt. Ja was denn nun? Ne einheitliche Linie wär ja mal nicht schlecht.
Aber seis drum, es war sonst ein gelungenes Festival, da kann ich den Autoren nur zustimmen. Gute Musikauswahl, gute Stimmung. Bis zum nächsten Mal Eschwege.
14. August 2012 um 08:54
Zur Secu: Selbst die „strengeren“ unter ihnen sind mir immer noch lieber gewesen als die meisten anderen den ich auf Konzerten sonst begegne. Sie waren alle höflich, man konnt sich auch ma gut mit ihnen unterhalten und haben sichtlich Spaß an der Arbeit. Klar der eine kontrollierte strenger, als der nächste (und irgendwann wusste man ja, wo die strengeren stehen :D), aber in jeder Firma findet man andere Arbeitsweisen….
Und zur Nachtruhe auf dem Camp: Steht aber so auch in den Regeln. Das Festival liegt eben nicht mitten in der Pampa, wie der Ring und hat Anwohner, die zwar im Großen auch alle superlieb und kontaktfreudig sind (besonders die Rolator-Rocker-Omis auf dem Gelände haben mich immer erfreut), aber unter 100 findet man vielleicht auch einen Querulanten, der sich durch „nächtliche Störgeräusche“ (was für uns denn wohl eher Musik ist) gestört fühlt und das gerne ma meldet – wenn es zu viel wird wohl auch mit Kosequenten für die Veranstalter und das muss ja echt nicht sein.
Ich fands wieder mal (nach 2008 und 2010) schön in Eschwege die tolle Musik genießen können, auch wenn Sonnenbrand (auf den mich der eine Secu am Freitag schon hinwies), Halsschmerzen und n zerstörtes Zelt ebenso zur Bilanz gehören. In 2 Jahren wieder. Rhythmus wird beibehalten
Anmerkung zum Text: „Die Monsters of Liedermaching das erste mal auf der größten Bühne des Festivals!“ stimmt so nicht – letztes Jahr spielten sie auch auf der HR3 (ebenso inkl. Schlauchbooten – damals aber in die andere Richtung). Zustimmung aber auf jeden Fall im Bezug auf den „wahren Headliner“.
14. August 2012 um 10:16
Als Ergänzung zu Tobbis Monster-Anmerkung: Richtig – 2011 haben sie Pensen mit den Schlauchbooten von der Hauptbühne zu seiner direkt nachfolgenden Show von Das Pack auf die Freibühne gebracht. Und 2012 ging es quasi postwendend zurück…
14. August 2012 um 13:47
Vielen Dank für den Hinweis & ganz richtig! Bereits 2011 spielten die Monsters das erste Mal auf der HR3 Bühne – wir berichteten darüber. Ausserdem forderten die Festivalhopper bereits im Open Flair Rückblick 2010, dass die Monsters das nächste Mal (2011) endlich auf die große Bühne müssen „die eigentlich so langsam mal auf Eure große Bühne gehören liebe Veranstalter!“ – was dann auch so kam!
14. August 2012 um 14:28
ich mein ja nur andere festivals machen nicht direkt einen auf knast und sagen nachtruhe um zwei für alle.
dafür kann man ruhezonen, family camping etc machen.
zu viel müll bzw zu wenig mülleimer gabs auch.<
hab mein konstruktives feedback natürlich schon nach eschwege gemailt.
ich finde festivalhopper sollte mal generell einen bericht über die festivalsituation machen und alles was gerade da mitzieht
leere festivals (greenville, lüftenfestival), kommerzradiotvkack, immer gleiche bands, strengere sicherheitsbedingungen (seit loveparade sehr übertrieben teils), super schlechtes essen auf manchen dann auf anderen super viel gesundes etc usw
14. August 2012 um 16:26
„ich mein ja nur andere festivals machen nicht direkt einen auf knast und sagen nachtruhe um zwei für alle. dafür kann man ruhezonen, family camping etc machen.“
Ich habe das Gefühl wir reden knapp aneinander vorbei: Wie gesagt „das Problem“ für die Nachtruhe sind in meinen Augen die Anwohner, die fest in Eschwege wohnen und sich möglicherweise teils über zu laute Geräusche vom Camp beschweren – eure Campnachbarn (mittelbar oder unmittelbar) werden wohl kaum die Secus gerufen haben oder sich zwingend dafür einsetzen, dass die Mukke runtergedreht wird – es sind eben die (vermutlich nur eine handvoll) Eschweger, die „ihre“ Nachtruhe zu Hause durch das Camp gestört sehen – da ist mit family Camping und Ruhezonen auch nicht gedient, wenn man von den anderen Bereichen trotzdem noch was im/am Ort hört.
13. September 2012 um 09:55
[…] Open Flair Festivaltagebuch 2012, hier gibt es eine kurze Bilanz das Open Flairs 2012, vom 08.-11. August findet in Eschwege das […]
18. August 2014 um 13:23
[…] Festival der vielen kleinen und großen Momente“. Ansonsten geht’s hier zum “Open Flair Tagebuch 2012“, zum Open Flair Do+Fr sowie Sa+So 2011 usw 2010 usw 2009, usw 2008 […]