Kaffeefahrt und Kaffeeklatsch mit Kavka – Teil2: zum Roman „Rottenegg“

News am 6. September 2011 von Yoda

Neben dem Moderieren und Auflegen auf Festivals und in Clubs betätigt sich Markus Kavka als Buchautor. Im März diesen Jahres erschien sein Roman „Rottenegg“. Wer ihn gelesen hat, erkennt immer wieder autobiografische Züge Kavkas im Leben der Hauptperson Gregor Herzl:

Text von Maike, Fotos von Bob, hier geht’s zu Teil1: Kaffeefahrt und Kaffeeklatsch mit Kavka“.

hauptberuflich Moderator eines Musiksenders, nebenberuflich DJ in kleineren Clubs, jugendlicher Gothic-Fan, träumt insgeheim von einer Fußballkarriere und ist beheimatet in einem beschaulichen Dörfchen Bayerns, das ihm zu klein wurde, sodass er nach Berlin gezogen ist. Trotz dieser Parallelen soll der Roman nicht autobiografisch verstanden werden, wie Kavka gegenüber Festivalhopper.de auf dem SonneMondSterne Festival 2011 erklärt.

Das stimmt schon. Gregor Herzl ist mir mitunter ähnlich. Auch mir wurde meine bayrische Heimat Manching schnell zu klein, erzählt Kavka, der zunächst nach München und Köln zog, um schließlich in Berlin zu landen. Heute kehrt er nur nach Manching zurück, um seine Eltern zu besuchen, was ihm nach drei Tagen dann auch reicht. Die Städte wurden immer größer. Da gibt es jetzt kein Zurück.“ Lediglich für ein Haus am Meer sei er in Zukunft vielleicht zu haben – „aber erst, wenn ich groß bin.

Protagonist Gregor Herzl hingegen verschlägt es zurück in die Heimat. Die Kündigung seines Senders und daran anschließende Offenbarung der Affäre seiner Freundin Wilma lassen ihn alle Zelte in Berlin abbrechen. Das ist doch immer so bei den lieben Kerlen, die alles für ihre Freundinnen tun. Da kommt irgendwann der Tritt in die Eier, erklärt Kavka die Handlung. Er selbst sei ebenso der Langzeittyp, was Beziehungen angehe, und habe in der Vergangenheit häufig das Gefühl gehabt, sich für eine Frau ändern zu müssen. Auch bei ihm ging das zunächst nach hinten los, sodass er gerade in Trennungszeiten oft ganz allein da stand. Erst nach drei Jahren „Hardcore-Single-Zeit“ habe er verstanden, dass man auch in Beziehungen weiterhin sein Ding machen muss. Bis es so weit war, habe er – ähnlich wie Herzl – zwar einen „Kollateralschaden an gebrochenen Frauenherzen“ in Kauf nehmen müssen. Seitdem liefen die Beziehungen jedoch super.

Festivalhopperin Maike interviewte Markus Kavka auf dem SMS-Boat beim SonneMondSterne 2011.

Ach, der Gregor hat einfach das Pech, meistens die falschen oder häufig auch gar keine Entscheidungen zu treffen, fasst Kavka zusammen. „Er lässt sich treiben und ist daher genau so, wie ich nicht sein möchte“, beschreibt er den Antihelden. Im Gegensatz zu diesem treffe Kavka rigorose Entscheidungen und erlebe daher keine Ausbrüche, wie Gregor, der am Ende des Buches unabsichtlich seinen Chef ermordet. Das gibt ihm zwar endlich ein Ventil zum Druckablassen und dadurch etwas inneren Frieden, was ein bisschen nach Happy End klingen mag. Es ist aber sicherlich kein Lebensentwurf, einen Menschen umzubringen, behält sich der Autor vor, das Buchende zu deuten.

Um zumindest einige der durch das Ende aufgeworfenen Fragen zu klären, überlege er jedoch, eine Fortsetzung zu schreiben. „Rottenegg“ habe sich im Verlaufe des Schreibens sozusagen von allein ergeben. Dass es Tote geben würde, war Kavka zu Beginn noch nicht klar – „nützt ja nix.“ Ob Gregors Geschichte nun fortgesetzt wird, soll sich ebenso bis zum Winter ergeben. Dann widmet sich der vielseitige Kavka, der die Abwechslung in seiner Arbeit braucht, um das Leben nicht fad zu finden, wieder der Feder.

Markus Kavka erreicht ihr im Netz unter www.markuskavka.de.

Weitere SMS Fotos hier und ausserdem hier zum gesamten SMS Rückblick 2011. Über private Festivalerlebnisse und vieles mehr berichtete Markus Kavka im ersten Teil unseres Interviews Kaffeefahrt und Kaffeeklatsch mit Kavka Teil1„.

4 Kommentare zu “Kaffeefahrt und Kaffeeklatsch mit Kavka – Teil2: zum Roman „Rottenegg“”

  1. Nummer 1: Clueso Interview: Das Leben auf Tour ist eine einzige Suche – nach Dingen, die man schon hatte | Festival News sagt:

    […] sprach beim SMS 2011 ebenfalls mit Markus Kavka über viele lustige Festivalerlebnisse und über sein aktuelles Buch Rottenegg – und hier geht es zu ihrem kompletten SonneMondSterne-Rückblick 2011. […]

  2. Nummer 2: Kaffeefahrt und Kaffeeklatsch mit Kavka – Teil1: Festivalerlebnisse | Festival News sagt:

    […] Kürze folgt “Kaffeefahrt und Kaffeeklatsch mit Kavka Teil2” – Maike hatte viele Fragen zu Kavkas aktuellem Roman […]

  3. Nummer 3: linda d. sagt:

    herr kavka, bitte melden sie sich doch mal, habe es schon mal versucht, aber leider ohne erfolg. es geht um privates. danke. habe ihr buch rottenegg auch gelesen. habe mich amüsiert. grüße.

  4. Nummer 4: 10 Jahre Melt! Festival für Markus Kavka – Interview sagt:

    […] Wer noch mehr von privat von Kavka lesen möchte: Im Jahr 2011 interviewten wir Markus Kavka schoneinmal – damals auf dem Boot beim SonneMondSterne Festival. Lest dazu hier „Kaffeefahrt und Kaffeeklatsch mit Kavka – Teil1: Festivalerlebnisse“ und, damals erschienen: „…Teil2: zum Roman „Rottenegg“„. […]

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