FKP Scorpio, u.a. der Veranstalter der beiden August-Festivals Highfield und Area 4 hatte mit seinem Campingkocher-Verbot drei Tage vor den Festivals 2009 für viel Missstimmung bei den Fans gesorgt, zu recht, wie wir finden.
Am 18.08. kam das Verbot, am 19.08., zwei Tage vor Start von Highfield 2009 und Area4 2009 ruderte man dann aufgrund massiver Fanproteste wieder etwas zurück. Die Verbots-Begründung ist zum Teil nachvollziehbar, der Verkündungszeitpunkt jedoch nicht. Diese Art Konsequenz aus Pannen und Unfällen des Vorjahres müsste eher drei Tage nach dem letzten und nicht drei Tage vor dem nächsten Termin getroffen werden – nur dann würde sich die Waage der Glaubwürdigkeit zugunsten des Veranstalters neigen. Das verhinderte möglicherweise die Marketingabteilung – und hatte Erfolg damit: Das Highfield 2009 war zu diesem Zeitpunkt quasi ausverkauft.
Mit dieser Taktik waren die Veranstalter 2009 auf der finanziell sicheren Seite. Ob sich das späte Hin- und Her um das Campingkocherverbot aber auf die nächsten Jahre negativ auswirkt, ist fraglich. Tatsächlich haben es die Fans selbst in der Hand: Allein durch einen im Vergleich zum Vorjahr schmerzhaft merklichen Einbruch beim Ticketvorverkauf und durch nicht abreißende Forendiskussionen könnten die Veranstalter wohl nocheinmal zum Nachdenken über alternative Lösungen gebracht werden.
Sicherheit und Gesundheit der Besucher zu gewährleisten ist zwar wichtig, solche Informationspolitik schadet der Glaubwürdigkeit des hehren Anliegens gleichwohl erheblich. Kein Wunder, dass sich viele Besucher verschaukelt fühlten. An Bandabsagen und Programmänderungen in letzter Minute ist man gewöhnt und übt Nachsicht, was aber solche organisatorische Fauxpas angeht, wird man vergeblich nach Verständnis suchen.
FKP Scorpio hatte sich dieses Jahr mit Aktionen wie dem Ein-Euro-Bier auf dem Zeltplatz bei den Besuchern beliebt gemacht, bei den Bierverkäufern auf dem Gelände kam diese Aktion vielleicht nicht so gut an. Die hier diskutierte Aktion wirkt andersrum und sorgt für Ärger beim Besucher und Freude bei den Essensständlern. Die aber konnten sich trotz des teilweise zurückgenommenen Verbots zumindest beim Highfield 2009 nicht beschweren, fast durchgehend waren dort Schlangen hungriger Besucher zu beobachten. Zu beobachten waren aber auch Rauchschwaden von Campingplatz vier. Nach unserem Kenntnisstand gab es glücklicherweise keine Verletzten, der Brand konnte ebenfalls rasch gelöscht werden.
Wie die Veranstalter die brennenden Diskussionen um das Campingkocherverbot in Bezug auf die Festivals 2010 löschen werden, ist noch nicht bekannt – wir wünschen uns jedoch, dass der Zeitpunkt dafür näher am vergangen Festivaltermin, als am folgenden liegt.
Die Campingkocher-Verbotsdiskussion kommentierte Festivalhopper Yoda. Gern könnt ihr selbst hier unten Eure Meinungen, Statements und Kommentare zu diesem Thema hinterlassen.
Es folgt das offizielle Statement (vom 19.08.2009) der Festivalveranstalter bzgl. ihres Campingkocherverbots vom Vortag:
„Das Verbot von Gaskartuschen und flüssigen Grillanzündern ist von Euch mit großem Protest aufgenommen worden.
Aufgrund teilweise sehr schwerer Unfälle in Verbindung mit offenem Feuer sind wir der Meinung, dass es notwendig ist, dieses potentielle Risiko so gut es geht zu verringern. Die ausgesprochenen Verbote erscheinen uns als richtiger Ansatz und wir bitten daher auch um Verständnis für diese Maßnahmen. Da wir durch die kurzfristige Ankündigung wohl nicht mehr alle Festivalbesucher erreichen konnten / können, haben wir uns entschieden in diesem Jahr mit einer Teillösung zu arbeiten:
1. Flüssige Grillanzünder (Spirtitus und ähnliches) bleiben für das gesamte Campinggelände strikt verboten.
2. Das Verbot der Gaskartuschen wird in diesem Jahr noch nicht umgesetzt und selbige werden daher ähnlich wie die Grills erst einmal toleriert – allerdings beschränkt auf die handelsüblichen blauen Kartuschen mit bis zu 500g Füllung.
Sollte es während des Festivals weitere Unfälle geben, müssen wir eventuell auch kurzfristig auf diese Situation reagieren. Dafür bitten wir jetzt schon mal um Verständnis, eure Gesundheit ist uns sehr wichtig! Bitte achtet auch selber darauf, dass von euch und euren Nachbarn mit den Kartuschen vorsichtig umgegangen wird und keiner damit Unfug treibt. […]“
26. August 2009 um 04:25
Von dem verbot habe ich gar nicht so richtig was gemerkt, habe so gar noch zwei Kocher mitgebracht vom Area 4, die da so rumlagen. Ich bin aber dort über 2- 3 grills gestolpert die da so rumlagen im halbdunkel des Platzes. der koopmann sollte sich man lieber gedanken ,wie man den verkehr geregelt bekommt wenn man das line up so aufpeppt wie dies jahr beim Area 4. Ausreichen und vernünftig Parken sollte angesagt sein. im Vip bereich war platz ohne ende und wer so was ähnliche wie nen camper hatte war auch parkplatzmässig fein raus. Stau und wartezeiten musste man aber trotzdem hin nehmen. Ach ja und anfangs dachte ich immer was sind das für jungs mit dem Mini- Trecker mit Anhänger die da immer Spazieren fuhren. Es war so eine Art Feuerwehr mit Feuerlöschern. Wer nen Bulli oder Wohnmobil hatte wurde noch um 23 Uhr schön in der ersten Reihe eingewiesen. Nur noch so nebenbei.
28. August 2009 um 12:56
[…] zum Parallelfestival Highfield: Tag1, Tag2 und Tag3, ferner sei noch auf unseren Kommentar zum Campingkocher-Verbots-Hin-und-Her hingewiesen. Veröffentlicht von alex90 am 27. August 2009 Abgelegt unter Festivalberichte, […]
28. August 2009 um 13:14
Rückblickend auf das Area4 2009 betonen die Veranstalter, die Stadt Lüdinghausen, der Flugplatz Borkenberge, der DRK-Kreisverband Coesfeld und die Polizei Lüdinghausen, dass es ein besonders entspanntes und friedliches Festival war.
Insofern dürften also kaum Argumente dieser Art gelten auf dem Festival ein Campingkocher-Verbot für 2010 durchzusetzen.