Ein Bericht zum OPEN FLAIR 2009

News am 17. August 2009 von Kollege

audience Open Flair 2009Die armen Anwohner…
…hätte man denken können.

Auch zu seinem 25. Geburtstag fand das Open Flair am vorletzten Wochenende wieder mitten in Eschweges Innenstadt seinen Platz. In diesem Jahr gab’s sogar eine zusätzliche Bühne obendrauf – den „Red Bull Bus“ am See und Platz für restlos ausverkaufte 15000 Tickets.

Festivalhopper „Kollege“ berichtet über das vom 06.-09.08.2009 stattgefundene Open Flair Festival.

Friska Viljor

Wir kamen erst Freitags an und mussten unser Zelt ganz hinten auf dem Acker aufstellen. Kein Problem – du bist trotzdem in 10 Minuten auf dem Festivalgelände, wenns sein muss – wenn grad‘ deine Lieblingsband spielt, wie zum Beispiel die großartigen Friska Viljor.

In ’nem maßvolleren Tempo brauchts zwar etwas länger, aber meine Frau und ich haben die Fahrräder eingepackt und so konnten wir mit unserem kleinen Sohnemann gemütlich zum See radeln wenn uns danach war oder eben ´runter in die Stadt.

Open-Flair-2009-CluesoÜerhaupt fühlten wir uns wohl damit unseren Sproß zum ersten Mal(!) mit auf ein Festival zu nehmen. Ein Theater der Waldorfschule für die Kleinen, Spielspaß von der Firma Spiel-O-Top, anständige Toiletten auf dem Festivalgelände und Duschen auf dem Campingplatz – so viel Luxus ist nicht selbstverständlich. Für den Fall der Fälle gabs auch „Mickeymäuse“ zu leihen oder wahlweise auch kaufen, um den ansonsten vorprogrammierten Gehörschaden bei den Kiddies auszuschließen.

Denn: Laut war´s!

Open-Flair-2009-Taking-back-SundayIch hab´ mir ehrlich gesagt im Vorfeld nicht vorstellen können wie man ein 15000-Leute Festival ins Innere eines 20000-Einwohner Städtchens quetscht, daß es geht wurde hier mal wieder eindrucksvoll demonstriert. Zwei Bühnen auf dem Festivalgelände, stündlicher Wechsel der Kapelle (es spielte immer abwechselnd eine Combo auf der HR3-Bühne und eine auf der Freibühne) und wir haben nicht eine Band gehört, die keinen ausgewogenen, druckvollen Sound hatte.

Allgemein muss gesagt werden, daß der Open Flair e.V. und seine über 400 Helfer mit diesem Festival beeindruckendes leisten.

Das Lineup wusste nicht nur durch große Namen zu bestechen, sondern durch seinen Abwechslungsreichtum – und da gesellten sich zu den Headlinern (Maximo Park, Deichkind, Peter Fox, In Extremo, Silbermond und Flogging Molly)

Silbermond

Silbermond

auch Größen wie Clueso (mit Band) , die Emos von Taking Back Sunday, The Subways (heizten die Menge dermaßen auf, daß von oben mit Wasser gekühlt werden musste) , Dog Eat Dog, Selig, The (International) Noise Conspiracy, Art Brut, Jennifer Rostock, MIA., Monsters Of Liedermaching und und und…
Der Preis ging für das Gebotene Programm absolut in Ordnung, man musste nur aufpassen daß man auch ja schön viel Müll produzierte, sonst gab´s den Müllpfand nicht zurück.

Müll produzieren

Müll produzieren

Übrigens: die „armen Anwohner“ schienen sich selbst überhaupt nicht leid zu tun, im Gegenteil: jeder der mir begegnet ist schien sich trotz des Überfalls von 15000 Feierlustigen wohl zu fühlen – ist ja nun auch schon gute Tradition (wenn man sich so vorstellt daß meinereiner zum Datum des ersten „Open Flair“ noch keinen einzigen vollständigen Satz bauen konnte… und die weitaus größte Zahl der Besucher wahrscheinlich noch nicht einmal geboren war – Junge, Junge!)

Ein Eschweger machte aus der Not eine Tugend und verkaufte, auf dem Weg zwischen der Werrainsel auf der das Festival stattfindet und dem Campingplatz am Stadtrand, belegte Brötchen, Getränke und (ganz Wichtig:) Kaffee.
Wenn man auf dem Weg zwischen Camping und Bühnen jemandem begegnete (unmöglich daß nicht – völlig egal wie spät) gabs „gimme five“ oder auf jeden Fall ein Hallo zwischen den Fachwerkhäusern und man wurde das Gefühl nicht los auf einem sehr angenehmen Festival zu sein.
Die Nacht, der Mond und der See

Die Nacht, der Mond und der See.

Am Badesee und bei den Zelten war auch Tags wie Nachts Party angesagt und nirgends war es ungemütlich – da saßen die Leute bei ’ner Dose Bier, oder was auch immer, und sammelten ihre Kräfte fürs nächste Konzert, kurierten den Kater vom Vorabend oder hockten einfach so ´rum um die frische Luft zu atmen.
Frisch gebadet oder geduscht (für nur 1,50$) konnte man sich zurück auf dem „Werdchen“ (der Name der Flussinsel) schön den Bauch vollschlagen, im Riesenkatapulttrampolindings nach oben schießen oder einfach das wunderschöne (ausgenommen Samstag) Wetter genießen.

Das Wetter genießen und den Subways lauschen

Samstag Nachmittag nämlich hat’s ein wenig geregnet. Der Campingacker war blitzschnell so weich daß deine Schuhe drin steckenblieben, diejenigen, die am Sonntagmorgen schon abreisen wollten, dem Bauer das Pflügen im schlammigen Boden abgenommen haben und man lieber im Zelt geblieben wäre. Ging aber nicht – schließlich spielten Selig.
INTERVIEW

Unser einziges unangenehmes Erlebnis war ein angetrunkener Nachbar, der auch Nachts halb 5 noch seine mitgebrachte mini-P.A. samt Notstromer voll aufrüsseln musste. Wir haben ihn dazu interviewt:

Festivalhopper: „Guten Morgen – ist das deine Anlage?“
Amateur-DJ: (lallt:)“JA, UND?“
Festivalhopper: „Du, bei mir liegt ein Kind im Zelt und ich will auch schlafen. Meinst du, ihr könnt halb so laut Musik hören?“
Amateur-DJ: (gröhlt:)“NEIN!“
Festivalhopper: „Warum denkst du denn daß das nicht geht?“
Amateur-DJ: (wird nochmal lauter, obwohl keiner das für möglich gehalten hätte:)“Weil laute Musik geil iss!“

Unsere Festivalhopper vor Ort fanden so ein Verhalten unreflektiert und dumm und bedanken sich bei den Organisatoren, die sich dieses Problems weitaus freundlicher angenommen haben ;o)

Auf WiedersehenNachdem das Feld am Sonntagnachmittag wieder getrocknet war, ging das Open Flair 2009 auch schon wieder seinem Ende entgegen, und nach Deichkind war am Montagmorgen – gegen halb zwei – auch schon wieder alles Vorbei. Die Bühne wurde gekehrt, die ganz Harten badeten nochmal im See und 3000 Leute kauften sich bis Montag 24h schon Karten für 2010.

Das Resümee

  • Sehr Gemütlich!
  • Fahrrad empfohlen!
  • Wie wär´s im nächsten Jahr mit ´nem separaten Campingbereich für Familien? Jeder soll feiern wie er will!
  • Badesachen einpacken!
  • Die Karten für´s nächste Jahr so früh wie möglich bestellen, es war einfach mal voll! (Festivalhopper.de berichtete)
  • Danke an den e.V.!
  • Hier gehts zu unserem Open Flair Bericht 2008.

3 Kommentare zu “Ein Bericht zum OPEN FLAIR 2009”

  1. Nummer 1: Timo (In-Your-Face.de) sagt:

    War die letzten beiden Jahre auf dem Open Flair und freu mich, von diesem Jahr einen so gelungenen Artikel zu lesen. Macht richtig Spaß, ihn zu lesen und zeigt deutlich die Vorzüge von diesem Festival auf.
    Wir mussten das Open Flair in diesem Jahr leider ausfallen lassen, da wir auf dem Schwesternfestival im schönen Taubertal waren, das am gleichen Wochenende stattgefunden hat.
    Falls sich jemand dafür interessiert, hier unser Bericht:
    http://www.in-your-face.de/konzertberichte/taubertal-festival-06-bis-090809-rothenburg-o-d-tauber

  2. Nummer 2: Open Flair 2008 – die Highlights aus Pilztown | Festival News sagt:

    […] im nächsten Jahr in Pilztown Eschwege! Hier gehts zu den Open Flair Fotos 2008, Hier zum Open Flair Bericht 2009. Veröffentlicht von Festivalhopper Yoda am 12. August 2008 Abgelegt unter […]

  3. Nummer 3: Weihnachtsspecial 08: Open Flair Tickets gewinnen | Festival News sagt:

    […] Open Flairs auf oder lasst die beiden letzten Jahre mit unseren Berichten vom Open Flair 2008 und Open Flair 2009 noch einmal Revue passieren… Ausgelost wird der oder die GewinnerIn am Montag den 14. […]

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