Big Day Out 5.0 – Rückblick

News am 5. August 2009 von Cutter

09-08-02_bigdayout_002_festival_800x600Ein 3-Tage-Festival auf dem Lande? Ehrenamtlich organisiert von 15 Vereinsmitgliedern? Und dann auch noch in meinem Heimatkreis, verbunden mit der Chance alte Bekannte wieder zu sehen? Drei Gründe, die mich Ska hörenden Grufti – trotz massiven Wochendstresses – dazu trieben, vorigen Sonntag meinen Hintern in die Karre zu packen, um den Veranstaltern nunmehr ein viertes Mal zu huldigen und meinen Ohren einen Kessel Buntes zu gönnen! Ein Festivalbericht von Festivalhopper Cutter über den dritten Tag des Big Day Out 5.0 (31.07.-02.08.2009) Hier gibts noch mehr Fotos.

Frohen Mutes schwang ich mich also des Morgens schlaftrunken aus dem Bette, befrühstückte mich bei strahlendem Ruhrpottsonnenschein mit zwei Baumkuchenspitzen und Käff, zerrte nach einer Katzenwäsche mein Wägelchen vom Parkplatz und nahm eine Horde Sonntagsfahrer auf der A44 in Kauf, um gegen ca. 14.00 Uhr gut erholt in Anröchte anzukommen. Nach enorm langer Parkplatzsuche von ca. 1,5 Minuten stand ich auch schon kurze Zeit später am Eingang zum Festivalgelände, um dort mein Fotokärtchen samt netter Gespräche mit Einlaß und Security entgegenzunehmen. Mir wurde schon zu diesem Zeitpunkt klar: Auch diesmal würde es – wie die Jahre zuvor – ein entspannter Open Air-Nachmittag werden.

Schattenfaenger

Schattenfaenger

Nach einem schnellen Blick auf Schattenfänger, welche in ihrer Funktion als Opener des Tages gerade ihre letzten zwei Lieder spielten, widmete ich mich am Nachmittagsbeginn der Voraussetzung zur Berichterstattung, in dem ich ausgiebig das Gelände erkundete, die Stände begutachtete, die Toiletten anschaute und das ein oder andere Gespräch mit Besuchern führte. So vielen mir einige Nettigkeiten auf: Die Futter- und Getränkepreise waren sehr moderat, es gab Gratis-Ohrenstöpsel an mehreren Ständen, die fest installierten Toiletten wie auch WC-Wagen waren sauber und gut mit Papier bestückt und nicht zuletzt 09-08-02_bigdayout_001_festival_800x600schien allen Ortes das altersmäßig sehr bunt gemischte „Personal“ gut informiert und nett unterwegs zu sein. Auch die Ausgabe von Getränke-Wertchips sowie die strenge Alterskontrolle an entsprechenden Buden mit Alkoholausschank schienen die Laune der zum Teil jungen Besucher nicht trüben zu können, sondern sorgten vielmehr für eine angenehme Atmosphäre ohne störende Radaubrüder, so daß selbst die anwesenden Polizeibeamten zu ihrer Freude 09-08-02_bigdayout_003_festival_800x600den ganzen Tag Langeweile schieben sollten und es – wie die Tage zuvor – zu keinerlei ernsthaften Problemen kam. Großer Respekt wurde der Festival-Organisation auch vom gut gelaunten Publikum entgegengebracht, das während der gesamten Veranstaltung dank zweier Bühnen kaum Bandpausen in Kauf nehmen mußte und dessen einzige Sorge an diesem Tag zu Recht dem bewölkten Himmel galt. Ich wiederum freute mich enorm über die Fotogräben, von denen die Größe des Hauptbühnen-Graben auf jeden Fall ihre Berechtigung hatte, da die Stage doch sehr hoch angelegt war… zumindest für Personen meiner Länge.

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Jennifer Rostock

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Gloria Cycles

Kaum verließen Schattenfänger die Hauptbühne, enterte auch schon die aus dem britischen Brighton stammende Combo Gloria Cycles die zweite, etwas kleinere Bühne, um dem leider noch nicht vollzählig erschienendem Publikum von dort aus eine Ladung frischen, punkig angehauchten Rock um die Ohren zu hauen. Tättowierter und lyrisch expliziter wurde es gegen 15.30 Uhr mit Jennifer Rostock, deren Frontfrau BHs offensichtlich lieber als Socken und Blech lieber im Körper als im Konservenregal mag – insgesamt ein überzeugender Auftritt mit gutem Sound und massig Fotomaterial.

Alsbald hieß es aber auch schon den Klängen der Schröders zu lauschen, die sich leider Ende 2009 auflösen werden, um anderen Verpflichtungen nachzugehen. Punkig ging es zur Sache, der Text ins Ohr, die Gäste feierten und auch der nun

Die Schröders

Die Schröders

aufkommende Nieselregen konnte der Laune keinen Abbruch tun – Plastiküberziehern und vorsorglicher mitgebrachter wetterfester Kleidung sei Dank. Mein Dank gebührt an dieser Stelle natürlich auch Burger, Hämpi & Konsorten für 20 Jahre lustiger Bespaßung!

Meanwhile schallten die ersten mittelalterlichen Klänge von der Hauptbühne, auf der sich Schandmaul vorbereiteten, der Gästeschar ein paar gar lustige Weisen aus der

Schandmaul

Schandmaul

Spielmannszunft zu präsentieren. Routiniert aber nichtsdestotrotz sehr anschaulich und wortgewaltig wurden kurze Zeit später dem Pöbel nun das „Ave Maria“ beigebracht und die Nettigkeit der „Walpurgisnacht“ erklärt. Da soll noch einer sagen, daß angesichts mangelnder Allgemeinbildung Rockmusik schaden würde…

Heiter ging es weiter, denn Mr. Irish Bastard

Mr. Irish Bastard

Mr. Irish Bastard

und seine westfälische(!) Band sorgten hiernach für rauchigen Folk-Punkrock und eine Menge Gedränge auf der zweiten Bühne. An dieser Stelle Hut ab für die Vielzahl wohlkoordinierter Bandbewegungen und die Professionalität im besten Sinne angesichts des erst seit drei Jahren andauernden Bandbestehens!

Die richtige Mischung macht ein tolles Festival aus und so begann gegen 19.30 Uhr die aus dem Radio hinlänglich bekannten

MIA

MIA

MIA. („Tanz der Moleküle“) ihre im Vergleich eher ruhige Darbietung. Angesichts der einheitlich rot gekleideten restlichen Band war klar, daß hier Frontfrau Mieze im Vordergrund der Bühnenshow stand, welche – trotz des nun ordentlich vor sich hin plästernden Regens – auch gekonnt die Gäste in ihren Bann zu ziehen wußte, so dass der Platz voll blieb und nicht allzu viele Gäste Schutz unter den Dächern der Stände suchten.

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Trashmonkeys

Bremens Trashmonkeys hatten dann wiederum ordentlich Dampf im Kessel und mußten diesen loswerden. Beste Möglichkeit: Sonntag Abend zum Big Day Out. OUT: Rock’n’Roll, IN: Bremischer Rock’Beat’Roll! Schmissige Songs wurden gut gelaunt aufgespielt, das Tanzbein zuckte und ich fragte mich ca. x mal, warum zum Teufel ich die Trashies noch nicht kannte. Top! Acht + einen Zusatzschädel für’s Grimassen-Ziehen und die perverse Lichtshow = 9 von 10 Schädeln auf meiner Graverock-Skala.

In Extremo

Das Letzte Einhorn (In Extremo)

Wie ein weiser Mann unlängst von sich gab: „Aller guten Dinge sind 9.“ Dies bezieht sich natürlich auch auf Bands, getreu dem Spruche „9 Bands sollt ihr sein.“ Ergo auch an diesem Tag in Anröchte. Headliner In Extremo stand auf dem Programm und damit standen Metalalter pur und eine Menge Feuer im Finale. Das blau-weiß geringelte Letzte Einhorn machte von seiner Stimme regen Gebrauch,

In Extremo

In Extremo

Flex leierte was das Zeug hielt, die Sackpfeifen brachten selbst dem letzten die Flötentöne bei und auch der Rest der Truppe ließ sich nicht lumpen, so daß der Abend seinen angemessenen Höhepunkt fand und die Meute sich an Konfettikanone und wärmenden Feuerbällen laben konnte.

Zufrieden verließ ein jeder das Gelände Richtung heimatlichem Haus, Campingplatz, Auto oder Bus-Shuttle, ich packte meine Kamera weg und trank mit alten Bekannten noch ein Bierchen, beschloß, in zwei Jahren wieder dabei zu sein und machte mich dann auf gen Dortmund. Hier noch der Link zu unserem BDO-Vorbericht.

Nachtrag: Und da war doch noch… die Umsicht der Veranstalter, die Straße vor dem Festivalgelände nur für den Shuttleverkehr frei geben zu lassen, so dass niemand unter die Räder eines unvorsichtigen Autofahrers kommen konnte.

Kompliment an den Verein und seine 120 ehrenamtlichen Helfer, die Ordnungskräfte und die Stadt Anröchte für ein gelungenes Zusammenspiel und – aus meiner Sicht – einen der gelungensten Open Air-Tage 2009! :o

Bericht+Fotos: Cutter, er besuchte den Big Day Out 5.0 am letzten Festivaltag.

Ein Kommentar zu “Big Day Out 5.0 – Rückblick”

  1. Nummer 1: Big Day Out wieder 2011 – Frühbucher | Festival News sagt:

    […] wird wieder in Anröchte und wer wissen will, wies da so zugeht, kann unseren Bericht vom Big Day Out 2009 hier nachlesen. Pünktlich zum Steinfest in Anröchte wurde von den Veranstaltern nun der Vorverkauf […]

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