Zum 6. Mal fanden sich am letzten Wochenende die Anhänger des Pagan-Metal zum Ragnarök Festival zusammen.
Wie auch schon in den letzten Jahren versammelten sich die Metalfans in der Stadthalle in Lichtenfels um gemeinsam dem Pagan-Metal zu fröhnen. Ein Bericht von Festivalhopper Sway.
Über die Jahre hat sich das Ragnarök zu dem größten Festival für diese Musikrichtung entwickelt und es zieht von Jahr zu Jahr mehr Besucher an (wir berichteten). Dieses Jahre waren wieder rund 6000 Fans aus allen Teilen der Welt nach Lichtenfels gepilgert.
Schon bei der Ankunft konnte man spüren wie sehr sich alle auf das Festival freuten. Eine mystische an das Mittelalter erinnernde Stimmung lag in der Luft. Trotz des schlechten Wetters stieg die innere Vorfreude fast ins Unermessliche. Nachdem wir nach einer Stunde auch einen Parkplatz gefunden hatten – schon um die Mittagszeit waren alle offiziellen Parkplätze belegt – begaben wir uns auch sogleich in die Halle.
Finsterforst, Kivimetsän Druidi und Adorned Brood heizten die von Nässe und Kälte geplagten Herzen der Besucher erst einmal auf Betriebstemperatur. Met und Bier taten den Rest. Mit den Piraten von Alestorm, welche ja letztes Jahr kurzfristig abgesagt hatten war dann auch die Halle gefüllt. Mit ihren hymnischen Metalklängen wurde auch ersteinmal die Nackenmuskulatur aus dem langen Winterschlaf geholt.
Der heroische Männergesang von Heidevolk wurde gefolgt von Wolfchant. Diese waren zwar schon die letzten zwei Jahre auf dem Ragnarök, doch mit einem neuen Bassisten, einem neuem Label und einem demnächst neu erscheinenden Album war man doch gespannt wohin sich die Band entwickelt hat. Als kleines Highlight, konnte man auf dem Ragnarök schon eine limitierte Special Edition des Albums kaufen, welches erste eine Woche später offiziell erscheint. Natürlich dürfen auf dem Ragnarök auch Týr nicht fehlen. Mit ihrem melodischen Viking-Metal konnte man Kraft sammeln für die folgenden Bands des Abends. Dornenreich haben ja schon einige Stilwechsel hinter sich vom Black-Metal bis hin zu Arkustikwerken haben sie schon fast alles ausprobiert. Nach Ihrem Auftritt lässt sich hoffen das das neu angekündigte Album Flammentriebe doch wieder etwas härter werden soll.
Als nächstes standen Korpiklaani auf dem Spielplan. Mit ihren Ohrwürmern des Folk-Metals begeisterten sie die fast bis zum letzten Platz gefüllte Halle. Danach war es Zeit für Månegarm. Mit Violine, Flöte und Ihrer Mischung aus Folk und Black Metal läuteten sie schon für viele Festivalbesucher das Ende des ersten Tages ein. Leider war die Halle zu Falchion nur noch mäßig gefüllt da viele Besucher schon frühzeitig ihr kaltes Nachtquartier aufsuchten. Death Metal mit einer Priese Folk, die durch den Sänger in einzelnen Solopassagen auf seiner weißen Gitarre gespielt wurde, versetzten uns in eine lyrische Fantasiewelt.
Nach einer regengetränkten Nacht im Auto bei eisigen Temperaturen, wusste man auch warum Met das Getränk der damaligen Zeit war. Es weckt selbst am frühen Morgen alle Lebensgeister. Der zweite und letzte Tag des Festivals stand uns bevor.
Die wohl noch unbekannte Band Irrbloss zu deutsch Irrlicht machten zunächst den Samstagsopener. Mit einer Kombination aus Viking, Black und Folkmetal brachten sie Leben in das noch verkaterte Publikum. Andras, eine Band aus dem Erzgebirge trieb dann auch dem Letzten wieder Wärme in seine geschwächte Glieder. Auch wenn sie sich selbst im keine Richtung einordnen wollen, so ist es doch Blackmetal vom feinsten. Mit viel Spaß an der Musik kamen dann Fejd auf die Bühne und man konnte deutlich sehen warum sie so viele Fans haben. Ihnen macht es einfach Spaß und das zeigten sie auch deutlich auf der Bühne. Cor Scorpii bei denen ja auch zwei Ex-Mitglieder der legendären Band Windir spielen, brachten klaren nicht verschnörkelten Black Metal auf die Bühne, einfach herrlich.
Metsatöll aus Estland singen zwar nur in estnischer Sprache, aber der Sound, welcher teils an Folklore oder Heavy Metal erinnert, hat es in sich. Als unsere thüringischen Vertreter des Metal, Fjoergyn aus Jena aufspielten, waren wir überrascht, wieviele Fans diese Band begeistern konnte, denn die Stadthalle tobte. Mit Dark Fortress hatten die Veranstalter ein wirkliches Sahnestückchen des Black-Metal eingeladen, welches sich durchaus an der internationalen Konkurenz messen lassen kann. Der neue Sänger Moreon kommt stimmlich erstaunlich nah an den Ex- Frontmann Azathoth heran und schaffte es damit das Publikum für sich zu gewinnen.
Von der nächsten Band Melechesh bekam man nun orientalische Gitarrenriffs mit Trommelrhythmen zu hören. Zu Thyrfing fällt mir nur ein Wort ein. Geil! Mehr muss und will ich nicht dazu sagen. Gespannt wartete man auf Einherjer, die schon zum ganz alten Eisen im Pagan-Bereich zählen. 2004 aufgelöst, spielten sie auf dem diesjährigen Ragnarök ihre Reunionshow. Die Bühne wurde geheimnisvoll mit einem schwarzen Tuch abgehängt und die Halle verdunkelte sich. Gespannt wartete man auf das was nun folgte. Dann fiel der Vorhang und da waren sie, als hätte es in der Zwischenzeit nichts anderes gegen. Leider muss man aber sagen, dass man trotz eines Reunionkonzertes nicht noch extra am Lautstärkeregler drehen muss. Nach 10 Minuten war es mir dann wirklich zu laut und ich hörte mir den Rest des Konzertes vor der Halle an, um einem bösen Gehörsturz zu entgehen.
Der erste Deutschlandauftritt von Draugnim verlief ohne größere Pannen, was man sich aber fragte; warum wurde hier während eines Liedes wieder der schwarze Vorhang vor die Bühne herunter gelassen? Wollte man hier den Willen der Band, zusätzliche 40 Minuten länger zu spielen, nicht würdigen? Auch der Sänger der folgenden Band Sarkom wurde leicht ungeduldig und enterte schon während des Draugnimkonzerts die Bühne. Glücklich, endlich die Bühne erobert zu haben, zogen Sarkom nun ihr Black Metal Show mit beeindruckendem Corpsepaint und Nietengewandt durch.
Auch dieses Jahre gab es leider einige Pannen. So hätte geteilter Kartenverkauf und Bändchenausgabe nicht sein müssen. Dies hätte die Schlange, die sich zu Beginn des Festivals fast über den ganzen Parkplatz erstreckte, deutlich verringert. Auch eine bessere Organisation bezüglich der Parkmöglichleiten wäre wünschenswert.
Doch im Großen und Ganzen lief alles glatt. Die Security nahm Ihren Job ernst, daher gab es unseres Wissens nach auch nur einen kleineren Vorfall bei welchem die Polizei aber sofort zur Stelle war. Bis auf diesen Vorfall war es wieder einmal ein ruhiges sehr angenehmes Festival und eins weiß ich mit Sicherheit jetzt schon, es wird auch wieder die Eröffnung des Festivalsommer 2010 und wir sind mit dabei.
Allgemeine Infos zum Ragnarök 6 gibts hier, für alle vergangenen und zukünfigen und alles drumheum gibts auf der Festivalhomepage www.ragnaroek-festival.com.
29. Oktober 2009 um 14:24
[…] in Kürze aus Deutschland bestätigt werden. Es kann also schon spekuliert werden. Den Rückblick auf das Ragnarök 2009 gibts hier, weitere aktuelle Infos gibts hier und natürlich auf http://www.ragnaroek-festival.com. […]